Sind alle Biersorten bei Gichtanfälligkeit gleich schädlich

6 Antworten

Hab dir zwei Artikel dazu aus der BRAUWELT Fachzeitschrift kopiert.

Dr. Martin Zarnkow befasste sich auf Wunsch zahlreicher Vertreter der Brauereiwirtschaft mit dem Thema Gicht. Purine gelten als mitverantwortlich für den Anstieg der Harnsäurekonzentration im Blut des menschlichen Organismus und so als Gicht-relevant. Sie sind in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Ihr Gehalt in Bier kann zwischen zehn und 23 mg/100 g betragen. Die empfohlene Tagesdosis an Purinen sollte bei weniger als 130 mg liegen. Zarnkow untersuchte den Zusammenhang zwischen den Mälzungs- und Maischparametern und dem Puringehalt der entsprechenden Würzen. Den Haupteinfluss auf den Puringehalt der Würzen hat das Malz. Die niedrigste Purinkonzentration ergab sich bei einem Weichgrad von 46 Prozent, einer Keimzeit von vier Tagen und einer Keimtemperatur von 30 °C. In den Blattkeimen ist die Purinkonzentration besonders hoch. Je dicker die Maische, desto geringer wird der Puringehalt in der Würze. Wenig Einfluss haben Wasserqualität und pH-Wert. Die höchste Lösung an Purinen ergibt sich bei Maischetemperaturen zwischen 62 und 72 °C. Je kürzer die 65 °C-Rast beim Maischen, desto geringer ist der Puringehalt. Der Hopfen hat nur eine geringe Auswirkung. Die verschiedenen Hefestämme beeinflussen den Puringehalt des fertigen Bieres so gut wie nicht. Höhere Gärtemperaturen führen zu geringeren Purinwerten im fertigen Bier. Gestresste Hefe exkretiert viele Purine. Der Puringehalt der Biere steigt mit dem Stammwürzegehalt (Allmalzbiere). Kristallweizen hat den niedrigsten Puringehalt bei gleicher Stammwürze. Die Umwandlung von Purinen zu Harnsäurekristallen, die bei Ablagerung in Gelenken Schmerzen hervorrufen, wird durch den Konsum von ethanolhaltigen Getränken forciert.

Gicht wird durch Bildung von Harnsäurekristallen aufgrund hoher Harnsäurekonzentrationen im Blut verursacht. Die Anfälligkeit für Gicht ist durch genetische Prädisposition gegeben und kann durch die persönlichen Lebensgewohnheiten stark beeinflusst werden. Hierzu zählen vor allem Übergewicht, Bluthochdruck, Alkoholkonsum und eine purinreiche Diät. Durch Alkoholkonsum wird der ATP-Abbau in der Leber zu Harnsäure beschleunigt. Purine sind Bestandteil der DNA und werden zu Harnsäure abgebaut. Craig Parnis (BRI, Nutfield, UK) berichtete in seinem Vortrag über eine Marktanalyse des BRI mit Fokus auf Purinen in internationalen Bieren. Dabei zeigte sich, dass die Purinkonzentration in Bier mit 50 bis 270 mg/l relativ hoch ist und die Schwankungen innerhalb einzelner Biertypen enorm sind. Guanosin war das in allen Bieren am häufigsten vorkommende Purin. Weizenbiere zeichneten sich durch höhere Werte an Xanthin aus, waren aber in der Gesamtkonzentration an Purinen etwas geringer als Lager- oder Alebiere. Parnis konnte keinen Zusammenhang zwischen Purinkonzentration und Alkoholgehalt feststellen. Bei einer Erkrankung an Gicht ist somit auf eine Reduktion der Purinzufuhr, z. B. durch Verringerung des Bierkonsumes zu achten, betonte Parnis.

Also wenn Du starke schmerzen haben solltest und vielleicht sogar schon Veränderungen an den Gelenken, dann kann Dir Hyaluronsäure Kapseln bestimmt helfen...

Komplett an der Frage vorbei !!

@Tigerkater

Du musst es ja wissen ;)

Hilft dem Ein oder Anderen vielleicht trotzdem...

Hallo,

es gibt online verschiedene Purinrechner (z.B. Deutsche Gichtliga) und Purintabellen. Der Purinrechner der Deutschen Gichtliga errechnet einem bei Eingabe der g oder ml für ein gewähltes Lebensmittel die voraussichtlich im Körper entstehenden Menge an Harnsäure.
Hier sind Bier (dunkel), Bier (Export) dunkel, Bier alt (Vollbier obergärig), Bier Kölsch im Ergebnis für die Harnsäure identisch (alle 12 mg Harnsäure pro 100 ml). Bei Bier (alkoholfrei) errechnet der Rechner dagegen nur 7 mg entstehende Harnsäure pro 100 ml.
In der Tabelle von Gichtinfo.de erzeugt Bier hell alkoholfrei 10 mg Harnsäure pro 100 ml, Altbier 12 mg, Bier hell 15 mg und Hefeweißbier 15 mg.
Eine weitere Tabelle gibt für Altbier 5 mg Harnsäure pro 100ml, für Bockbier 13 mg, für Diätbier 10 mg, für Doppelbock 14 mg, für Export 11 mg, für Gerstel alkoholfrei 9 mg, für Jever alkoholfrei 3 mg, für Kölsch 6 mg, für Lagerbier 13 mg, für Löwenbräu alkoholfrei 14 mg, für Malzbier 5 mg, für Pils 13 mg, für Weizenbier, Hefe 15 mg, für Weizenbier, kristall 10 mg.
Die Ergebnisse sind offenbar leicht unterschiedlich.
Ich habe gelesen, dass der Alkohol den Purinabbau zu Harnsäure beschleunigt, weshalb bei Gicht/Gichtrisiko Alkohol eher gemieden werden sollte. Insofern scheint das alkoholfreie Bier besser. Trotzdem gibt es in den Tabellen alkoholfreie Biere mit ebenso viel entstehender Harnsäure pro 100 ml wie bei Bieren mit Alkohol. Ich würde deshalb online grundsätzlich nach Informationen suchen wie "Lebensmittel Getränke Purin Harnsäure", da Puringehalt und Harnsäureentstehung nicht immer korrelieren: z.B. sollen Schwarzer Tee, Kaffee, Kakao angeblich ebenfalls Purin enthalten, doch werden diese offenbar von unserem Körper nicht in Harnsäure abgebaut. Früher wurde Gichtpatienten deshalb von diesen Getränke abgeraten, heute sind sie in normalem Maß erlaubt. Das sagt zumindest Gichtinfo.de... Deshalb würde ich versuchen, für die Biersorten eine Übersicht mit den Harnsäurewerten online zu finden. Oder vielleicht gemeinsam mit dem Hausarzt das Ergebnis des Lieblingsbiers selbst messen?

Hallo,

wenn du Problrme mit Gicht hast, dann Finger weg vom Bier egal welches auch alkoholfreies. Im Alkohol sind Purine und dann kommen noch die vom Bier hinzu.Besser alkoholfreier Wein trinken.

MfG. Norbert

Also ich hab das von meinem gichtkranken vater gehört,dass er weizenbier besser verträgt als pils . Es geht soweit ich verstanden hab,nicht um den alkoholgehalt ,sondern um den puringehalt innerhalb des Getränks.

Stmmt !!