Die Psoriasis Athritis ist eine chronische, entzündliche Gelenkerkrankung, die bei rund 5 – 20 %, manche Quellen sprechen sogar von bis zu 30 %, der Psoriasis-Patienten im Laufe ihres Lebens auftritt. Das heißt, in Deutschland sind das, wenn wir von 20 % ausgehen, rund 400.000 Menschen, die darunter leiden.
Vorwiegend sind die Gelenke an Händen und Füßen betroffen oder auch an der Wirbelsäule. Auch die Kreuzbein-Darmbein-Gelenkverbindungen (Ileosakralgelenke) zwischen Becken und Kreuzbein können betroffen sein.
Unterschieden werden vier Formen der Psoriasis Athritis:
Die Asymmetrische Psoriasis Athritis, bei der besonders häufig die Finger- und/oder Zehengelenke ebenso wie das Sprung- oder das Kniegelenk betroffen sind.
Die distale interphalangeale Form mit Entzündungen der Finger- und Zehenzwischengelenke, oder auch aller Gelenke innerhalb eines Strahls.
Die Psoriasis Athritis vom rheumatoiden Typ, bei der beidseitig viele verschiedene Gelenke befallen sind, ähnlich wie bei einer rheumatoiden Arthritis.
Als schwerste bzw. bedrohlichste Form gilt die mutilierende Psoriasis Athritis mit Gelenkbefall an den Händen und Füßen sowie am Achsenskelett, bei der unter starker Entzündung eine sich schnell verstärkende Gelenkzerstörung stattfindet. Es gibt jedoch auch Mischformen.
Was ist die Ursache?
Ob eine Veranlagung dazu besteht, also nicht die Krankheit selbst, ist genetisch bedingt. Auch eine Störung im Bereich des Autoimmunsystems wird als eine Ursache angenommen, das heißt, das Immunsystem hält die Gelenkzellen für krank machende Eindringlinge und zerstört sie. Möglicherweise spielen auch bakterielle Infektionen oder psychischer Stress eine Rolle. So ganz einig ist sich die Wissenschaft da noch nicht.
Keine Rolle spielt dabei, wie stark oder aktiv die Schuppenflechte ist. Bei einer Auswertung von Krankenakten in den USA wurde jedoch festgestellt, dass bei Patienten mit einer Psoriasis am Kopf das Risiko, eine Psoriasis Athritis zu bekommen, um das 3,89-fache erhöht ist, bei einer Nageldystrophie um das 3-fache. Ebenso ist das Erkrankungsrisiko, bei Patienten, bei denen 3 oder mehr Hautpartien von der Schuppenflechte betroffen sind, mehr als doppelt zu hoch wie bei denen mit nur einem betroffenen Bereich.
Was kann man dagegen tun?
Da es sehr starke Unterschiede in der Erscheinungsform der Krankheit und in ihrem Verlauf gibt, ist hier auch immer eine sehr individuelle Therapie erforderlich. Ideal wäre oft eine Zusammenarbeit zwischen einem Rheumatologen, einem Dermatologen und einem Physiotherapeuten. Mit den bis heute bekannten Mitteln ist eine Heilung nicht möglich, man kann allerdings die entzündlichen Prozesse verlangsamen oder unterdrücken.
Zur medikamentösen Behandlung können topische Präparate eingesetzt werden, die örtlich begrenzt auf die Haut aufgetragen werden, wenn nur einzelne Gelenke betroffen sind, oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen. Eine wirksame Behandlungsmöglichkeit scheint außerdem der Einsatz von TNF-alpha-Antagonisten zu sein, sogenannte Biologicals wie Adalimumab, Etanercept oder Infliximab. Diese verbessern häufig die Hautsymptome, lindern die Gelenkbeschwerden und mindern die Zerstörung befallener Knochen-Abschnitte. Allerdings fehlen hier noch Langzeiterfahrungen und es gibt Hinweise auf einige Nebenwirkungen. Unter den Immunsuppressiva scheint Methotrexat gut wirksam und verträglich zu sein.
Zusätzlich sollten physiotherapeutische Mittel eingesetzt werden wie Kälte- oder Wärmeanwendungen, Massagen, Krankengymnastik, Balneo- und Phototherapie. Auch damit können Schmerzen gelindert, Entzündungen positiv beeinflusst und die Beweglichkeit der Gelenke verbessert werden.
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