Warum machen Ärzte wenig bis gar keine Hoffnung?

8 Antworten

Sieh es andersrum: Ärzte sind nicht dafür da um falsche Hoffnung zu verbreiten. Das wäre noch viel schlimmer. Stell dir vor sie würden rumlaufen und sagen "das wird schon, das kriegt er hin, das schafft er"...und dann aus "heiterem Himmel" stirbt die Person. Das ist ein viel schlimmerer Effekt als andersherum!

Und im übrigen stimmt es nicht dass "sofort gesagt wird dass er/sie es nicht schafft"...solche Formulierungen werden natürlich nur verwendet wenn es wirklich zappenduster aussieht. 

Was du sagst, ist so nicht ganz richtig. Es wird natürlich immer versucht, das Leben des Patienten zu retten. Manchmal ist der Zustand allerdings so alarmierend, dass auch ein Arzt nicht mehr viel machen kann und da ist es eben besser, wenn man den Angehörigen ganz klar sagt, dass nur noch wenig Hoffnung besteht und diesen eben keine falschen Hoffnungen macht.

Wunder gibt es natürlich immer - Menschen, die für Hirntod erklärt wurden und nach Jahren doch wieder aufgewacht sind. Aber ernsthaft: wie wahrscheinlich ist das und was ist, wenn eben diese Person nicht mehr zu ihrem Bewusstsein zurückkehrt oder schwerstbehindert ist? Die Frage ist ja auch, ob diese Person so leben möchte.

In diesem Fall wurde ein Mensch über Jahre durch Maschinen am Leben erhalten und gleichzeitig wurde ein Platz für einen anderen Patienten, der vielleicht bessere Chancen gehabt hätte, belegt.

Das ist ein schwieriges Thema. Deswegen: Patientenverfügung

Ärzte machen Hoffnung, aber keine falsche. Es ist fatal Angehörige eines lebensgefährlich Erkrankten mit Sprüchen wie "es wird schon wieder" u.ä. abzuspeisen. Eine positive Überraschung ist immer besser als eine negative. Was soll eigentlich die Aussage: Statt Leben zu retten wird sofort......"? Ärzte retten täglich tausendfach Leben.

Ein Arzt soll eine realistische Einschätzung abgeben. Er muss den Zustand so erläutern, wie er ist.

Kein Arzt sollte jemanden kränker machen als er nach Prognose ist und genauso wenig andersherum, dass er eine gute Prognose abgibt, obwohl es schlecht aussieht.

Ärzte können den Krankheitsverlauf einschätzen und ihn so definieren. Es gibt immer Überraschungen und das ist doch auch erfreulich.

Und jeder Arzt wird sagen: Wir tun unser bestes, aber ich sehe nur geringe Heilungschancen - wenn es auch so ist.

von ner bekannten der bruder hatte kürzlich nen schweren autounfall, auto überschlagen, er nicht angegurtet, durch die frontscheibe geflogen. die ärzte gaben ihm keine 48 stunden. weil zu dem zeitpunkt einfach nicht klar war, wie es sich weiterentwickelt. er hatte massiven blutverlust, ne zerfetzte leber, mehrere komplizierte brüche, hirnblutungen, die am hinterkopf richtung rückenmark zusammen gelaufen sind. denke, da gibt ein weitsichtiger, erfahrener arzt erst mal nicht viel hoffnung, weil keiner vorhersehen kann, ob/wie ein patient das wegsteckt. er ist seit 3 wochen auf dem weg der genesung, welcher motorische/neurologische schaden bleibt, ist noch abzuwarten...