Kind ist Einzelgänger mit wenig Kontakt zu Gleichaltrigen - Handlungsbedarf?

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Der Junge wird einfach nur introvertiert sein. Wenn man ihn zu verstärkten Sozialkontakten drängt, tut man ihm nichts Gutes, im Gegenteil. Es gibt nichts Schlimmeres für ein Kind, wenn es am Rande einer Gruppe steht, sich nicht einzubringen weiß und dadurch zum Außenseiter wird, wohlmöglich dann abends noch die "Erfolge" abgefragt werden: "Und? Hast Du schon nette Kinder kennengelernt?" Introvertierte Menschen brauchen nicht viele soziale Kontakte. Sie sind sich meist selbst genug und suchen sich wenige, wertvolle Freunde, nicht einen großen Bekanntenkreis.

Ein "Trost" für die Mutter: Das sind sehr sensible, intelligente Menschen, die bei entsprechender Unterstützung ihren Weg gehen - und zwar sehr erfolgreich, gleich ob im Privatleben oder im Beruf.

Ihm scheint der Kontakt, den er in der Schule hat zu reichen.

Motivation kommt von innen und mit Krampf versuchen, dass er mehr Kontakte als er momentan benötigt, bekommt - das kann nach hinten losgehen.

Kein Sozialverhalten lernen käme für mich eher vor, wenn er Jahrzehnte lang auf einer einsamen Insel leben würde.

Unser Sohn war genauso und seine Lehrerin hatte dazu gemeint: Seien sie froh, dann wird er kein Mitläufer. Sie hatte sehr recht! Viele Kinder möchten nicht so spielen, wie die anderen das vorgeben, wollen ihre eigene Fantasie ausleben und das ist gut so. Wenn er glücklich ist und keine Probleme mit anderen hat, ist alles nicht nur in Ordnung, sondern sogar gut.

icke01  31.08.2011, 23:41

Genau! Die gleiche Erfahrung habe ich auch mit meinem Sohn gemacht.
Kaum Verabredungen, kein Verein, nichts. Machte mir schon Sorgen. Etwa seit er 13, 14 ist hat er einige wenige sehr gute Freunde, geht viel aus. Er wählt sich seine Gesellschaft aber sorgfältig aus, und darauf bin ich stolz.

Hmm, schwer zu sagen. Ich würde einfach mal die Lehrer in der Schule fragen ob er dort Freunde hat integriert ist oder ob er sich da auch mehr zurückzieht. Ist das Verhalten schon immer so oder könnte es einfach einen Phase sein? Zuviel Rückzug ist sicher nicht gut für ein Kind, aber es ist sehr gut wenn ein Kind sich alleine beschäftigen kann. Der Fakt dass sich die Mutter Sorgen macht spricht allerdings schon für Handlungsbedarf, denn Eltern kennen ihre Kinder am Besten und haben da meist ein gutes Gefühl für die Situationen.

jedes kind entwickelt sich anders, und wenn er mit 8 ein "einzelgänger" ist, heißt es noch nicht, dass etwas mit ihm nicht stimmt. er hat ja sowieso kontakte in der schule, und solange er keine probleme mit anderen kindern hat, sehe ich persönlich keinen grund, ihn zu irgendwelchen kontaktaufnahmen zu zwingen, weil es in den meisten fällen eh nicht funktioniert- kinder müssen sich schon selber ihre freunde aussuchen. außerdem sind manche menschen auch eher introvert und können sich halt auch alleine unterhalten, und daran ist auch nichts schlimmes.