Hallo,

ich möchte dich nicht desillusionieren (abgesehen von dem was bereits auf deine Frage geantwortet wurde ;-) ). Aber ich befürchte, dass trotz Deiner neuen Orthese die Sportfähigkeit nicht so erheblich zunehmen wird. Leider kann die Orthese die Schulter selbst nahezu nicht zusammenhalten, d.h. den Oberarmkopf in der Pfanne. Die Stabilisierung wird stattdessen über eine Einschränkung in der Beweglichkeit realisiert. Was jedoch im Gengenzug bedeutet, je besser sie stabilisieren soll, desto geringer ist der noch zu Verfügung stehende Bewegungsumfang. In der Therapie der Schulterinstabilität hat sich in der letzten Zeit sehr viel getan. Leider sind diese, mittlerweile guten und bewährten Verfahren, nahzu alle operativ. Wichtig zur Planung solcher Maßnahmen ist eine sehr umfangreiche Diagnostik, die meist sogar über die Kernspintomographie noch deutlich hinausgeht. Ich möchte Dir empfehlen ein auf Schulter spezialisiertes Zentrum aufzusuchen um evtl noch eine 2. Meinung einzuholen. Vielleicht klappt es ja dann auch wieder mit dem Freerunning. Viele Grüße Dr. H. Groß

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Leider geht aus deiner Frage nicht hervor wie alt Du bist, dann wäre es etwas einfacher Abzuschätzen was Deiner Schulter fehlt. Grundsätzlich ist alles denkbar. Von einer Schleimbeutelentzündung durch längers Quetschen des Schleimbeutels im Rahmen des Abstützen, über einen Kalkherd in einer Schultersehne (Kalkschulter), einen Sehnenriss bis zu einer Bandscheibenproblematik. Wahrscheinlich ist das ganze aber gar nicht so schlimm. Bei leichten Schmerzen kannst Du versuchen über leichte Dehnungsübungen und Kälte oder Wärme (Du musst probieren was die bessert tut) Linderung zu bekommen. Sollten die Beschwerden aber zunehmen oder nicht kurzfristig weggehen würde ich Dir dringend raten einen in Schultererkrankungen erfahrenen Arzt zur genauen Diagnostik aufzusuchen. Viele Grüße und Gute Besserung.

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Hallo, Schultereckgelenksprengungen sind leider keine "leichten" Verletzungen. Bei einer Tossy II Verletzung ist es bereits zum Riß von Bändern gekommen und auch das eigentliche Schultereckgelenk (AC-Gelenk) wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Wenn die Schmerzen immer beim Heben von Lasten auftreten deutet dies auf eine Instabilität des AC-Gekenkes hin, da durch das Gewicht auch ein Zug auf dem AC-Gelenk auftritt.

Bevor Du bei deinem Hausarzt einfach ein Rezept forderst für eine Behandlung solltest Du doch erstmal klären lassen was wirklich los ist. Um eine Bildgebung (Röntgen und ggf. Kernspin) kommst Du nicht rum. Die Röntgenbilder sollten unter Umständen auch unter Belastung erfolgen um eine Instabilität bei Zug aufzuzeigen. Dies ist nur im Röntgen und nicht im Kerspin möglich.

Ein sehr erfahrener Arzt schafft die Instabilitätsuntersuchung aber auch mit Ultraschall. Viele Grüße, H. Groß

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Hallo, einfach gesagt konnte die Kernspintomographie gar nichts feststellen. Es wird lediglich beschrieben was alles nicht gesehen wurde. Auch eine Bankartläsion wurde nicht gesehen. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass dies leider auch nicht sicher in der angewendeten Technik ausgeschlossen werden kann. Um hier Klarheit zu bekommen kann eine Artrographie angewandt werden. Hierbei wird vor der Kernspintomographie ein Kontrastmittel direkt in die Schulter gespritzt.

Bei einer Bankartläsion handelt es sich um einen Abriss der Gelenklippe von der knöchernen Schultergelenkpfanne. Die Folge ist eine verbleibende Instabilität. Zum Abriss kann es im Rahmen einer Schulterluxation (Ausrenkung) kommen.

Solltest Du eine Bankartläsion als Folge einer Schulterluxation haben, ist heute die Empfehlung nach aktueller Lehrmeinung die OP. Jede Schulterluxation erhöht den Schaden im Gelenk und nicht alle Schäden lassen sich reparieren. Ich würde Dir empfehlen einen Schulterspezialisten aufzusuchen, der sich deine Schulter anschaut und erstmal feststellt was wirklich los ist. Erst dann kann über OP oder nicht OP entschieden werden. Viele Grüße und gute Besserung Dr. H. Groß

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Hallo, ich nehme an, dass bei Dir eine Operation aufgrund einer Instabilitätssituation an der Schulter ansteht. In solchen Situationen kommt es sehr häufig vor, dass ein "Knochenspan" an der Pfanne angesetzt wird. Dieses Knochenstück (meist als Knochenspan bezeichnet) dient dazu bei einer zu kleinen Schulterpfanne bzw. bei Defekten an der Schulterpfanne diese zu vergrößern und damit wieder mehr Stabilität in der Schulter zu generrieren. Der Knochen wird oftmals vom Beckenkamm entnommen. Alternativ kann auch aus dem Schienbeinkopf ein Stück Knochen entnommen werden. Der Beckenkamm bietet sich meistens an, da der operative Zugang einfach ist und das Risiko von Komplikationen sehr gering. Ein weiterer Vorteil ist, dass man vom Beckenkamm nahezu jede Spangröße gewinnen kann, ohne dass der Entnahme-Defekt problematisch wäre. In aller Regel hat der entnommene Span eine Länge von 2-3,5 cm und Dicke von 1-2 cm. Eines ist jedoch nicht selten und wurde bereits in einer anderen Antwort ausgeführt. Die Spanentnahme kann mehr weh tun als die eigentliche Schulter-OP und es kommt nicht selten zu Blutergüssen. Aber auch hier sind die Patienten sehr individuell unterschiedlich und man kann mit geschickt eingesetzten Medikamenten die Beschwerden gut in den Griff bekommen. Als Patient soll man sich nicht scheuen rechtzeitig bei Schmerzen nach einem Schmerzmittel zu fragen. Gute Besserung und viele Grüße aus Saarlouis Dr. H. Groß

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So wie Sie es beschreiben gehe ich davon aus, dass bei Ihnen eine Operation geplant ist. Üblicherweise erfolgt diese Operation als Arthroskopie d.h. als Gelenkspiegelung. Mit einer Kamera wird von hinten in die Schulter eingegangen und zunächst die Schulter inzpiziert. Nachfolgend werden über einen oder zwei weitere kleine Schnitte Instrumente eingeführt, mit denen der Kalkherd in der Sehne eröffnet wird. Der Kalk wird dann aus der Sehne herausgedrückt und abgesaugt. Da es sich hier um einen echten operativen Eingriff handelt muss die Schulter danach für einige Zeit geschont werden. Wenn alles optimal abläuft ist mit einer Schonungszeit von ca. 6 Wochen zu rechnen. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine sehr grobe Einschätzung. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Patienten sehr unterschiedlich auf operative Eingriffe an der Schulter reagieren. Manche Patienten beschreiben fast keine Schmerzen und sind sehr schnell wieder mobil andere brauchen fast 3 Monate bis der Arm wieder voll funktionsfähig ist. Alternativ zur Gelenkspiegelung bietet sich auch ein neues Verfahren zur Therapie der Kalkschulter an. Bei diesem auch von mir durchgeführten Verfahren, über das bereits auch im Focus berichtet wurde, wir unter ultraschallkontrolle eine Nadel in den Kalkherd geschoben. Nachfolgend wird der Kalk aus der Schulter herausgespült. Das alles geschieht in örtlicher Betäubung. Auch bei diesem Verfahren kann es zu Schmerzen danach kommen, da aber auf die Schnitte verzichtet wird sind die Patienten viel kürzer eingeschränkt in ihrer Belastbarkeit. Bei Interesse empfehle ich mal unter dem folgenden Link nachzuschauen: http://www.kalkschulter-behandlung.de/index.php/neue-kalschulter-therapie

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