Eigenbluttherapie gegen Arthrose

5 Antworten

Da bin ich sehr skeptisch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Eigenbluttherapie

Die behauptete Wirkungsweise ist aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht plausibel. Durch eine Studie ist die Unwirksamkeit der sogenannten Hämatogenen Oxydationstherapie (HOT) (Blutwäsche nach Wehrli) seit Dezember 2000 nachgewiesen.[2] Auch die von den Anwendern beschriebenen positiven Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen konnten wissenschaftlich nicht belegt werden. Hier ist von Placebo-Effekten auszugehen. Wolfgang Becker-Brüser vom pharmakritischen Arznei-Telegramm sagt zum Thema Orthokin-Therapie: "Sobald ich etwas in ein Gelenk injiziere, auch wenn es nur Kochsalzlösung ist, schaffe ich einen Puffer. Dadurch nehmen die Beschwerden zunächst ab. Die Effekte halten letztlich aber nicht lange an." Die Folge: Die Patienten kommen bald zurück und möchten eine weitere Orthokin-Behandlung. [3

Ich würde generell keinen HP bei mir spritzen lassen - oder gar so eine Behandlung durchführen lassen. Es ist mir schleierhaft, dass dem noch kein Riegel vorgeschoben worden ist. Das ist ja eine intravenöse Behandlung - was macht der denn, wenn etwas passiert? Das ist kein Arzt, wohlgemerkt.

In einem Artikel in der Zeitschrift NaturaMed (23. Jahrgang, Heft 3, S. 6-7) wird die "Orthokintherapie" kritisch beleuchtet.

"Bei dieser Therapie werden...körpereigene entzündungshemmende Proteine aus dem Blut der Patienten gewonnen und anschließend in das betroffene Gelenk gespritzt.

  • Die Zusammensetzung eines nach dem Orthokinprinzip aufbereiteten Serums ist nicht bekannt, seine klinischen Effekte auf Entzündungsprozesse nicht vorhersehbar.

  • Als "Individualrezeptur" unterliegt Orthokin keiner behördlichen Prüfung auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit.
    " Eine Qualitätskontrolle durch die Überwachungsbehörde finden bei Arzneimitteln, die wie Orthokin in einer ärztlichen Praxis hergestellt und angewendet werden, faktisch nicht statt.

  • Intraartikuläre Injektionen bergen grundsätzlich das Risiko schwerwiegender bakterieller Infektionen, die auch bei der Orthikontherapie nicht auszuschließen sind.

  • Abschließende Beurteilung:

"Wir erachten die bis zu 1000 Euro teure Individualrezeptur, die faktisch keiner behördlichen Kontrolle auf Qualität und Unbedenklichkeit unterliegt, als Scharlantanerie."

Deine Skepsis ist also berechtigt.

Nach allem, was ich weiß, gibt es keinen erfolggreichen Naachweis irgendeines Heilungserfolges durch Eigenblutbehandlungen.

Placebo-Effekte - klar, die gibt es immer.

Aber ansonsten. Sei vorsichtig und weiterhin skeptisch.

Übrigens: Negative Effekte sind durchaus bekannt. Nicht durch das Verfahren selbst, aber wenn nicht alle Geräte, Nadeln, Schläuche etc. absolutz steril sind, dann kann es zu Infektionen kommen.

Ich bin bei dieser " Therapie " nicht nur skeptisch, ich würde sogar ganz energisch davon abraten. Ich möchte hier nicht weiter auf die wissenschaftlichen Aspekte eingehen, (dafür genügen die guten Antworten von Bennykater und Auskunft) sondern auf die praktischen. Erstens gibt es nicht einen überprüfbaren wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit dieser Behandlung und zweitens, sollte diese Behandlung unter strengsten sterilen Kriterien erfolgen wegen der möglichen verheerenden Infektionsgefahr. Ich hätte starke Bedenken, dass in einer Heilpraktikerpraxis solche sterile Bedingungen möglich sind ! Fazit : Das würde Dir nicht helfen und wäre zudem äußerst gefährlich !!