Erstgespräch bei einem Psychologen?

6 Antworten

ich habe irgendwie total angst, dass er denkt ich wäre ein versager und mich als peinlich empfindet..

Für Dich wäre das doch super! Dann würde er Baustellen sehen, an denen ihr arbeiten könnt. ;)

Nun im ernst:
Als "Versager" wird abwertend ein Mensch bezeichnet, der etwas versucht, aber es nicht gelingt. Richtig? ...... Dann bist Du doch bei einem Therapeuten komplett richtig!
Denn Du möchtest handeln, aber irgendwas macht die Ziele kaputt. Du "scheiterst". Es gibt Gründe für das Scheitern. Es ist kein Versagen. Nur Hindernisse. Und diese lassen sich überwinden, indem sie aufgedeckt werden.

... und während ich schreibe, sehe ich im Begriff "Versager" mehr Positives, als Negatives. Denn Du hast wenigstens dann Ziele und den Willen diese zu erreichen.....

Peinlich...? Das musst Du erklären.
Meinst Du damit eine "fehlende Sympathie"? ....

Das Erstgespräch wird meist dafür genutzt, um die Gründe zu erfahren, weswegen Du eine Therapie beginnen möchtest. Du kannst auch offensiv sagen, dass Du Dich als "Versager" empfindest, wenn dies so ist. Mal sehen, was der Therapeut dazu meint ;) .....

Vielleicht hast Du aber auch andere Schwerpunkte.... oder Ängste oder Unsicherheiten. Denn "Versager" ist im Grunde zu ungenau.....

Vielleicht redet ihr auch über Stärken.... vor allem, wenn Du so Angst/verunsichert bist, würde es ggf. Sinn machen. Denn eine Therapie ist nicht die völlige Konzentration auf die Schwächen, sondern das Herauskitzeln der Stärken und eigenen Ressourcen.

So ungefähr zumindest. :)

Vielleicht bekommst Du noch einige Fragebögen.
Vielleicht wirst Du zu Deiner Familie etwas gefragt.
Zu Hobbys, Arbeit, Interessen, Tagesablauf,.......

Und auch, wenn dieser "katastrophal" ist, dann ist es doch motivierend die Fortschritte zu sehen. :)

Du bist nicht in Therapie, weil es Dir "super toll" geht.
Du bist in Therapie, weil Du Dein Leben anders gestalten magst... oder einen anderen Umgang mit Dir, mit Deinem Umfeld, Mitmenschen,..... erfahren möchtest.

Und die ersten Gespräche werden sein, um herauszufinden, ob es zwischenmenschlich passt. Beidseitig! Und ob Deine Themengebiete auch der Therapeut "abdecken" kann. Denn es bringt nichts, wenn dieser ganz andere Schwerpunkte hat...

Hab' Mut :)

Hey ich hatte bei meinem ersten Gespräch auch total Panik. Aber nachdem ich dort war war diese Angst total unbegründet. Ich kann dir jetzt nur von meiner Erfahrung erzählen. Es ist zwar bei jedem unterschiedlich der Ablauf, aber vielleicht macht es das etwas leichter für dich. Meine Therapeutin hatte sich nur Zeit für mich genommen. Es war z.b kein anderer hier weder im Warteraum noch sonst wo. Als allererstes hatte sie mir einen Fragebogen gegeben den ich inruhe und alleine ausfüllen durfte (derweil machte sie mir einen Tee :D) so dann gab ich ihr den Fragebogen wieder und durfte mich auf eine Couch setzen und sie saß gegenüber mir (keine Angst ist zwar am Anfang etwas komisch, aber wenn es die richtige Therapeutin/ Therapeut ist ist das ein klacks) Damit meine ich erst wenn du entspannt bist und komfortabel bist fängt sie mit dir langsam das Gespräch an. Also der Therapeut stellt dir eigentlich nur fragen und du beantwortest sie eigentlich nur und wenn du nicht mehr weiter weißt bzw schüchtern etc bist dann keine sorge im Normalfall frägt sie dich von selbst wieder. Bei mir war das so das ich nach 45 Minuten wieder draußen war. Nachdem Gespräch bekommst du dann alles weitere mitgegeben wie es dann weiter geht etc. Im Gespräch erwähnt sie auch bzw sie oder er :D wie die Behandlungsoptionen aussehen und was dir lieber wäre. Aber wie gesagt ist bei jedem anders. Das war jetzt nur meine Erfahrung damit. Ich hoffe ich konnte dir wenigstens etwas weiterhelfen. Und dir somit den Gang wenigstens ein bisschen erleichtern ^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Psychologen sind Experten der Psyche. In dieser Welt ist kein Platz für oberflächliche Zuschreibungen wie "Versager". Nicht dass Psychologen nicht frei wären von Vorurteilen und Urteilen allgemein - aber sie sind in der Regel sehr viel reflektierter in solchen Dingen. Gedanken in diese Richtung sind bei dir vollkommen unbegründet.

Es gibt natürlich auch Problemfelder, bei der die Interaktion mit einem Therapeuten schwierig sein kann, weil der Therapeut Vorbehalte hegt oder mit einem Thema nicht gut umgehen kann. Aber wie gesagt - das sind eher sehr spezielle Sachen.

wie läuft sowas ab?

Ihr werdet wahrscheinlich einmal grob über die Thematik / Problematik sprechen, die dich tangiert. Das erste Gespräch dient meist dazu ein paar grundsätzliche Fragen zu klären und dazu dass der Psychologe sich einen ersten Eindruck machen kann. Denn je nach Problem beeinflusst das auch die Wartezeit. Außerdem muss man sich erst mal kennenlernen. Sowohl Therapeut, aber vor allem der Klient muss da entscheiden, ob er mit dem Therapeuten kann.

hey

keine Sorge das wird er nicht :)

Ihr werdet euch erstmal kennenlernen und schauen ob ihr miteinander zurecht kommt und du dich wohl fühlst. Einbisschen wird er auch fragen, warum du da bist, aber hauptsächlich gehts ums kennenlernen

"ich habe irgendwie total angst, dass er denkt ich wäre ein versager"

Dann hätte er den falschen Job. Bei der ersten Sitzung schilderst du erstmal grundlegend, warum du zum Psychologen gehst, was Deine Schwierigkeiten sind. Da geht es erstmal ums Kennenlernen.