Nebenberufliche Tätigkeit Physiotherapie

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Servus, das ist leider viel schwieriger als du das noch meinst... 1) Wenn du in der Physiopraxis angestellt bist, solltest du wirklich besser mit dem Inhaber für solche Hausbesuche einen eigenen Vertrag aushandeln: Er liefert Patienten, du die Leistung - also z. B. 75 % bekommst du vom erhaltenen Betrag (Selbstzahler, KRK, Privat). und du machst mit deiner Arbeit Werbung für seine Praxis!

2) Denn unsere Berufsverbände (Physios und Masseure) verbieten eigentlich aus verschiedenen berufspolitischen Gründen das Hausierertum - ohne feste Praxis! Das soll sowohl eine Qualitätssteigerung der Berufe sein, damit eine Stärkung gegen die Macht der Ärzteschaft und Krankenversicherungen - als auch damit vielleicht endlich eine Durchsetzungsbegründung für einen angemessenen Stundenlohn...

3) Wenn du vollkommen freiberuflich arbeitest - also auch in der Physiopraxis -, ist das etwas ganz anderes! Dann arbeitest du immer im Auftrag deiner Kunden (z. B. Praxis, Hausbesuchspersonen, Sportvereine, Firmen) und das ist keine berufsständisch anrüchige Nebentätigkeit!

4) Aber jetzt kommt`s: Bei Geld hört die Freundschaft doch meist auf! Ich kenne Kollegen/innen, denen als Praxisangestellte ihre Chefs nach Jahren aus Neid auf die nebentätigen Hausbesuchseinnahmen durch deren Rechtsanwälte Klagen auf Schadensersatz angedroht worden sind. Und immer haben sie lieber viel zu hohe Summen bezahlt - in der Sorge vor zusätzlich möglichen Prozess- und Anwaltskosten... Ihre Chefs behaupteten nämlich, dass sie gerade die finanziell gut gestellten Patienten/innen durch die nebentätigen, regelmäßigen Hausbesuche von deren Praxen fernhielten - also eindeutig schädliche und als Angestellte verbotene Konkurrenz ausüben würden - mancher Chef hat da sicherlich ganz freundlich absichtlich ein paar Monate zusehend gewartet, um dann ohne Arbeit abzukassieren... Folglich meine vorherigen Ratschläge! Viel Erfolg! Grüße.