Wie leiste ich erste Hilfe bei stark Betrunkenen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erste Hilfe ist wenn man es recht bedenkt eigentlich ziemlich einfach. Es läuft immer nach dem selben Schema ab:

1: Eigenschutz beachten (z.b. Unfallstelle absichern, oder ähnliches)

2.: retten aus Gefahr (z.b. sollte man den Verletzten noch eben aus der Benzinlache ziehen, die gerade zu brennen beginnt oder man sollte eine stark blutende Wunde bereits an dieser Stelle versorgen, mit Druckverband oder im Notfall auch mit abbinden )

3.: Bewusstsein prüfen: den Patienten laut ansprechen, eventuell auch mal kräftig schütteln oder kneifen. Keine Reaktion bedeutet, dass der Patient bewusstlos od er fast bewusstlos ist. Auch sehr stark betrunkene Menschen sind so stark beeinträchtigt, dass sie als bewusstlos gelten dürfen. Ist der Patient bei Bewusstsein, dann frag ihn, wie du ihm helfen kannst und zu allgemein das, was der gesunde Menschenverstand so gebietet (wenn's blutet Pflaster drauf, wenn's verbrannt ist kühlen etc)

4.: Atmung prüfen: ist der Patient bewusstlos, musst du schauen, ob die Atmung noch da ist. Dazu den Kopf des Patienten etwas in den Nacken legen, um zu verhindern, dass die Zunge den Atemweg verlegt, und auf Atemluft horchen, schauen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt oder ob Schnarchgeräusche zu hören sind.

5: Ist Atmung vorhanden, gehört der bewusstlose Patient in die stabile Seitenlage. Danach ist der Notruf zu Wählen (112).

5a: ist der Patient bewusstlos und atmet nicht, muss er wiederbelebt werden. Es ist sofort der Notruf zu wählen, dann beginnt man mit 30 mal Herzdruckmassage (in der Mitte des Brustbeins ca 5 cm tief drücken, etwa 100 mal pro Minute). Wer es sich traut, macht nach 30 Druckmassagen 2 Beatmungen. Wer nicht, macht einfach mit Herzdruckmassage weiter.

In deinem Fall wüedenich den sehr betrunkenen jungen Mann also am ehesten wie einen Bewusstlosen behandeln, ihn also in die stabile Seitenlage bringen, um zu verhindern, dass er an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Außerdem sollte man ihn wärmen und den Notruf wählen. Zum Erbrechen sollte man niemanden bringen, das kann wesentlich mehr Schäden anrichten als Nutzen und sollte daher niemals gemacht werden.

xlottexsophiex 
Fragesteller
 29.01.2018, 17:57

Super Antwort, Dankeschön ! :) Stern hast du

Zunächst mal: Erste Hilfe Kurs besuchen!

Seitenlage und überwachen sowie Notruf veranlassen wäre hier die Handlung der Wahl gewesen. Es wäre dann vermutlich zwar kein Krankenwagen, sondern ein Rettungswagen gekommen, das sollte aber kein Problem darstellen.

Und in welcher einsamen Waldhütte habt ihr gefeiert, dass kein Telefon verfügbar war? Es mag Dir ungewöhnlich oder vielleicht altmodisch erscheinen, aber es gibt tatsächlich auch noch Festnetz- Anschlüsse. Und selbst bei Münzfernsprechern (das sind Telefone, die man mit Geld füttern muss, bevor man telefonieren kann) ist die Möglichkeit des Notrufes gegeben, ohne dafür bezahlen zu müssen.

xlottexsophiex 
Fragesteller
 29.01.2018, 17:55

ein partyraum eben, da ist das durchaus nicht selten, dass kein festnetzanschluss vorhanden ist. Dankeschön! :)

DorktorNoth hat ja bereits eine super Antwort geliefert.

Ergänzend dazu vielleicht noch: Den Patienten bitte auf gar keinen Fall zum Erbrechen bringen. Denn dabei besteht in dem Zustand immer die Möglichkeit, dass der Patient Erbrochenes in die Atemorgane bekommt.

Sollte er von sich aus erbrechen, dann sollte man ihn dabei unterstützen (aber nicht aktiv das Erbrechen herbeiführen!), d.h. ihn stützen und dafür Sorge tragen, dass er nicht vor dem WC oder Waschbecken zusammen bricht und sich dabei womöglich noch den Kopf aufschlädt und anschließend darauf achten, dass er nichts Erbrochenes einatmet > stabile Seitenlage bei bewusstlosen Patienten.

xlottexsophiex 
Fragesteller
 29.01.2018, 17:57

Dankeschön!! :)

Wenn ihr nicht grad in Pampastan feiert, dann wird es sicher iegwndwo in der Nähe Telefon aufzutreiben geben. Den Kollegen sichern und dann Rettung rufen.

Stabile Seitenlage und anrufen, einfach mal beim Nachbarn klingeln und sagen was los ist .