Tilidinendzug?

3 Antworten

Auf einmal abzusetzen möchte ich Dir nicht empfehlen. Die ersten paar Tage sind nicht so schlimm, aber ab dem 4. oder 5 Tag geht man die Wände hoch. Ab dem 7. Tag wundert man sich richtiggehend darüber, wie es sein kann, das es einem doch noch ein bisschen dreckiger geht.

Nach der 3. Woche geht es langsam aufwärts, ganz verschwunden ist der Entzug frühestens nach 4 - 5 Monaten, eher etwas später. Die Schlafprobleme bleiben Dir rund ein Jahr erhalten.

Wenn Du das in Kauf nehmen willst, dann bedenke bitte, daß die Schmerzen auch wieder kommen und Du wirst dabei feststellen, wie stark Opioide gegen Schmerzen wirksam sind.

Deshalb überlege genau, ob Du das wirklich willst und diese Tortour auf Dich nimmst. Sind Deine Schmerzen wirklich vorbei und Du bist jetzt nur noch körperlich abhängig?

Es bringt Dir gar nichts, wenn Du zB. Lyrica gegen den Entzug nimmst, weil dann hast Du das Medikament nur ausgetauscht gegen ein anderes, was Dir auch noch schlechter bekommt.

Am besten ist, Du schleichst es aus und verringerst die Dosis konsequent um 1% pro Woche. Das dauert zwar ein Jahr, aber ohne Horror und man schläft erholsam. Das schlimme sind dann nur die letzten 10 Tropfen, der akute Entzug dauert rund 3 Wochen und nur die ersten 6-8 Tage sind intensiv. 

Ich habe mich in einer ähnlichen Sache ins Methadon-Programm überweisen lassen, nach dem ich auf 25 mg Methadon abdosiert war, bekam ich suboxone und nach 8 weiteren Wochen war ich sauber, ohne daß ich groß Entzug hatte. (Bis auf Nasenlaufen und Niesen)

Gerade bei Tilidin ist der Entzug besonders unangenehm. Spreche mal mit einem Arzt, der Drogensubstitution macht und lass Dich beraten. Die Lebensqualität ohne dieses beschissene Anhängsel verbessert sich enorm!

hey, wie lange nimmst Du schon Tilidin? Je länger Du es nimmst, desto vorsichtiger mußt Du sein. Du kannst es nicht einfach absetzen, es muss ausgeschlichen werden. Dabei sollte Dir ein Arzt helfen.

Man kann mit Lyrica einen Opiatentzug erträglicher machen, aber auch das bespreche mit Deinem Onkel Doktor.

Ich wünsche Dir viel Kraft,

Tine

ritrei 
Fragesteller
 11.03.2016, 00:30

Hallo, vielen Dank für ihre Antwort aber in meiner ca. 20J "Schmerzgeschichte"  habe ich so gut wie kein Vertrauen mehr in die Ärzte, auch von meinem Hausarzt, Gott sei dank bekomme ich Tilidin noch problemlos, möchte es trotzdem mal ohne versuchen und sehen  oder besser versuchen einen anderen Weg zu gehen, bin 65J Rentner also werloses Humankapitel dazu noch entberlich

Tintinula  11.03.2016, 00:52
@ritrei

hm, ich weiß genau was Du meinst, es ist nicht leicht einen guten Arzt zu finden, ich mach inzwischen auch alles selber,der letzte hat mich einfach aus dem Programm gedrängt, ohne Rücksicht auf meine Bedürfnisse. Hör Dich trotzdem al um, vlt findest Du ja doch noch einen der hilft.

Auf jeden Fall runterdosieren, ich denke Du dürftest im Netz schon was finden in welchen Schritten.

65? Das ist doch nicht alt, mein (ok inzwischen ehemaliger) bester Freund ist auch 64, das ist doch kein Alter. Ich denk, alt und wertlos kann man sich in jedem Alter finden ;)

bit77  11.03.2016, 01:14
@ritrei

Bei mir hat es über 30 Jahre gedauert, bis ich einen Arzt fand, der es geschafft hat. Jetzt bin ich runter von dem Zeug, denke aber darüber nach, wieder Opioide zu nehmen, weil mir die Rückenmarkstumore solch schlimme Schmerzen bereiten. Die restriktiven Verschreibungsmodalitäten tun ein übriges dazu, die Menschen zu quälen.

Lyrica schließt aber Lorazepam als Notfallmedikament aus.

Tintinula  11.03.2016, 00:39

Alles nicht so einfach