Weshalb erhalte ich beim Zahlarzt immer eine kostenlose Kunststofffüllung, obwohl ich weder zusatzversichert bin und auch keine Amalgam-Allergie habe?

10 Antworten

Das kann jetzt sehr unterschiedliche Ursachen haben.

Z.B. übernimmt die gesetzliche Krankenkasse Kompositfüllungen mit Dentindhäsiver Befestigung bei Füllungen im sichtbaren bereich, also zum Beispiel Zahnhalsfüllungen, oder Frontzahnfüllungen und alle Füllungen, deren Fläche sich bis auf die Wangen-/Lippenseite erstreckt. Nur Füllungen im Seitenzahnbereich, die z.B. nur auf der Kaufläche sind werden nicht übernommen. Es kommt also darauf an, wo diese Füllungen sitzen.

Dann kann es wirklich sein, dass der Zahnarzt nicht die hochwertigen Kompositfüllungen nimmt, sondern anderes Material. Z.B. einen Glasionomerzement. Unterscheiden kann man das ganze eigentlich folgendermaßen. Siehst du die Füllung? Egal ob sie jetzt weiß, grau, oder sonst was ist, kannst du erkennen wo was geflickt ist? Denn eine Dentinadhäsive Füllung wird genau an deine Zahnfarbe angepasst und du siehst davon rein gar nix. Sieht genau aus wie ein Zahn. Wenn du sie siehst, ist sie nicht hochwertig.

Es gibt manche Zahnärzte, die bildlich gesprochen, einfach "keinen Bock" auf die zusätzliche Verwaltungsarbeit haben. Da bei den Zuzahlungen halt noch Papierkram auf dich zukommt. Leider habe ich die Erfahrungen gemacht, dass sich diese Zahnärzte aber auch weniger Mühe mit den Füllungen geben, und sie häufig nicht so gut gemacht sind, wie sie sein könnten.

siney1  16.01.2016, 12:57

Ach ja, Komposit wird auch bei schwangeren Patientinnen, Patienten mit Amalgam-Allergie und unter 18-jährigen übernommen.

Eulenpapa  18.01.2016, 14:18

Seit wann gibt es eigentlich "hochwertige Kunststofffüllungen"??? Denn beide Begriffe schließen eigentlich einander aus........

siney1  19.01.2016, 00:09
@Eulenpapa

Hm, ich werde jetzt keine Diskussion anfangen welcher Füllwerkstoff besser ist, denn beide Füllwerkstoffe haben ihre Vor- und Nachteile und hier im Internet wird eh immer nur mit Beschimpfungen, Drohungen eigenen eingefahrenen Meinungen und !!!/CAPSLOCK um sich geworfen. Deshalb will ich hier nur ein paar Informationen loswerden.

Ich halte Amalgam durchaus für einen guten Füllwerkstoff, der dem Patienten weiterhin angeboten werden sollte. Die Vorteile des Amalgams liegen auf der Hand: Durch den Silbergehalt haben sie eine Antibakterielle Eigenschaft, die Karies hemmt. Auch sind sie geeigneter als Kunststoff, um besonders große Kavitäten zu füllen. Und dann die Kosten, die aber eigentlich keine Rolle spielen sollten.

Nachteile sind aber leider die Notwendigkeit der retentiven Präparation und damit der größere Zahnhartsubstanzverlust, die unzufriedenstellende Ästhetik, der Quecksilbergehalt(auch wenn dieser nicht in einem gefährlichen Bereich liegt und eher beim legen und entfernen eine Rolle spielt) und dass Amalgam nicht die Möglichkeit hat, dünne Wände zu stabilisieren, sie tatsächlich eher sprengen würde. Dann natürlich noch das Problem mit Allergien und Amalgamtätowierungen. Auch bin ich der Meinung, dass die Füllungen bei pulpennahen Füllungen problematisch sind, da durch das stopfen die Gefahr besteht in das Pulpenkavum einzubrechen. Korrosion von danebenliegenden Goldkronen könnte auch noch ein Punkt sein.

Kunststoff hat den Vorteil, dass wir substanzschonender präparieren können, da keine Unterschnitte benötigt werden. Dann können durch das "zusammenkleben" dünne Wände stabilisiert werden und zu guter Letzt, was für viele Patienten ein durchaus wichtiger und verständlicher Punkt ist, die Ästhetik.

Nachteile sind, die stärkere Plaquanlagerung an Kunststoffen und der nicht zu vermeidende Polymerisationsspalt. Jedoch muss man dazu sagen, dass sich dieser bei richtiger Anwendung im µm Bereich befindet, da man mit Mehrschichttechnik und Dachziegelartigem Schichten, die Schrumpfung extrem verringern kann. Ach ja, und dann gibt es natürlich auch hier Allergien, von denen es meines Wissens aber weniger gibt, als welche auf Amalgam.

Ich denke, beide Werkstoffe sind gut, und Komposit hat sich in den letzten Jahren extrem zum positiven entwickelt und wird noch weiter verbessert. Man muss dem Fortschritt schon eine Chance geben und nicht nur an "altbewährten" festhalten. Und seien wir mal ehrlich, der wirklich wichtige Faktor bei der Zahnbehandlung sind die Fähigkeiten des Behandlers. Wer schlechte Füllungen macht hat weder mit Kunststoff noch mit Amalgam Erfolg.

weil eine Füllung unter den Begriff Zahnbehandlung fällt und diese wird in den meisten Fällen auch von der GKV zu 100 % übernommen.

Wahrscheinlich ist das auch ein Anti-Amalgam-Propagandist ...... -.-

Die beste "Strafe" für solche propagandistisch Verblendeten ist, ihre Praxen zu boykottieren, damit man sie auf diese Weise daran hindert, dieses minderwertige Material aus Sekundenkleberabfall und Glasspänchen in den Mund ihrer Patienten zu stopfen. Beim Aushärten durch UV-Licht bilden sich ja Randspalten: Sekundärkaries, Pulpitis, Vergiftung durch diverse Chemikalien wie BPA............

Die KZBV läßt diese Leute, "Zahnärzte" will ich sie nicht nennen - eine Schande für unseren Berufsstand - auch noch gewähren.

Normalerweise -und da hat der befreundete Zahnarzt recht- wäre das auch abrechnungstechnisch nicht möglich. Dieser Müll wäre im Seitenzahnbereich in jedem Fall zuzahlungspflichtig. 

Ich nenne dieses Verhalten "Abrechnungsbetrug" und die betreffende ZV des betreffenden Bundeslandes sollte an dem "Herren" standesrechtlich ein Exempel statuieren - schon zur Abschreckung und gegen Nachahmer........ :-(

Anti-Amalgam-Propaganda ist kein "medizinischer Standpunkt" - sondern ein Verbrechen, welches man genau so ahnden sollte.

In meinem Mund  (bzw. dem meiner Frau und meiner Kinder) wird niemals die Polymerisationslampe aufleuchten.......l

Zwischen Kunststoff- Füllungen gibt es erhebliche Unterschiede. Die billige Variante ist mit einem Zusatz von Zement, die zuzahlungspflichtigen Füllungen sind hochwertiger. Das wirst du daran merken, dass die Zement- Füllung nach wenigen Jahren anfängt, porös zu werden.  Macht ja nichts, magst du im ersten Augenblick denken,  dann lasse ich mir eben eine neue Füllung verpassen... Aber: wenn die Füllung bröselt und porös ist, gelangen unbemerkt Bakterien in den Ritzen, die den gesunden Zahn von innen angreifen. Dadurch  wird die nächste Füllung größer sein als die bisherige. Fazit: suche  dir lieber  einen ZA, der dir gute Füllungen mit Zuzahlung anbietet, wenn es dir deine Knabberleisten wert sind. LG . 

Eulenpapa  18.01.2016, 14:01

Och, die Randspalten entstehen schon beim Aushärten, wenn die Füllungen fabrikneu sind......

Wer Amalgam verweigert, hat die Bezeichnung "Zahnarzt" nicht verdient.

Elfi96  23.05.2016, 14:02
@Eulenpapa

Ist halt deine Meinung. Ich jedenfalls  bevorzuge Kunststofffüllungen, weil ich beruflich viel rede und lache, und sich  diese Füllungen  optisch kaum von der Zahnsubstanz unterscheiden lassen. Wer schaut schon gerne auf schwarze Stellen an den Zähnen? 

Wir verwenden auch kein Amalgam mehr, sondern eben Kunststofffüllungen, bei denen es groooße Unterschiede gibt. Bei Kassenpatienten nimmt man bei nicht sichtbaren Bereichen oft die billigere Füllung, die einen Kassenpatienten nichts kostet. Wenn du aber z.b. eine Frontzahnfüllung benötigst und es mit der teureren ein besseres und ausgeglicheneres Ergebnis bringt, benutzen wir auf Anfrage die teurere Kunststofffüllung, die du zum Teil selber zahlst.

Eulenpapa  18.01.2016, 14:10

In Wirklichkeit gibt es keinen triftigen Grund, auf Amalgam zu verzichten. Wenn ich bei einem "Zahnarzt" nur noch zwischen höherwertigen und minderwertigen Industreabfällen für meine Zähne wählen kann: Gehe ich lieber in eine Zahnarztpraxis, die nicht "amalgamfrei" ist.

Stelle sich einer vor: Da gibt es Leute, die 70€ bezahlen, um sich M Ü L L in den Mund stopfen zu lassen.......... :-/

MissesVicey  18.01.2016, 16:21

Naja, Müll würde ich es nicht nennen ;) Ich sage mal so, meiner Meinung nach irgend einen "Müll" als Füllung in den Zähnen, als dass sie nach und nach wegfaulen. Amalgam idt swhr wohl schädlich, doch nur beim Ausbohren.

Eulenpapa  18.01.2016, 20:52
@MissesVicey

Naja, es ist die nichtorganische Phase des Sekundenklebers vermischt mit kleingemahlenen Glasspänchen. Wenn du das nicht als "Müll" bezeichnen willst - als was sonst? 

Ich habe für 3M ESPE ja Verständnis: Sekundenkleberabfall - muß man ordnungsgemäß entsorgen, ebenso anfallende Glasspänchen.  

Aber dafür gibt es entsprechende Problemmülldeponien und -verbrennungsanlagen.

Man muß seine Industreabfälle nicht in den Mund von Patienten stopfen und sich als Heilsbringer in der Zahnmedizin feiern lassen.......