Sind subkutane Injektionen gefährlicher als intravenöse?

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Nein, das ist etwas anders. Eine subkutane Injektion ist eher harmlos.

Bei einer intravenösen Injektion soll der Wirkstoff schnell in den Kreislauf geraten. Bei einer intramuskulären Injektion, bei der der Wirkstoff sich langsam im Körper verbreiten soll, zieht der Arzt den Kolben der Spritze immer etwas zurück, falls Blut kommt, ist er in einem Blutgefäß gelandet, dann zieht er die Nadel wieder etwas raus. Denn es ist ja gerade der Sinn einer intramuskulären Injektion, dass der Wirkstoff sich langsam im Muskel verteilt und nicht sofort in den Blutkreislauf gelangt.

Bei mir ist aber mal folgendes passiert, es kam kein Blut und der Arzt schloss daraus, dass er kein Blutgefäß erwischt hatte. Er hatte aber eines durchstoßen und war jenseits des Blutgefäßes wieder im Muskel gelandet. Damit glaubte er freie Hand für das Entleeren der Spitze zu haben.

Blöd nur, dass das Blutgefäß nun zweimal durchstoßen war. Folgen: ein fast tennisballgroßes Blutgerinnsel im Sitzmuskel, das sich verhärtet hat, vor allem beim Sitzen saumäßig weh tat und schließlich operativ entfernt werden musste. 

Auch harmlos erscheinende Therapien sind manchmal von unangenehmen "Nebenwirkungen" begleitet. Der Mensch ist eben keine Maschine, bei der der Ingenieur genau weiß, an welcher Schraube er drehen und an welcher Stelle er sein Ölkännchen ansetzen muss.

C'est la vie!

Im Unterhautfettgewebe ist die Wahrscheinlichkeit, eine Vene (oder Arterie) zu treffen, extrem gering. Wenn man sich selbst oder einen Angehörigen spritzen muss, wird man für gewöhnlich vorher gut geschult, so dass solche "Versehen" nicht vorkommen sollten.

Um eine Vene zu treffen, gehört schon ein wenig Erfahrung dazu. Ein Durchstoßen bringt keinen nennenswerte Wirkstoff in die Ader und bei der subkutanen Injektion, wird auch eine Falte genommen, um gezielt nur das Fettgewebe zu treffen.