Wie legt man Perfektionismus ab?

4 Antworten

Du wiederholst Dich! Vor 227 Tagen hast Du wohl nicht die richtigen Antworten bekommen !? ==> Wie mit Perfektionismus im Studium umgehen?
..........Im Augenblick macht mir daher mein Perfektionismus zu schaffen. Leider habe ich oft das Gefühl, dass eine schlechtere Note als 1,0 nichts wert ist.  .......

Als Inhaberin eines kleinen Bildungsunternehmens, das Nachhilfe für Schüler(innen) und Studierende, sowie Fort- und Weiterbildungen für Erwachsene anbietet, ist es gut, perfekt und 'noch besser' zu sein. Auch wenn Du eigentlich von Natur aus ein unordentlicher Mensch bist, hast du es nach eigener Darstellung geschafft, in Deiner Wohnung alles ordentlich einzurichten. Mit 'Mitte bis Ende 30' solltest du auch im Reinen mit Dir sein, zumindest was den Perfektionismus betrifft. Die Pingeligkeiten hinsichtlich sekundengenauer Prüfung seitens der Ausbilder in Deinem Lehramts-Referendariat kann ich nicht wirklich ernst nehmen, ja nicht einmal glauben :-(
Panikattacken und Versagensängste ablegen ? In die Schublade damit! Passt nicht zu Deinem echten (?) Profil. Als studierte in Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie packst Du das mit links weg. 
Und achte doch mal auf Konsistenz in Deinen Fragen und Antworten (hier) !
Viele Grüße
-Carola-

BellaPeninna 
Fragesteller
 18.04.2020, 16:56

Liebe Carola!

Ich sehe kein Problem damit, eine Frage nochmal zu stellen, zumal es "die eine, einzig richtige Antwort" darauf in diesem Fall wahrscheinlich sowieso nicht gibt. Meine Situation jetzt ist leicht anders und es antworten andere Leute mit eigenen Perspektiven. Die individuellen Perspektiven der anderen Forist(inn)en betrachte ich als Bereicherung.

Ja, ich habe zuerst mein Lehramtsstudium und Referendariat abgeschlossen, später den Schuldienst quittiert und mein eigenes Bildungsunternehmen gegründet sowie einen Bachelor in Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie (mit Schwerpunkt Politikwissenschaft) gemacht. Jetzt studiere ich etwas anderes unter anderen Bedingungen (Präsenzstudium in Teilzeit statt Fernstudium).

Und ja, ich neige zu Unordnung und es ist harte Arbeit für mich, Ordnung zu halten. Mit den entsprechenden Maßnahmen (wenig besitzen, Sachen feinsäuberlich in Kisten oder Schachteln sortieren) gelingt es mir, das Chaos zu beherrschen, aber wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich mir das gedacht habe, stresst es mich sehr. Teilweise hat das schon wieder etwas Zwanghaftes (-> Perfektionismus).

Auch wenn ich in vielen Bereichen meines Lebens "erfolgreich" bin, heißt das nicht, dass ich nicht wirklich unter geringem Selbstbewusstsein, Versagensängsten und übertriebenem Perfektionismus leide.

Ich empfinde es als sehr unsensibel, wenn mir Leute sagen, in meinem Alter usw. müsste ich mein Leben auf der Kette haben. Solche Sachen haben nicht zwingend etwas mit Alter, Bildungsgrad o.ä. zu tun. Wenn man etwas aus Lehrbüchern weiß, bedeutet es noch lange nicht, dass es das Unterbewusstsein internalisiert hat und man es im Alltag anwenden kann. Auch wenn man es schafft, etwas erfolgreich abzuschließen, bedeutet das noch nicht, dass man auf dem Weg dahin nicht in besonderer Weise gelitten hat, weil einem die Arbeit z.B. durch Versagensängste erschwert wurde.

Insofern sehe ich meine Fragen hier nicht als inkonsistent, danke Dir aber trotzdem für Dein Feedback.

Liebe Grüße

Bella

P.S.: Frag mal diverse Referendare unterschiedlicher Schulen und Studienseminare nach ihren Erfahrungen im Ref. Meiner Erfahrung nach wundert einen danach gar nichts mehr.

Hallo,

kann dich ganz gut verstehen was deine Erfahrungen im Referendariat anbetrifft.

Mach dir einen Plan, schreibe auf was noch zu tun ist, aber in realitischer Form, es muss nicht perfekt werden.

Das heisst: Du gehst die Sachen an, die noch dringend reinmüssen und gehst alles nach und nach durch. Schau auch darauf was du schon hast- das ist sicher beruhigend. Du kannst auch heute Abend nachjustieren und für mirgen einen Plan aufstellen; Was muss morgen nich rein?

Bleibt Morgen Abend noch Zeit, ergänzt du es. Vorher liest du Korrektur.

Es ist nur eine Hausaurbeit, alles wird gut.

Das Referendariat wird oft zu Machstspielen seitens der Fachleiter ausgenutzt. Das wird dir an der Uni nichts passieren, auch wenn dein Unterbewusstsein das sagt.

Es mus keine 1 werden, vielleiicht wird es eine, vielleicht auch nicht. Die Dozenten und Profs haben auch ihre Schwächen und werden Zeit benötigen zur Korrektur.

Denk an die alten Zeiten und deine Erfolge, du bist gut genug und für die Hausaurbeit reicht es bestimmt!

Die Leute an der Uni sind nicht deine alten Fachleiter, mache es dir immer wieder klar!

consillieri  18.04.2020, 15:22

P.S. Du Kannst dich fragen: Wovor habe ich Angst? Daran kannst du arbeiten mit Realitätsüberprüfungen. Hast du Angst nicht zu bestehen? Schaue dir an wie die Arbeit bisher aussieht- die müsste gut genug sein, oder?

Versuche dir zu sagen: Was ist das schlimmste was passieren kann? Du tust dein bestes in der kurzen Zeit und glaubst an Dich. Und: bisher hat es geklappt, dann wird es auch weiter klappen. Im Referendariat warst du ineiner extremen Abhängigkeitssituation, hier kannst du ganz zur Not nich widerholen, aber dazu wird es nicht kommen- du schaffst das!

  • Stell dir vor, eines Tages wird ohnehin alles vergessen. Unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit ist alles nichtig. Diese Vorstellung relativiert deine Ängste und deine lähmenden Ambitionen
  • Perfektionismus ist Kraftverschwendung. Stichwort: Pareto Prinzip

Der Pareto-Effekt oder 80-zu-20-Regel:

80 % der Ergebnisse können mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip

BellaPeninna 
Fragesteller
 18.04.2020, 15:09

Da hast Du sicher recht, aber mein Unterbewusstsein interessiert das leider nicht. Das Pareto-Prinzip kenne ich natürlich, zusammen mit allerhand Sprüchen wie "Done is better than perfect." Das ist schon alles richtig, ich werde die Gedanken und Ängste davon leider doch nicht los.

Antifaschist7  18.04.2020, 15:12
@BellaPeninna

Glaubenssätze kann man mit Wiederholungen verinnerlichen. Wenn diese Argumente und GSe für dich realistisch sind, ist das die halbe Miete

Vllt haben deine Problem auch organische Gründe zB Serotoninmangel, Vit D-Mangel usw

Ja Ich "leide" auch an Perfektionismus und denke mir wenn Ich was machen will wenn schon dann richtig.

Aber auch nur Privat, also wenn Ich daheim etwas werke oder Putze und in der Arbeit so ähnlich wie "das wird schon passen" oder "das fällt eh keinem auf".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung