Krankmeldung nur noch durch Bestätigung durch Facharzt?

3 Antworten

Ich bin seit 16.01.2014 wegen Erschöpfung und Depressionen krankgeschrieben. Jetzt habe ich von meiner Krankenkasse einen Brief bekommen, dass die Krankenkasse nur noch weitere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bzw. Auszahlungsscheine für Krankengeld nur akzeptieren können, wenn diese von einem Facharzt für Psychiatrie bestätigt wurden.

Die Krankenkasse meint bestimmt, dass Du zu einem Psychologen in Behandlung sollst und nicht die Psychatrie, das ist etwas ganz anderes.

Anscheinend warst Du wohl bisher nur beim Hausarzt und daher kann ich de Aufforderung der Krankenkasse nachvollziehen.

Also wenn Du Dir nicht sicher bist zu welchem Arzt Du gehen sollst, dann rufe bei der Krankenkasse an.

dass es teilweise Monate dauern kann, bis man bei einem Facharzt überhaupt einen Termin bekommt.

Bei einem Psychologen bekommt man schneller einen Termin.

MfG

Johnny

Bei deiner Krankenkasse nachfragen, ob die jemanden empfehlen können oderwie sie sich das vorstellen, wenn kein Termin kurzfristig möglich ist.

Wobei du Dir natürlich schon die Frage gefallen lassen musst, warum du seit 3 Monaten zum falschen (wahrscheinlich Haus-) Arzt rennst, statt zum Facharzt...

Wer denkst du, kann dir mehr helfen? - auch falls deine Problematik schlimmer wird, wer hilft dir da besser? Wann willst du denn endlich damit anfangen, zum Facharzt zu gehen?

Ich bin seit 3 Monaten krankgeschrieben, seit mein leider mittlerweile verstorbener Mann seine Krebsdiagnose bekam und natürlich auch ich davon total umgehauen wurde. Ich habe meinen Mann bis zu seinem Tod gepflegt (von der Diagnose bis zu seinem Tod waren es nur 5 Wochen) und verständlicherweise war auch ich total damit aus der Bahn geworfen worden (Schlaflosigkeit, Herzrasen, Unruhe, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche etc.). Mir ist schon klar, dass es irgendwann weitergeht und ich nach vorne schauen muss, aber ich kann nur von mir sprechen, dass es mir zuhause am besten geht, wo ich meiner Trauer und meinem Schmerz freie Bahn lassen kann. Ich habe gute Freunde, Nachbarn und meine Mutter, die mir zuhören und einfach nur für mich da sind, ohne mir schlaue Ratschläge zu geben. Es ist halt eine absolute Ausnahmesituation, in der ich bin und nur jemand, der dasselbe durchgemacht hat, kann ein Urteil abgeben. Was soll es mir bringen, mich stundenlang in ein Wartezimmer zu setzen, um mir von einem Psychiater Löcher in dem Bauch fragen zu lassen?

@hilflosinhessen

Hallo hilflosinhessen, Ich kann das teilweise sehr gut nachvollziehen - bei meinem Schwiegervater waren es auch nur ein paar Monate zwischen Diagnose (Zungengrundkrebs) und Tod. Ein Jahr später 2x innerhalb ein paar Monaten beim Schwager dann golfballgroßes Geschwulst im Kopf, beim zweiten mal inoperabel - auch nur ein halbes Jahr insgesamt..

Wie Du war auch für mich das wichtigste, jemanden zu haben, der für einen da ist, einen auffängt und mit einem spricht und zuhört - und das, obwohl das die Leute meiner Fau waren, aber das Verhältnis war eben innig.

Der "Facharztbesuch" besteht sicherlich nicht nur im "Wartezimmer sitzen" und "Löcher in den Bauch fragen" - vor 7 Jahren musste Ich das mal selbst in Anspruch nehmen, also selbst dort angetanzt, weil Ich mit einigen Dingen nicht mehr fertig wurde. eigentlich war es dort (Psyhiater) immer mehr ein zuhören, die über einen Zeitraum von 2 Jahren eingenommenen und verschriebenen Citalopram, waren aber auch nicht schlecht... Einfach mal ausprobieren, offen darauf zugehen - bei den meisten ist da eben eine Sperre vor dem "Unbekannten" - Aber gib dem Arzt eine chance!

Dir auf alle Fälle alles Gute und viel Kraft! - Klär das mit der Krankenkasse, die müssen erklären, wie es weitergeht!

Hallo liebe hilflosinhessen,

ich kenne die Situation auf der anderen Seite, da ich bei einer Krankenkasse im Krankengeldbereich arbeite. Ich lese aus deiner Fragestellung heraus, dass du seit dem 16.01.14 wegen Erschöpfung und Depressionen krankgeschrieben bist. In Behandlung bist du nur bei deinem Hausarzt. So eine einfache Diagnose ohne Facharztbehandlung macht die Krankenkasse natürlich stutzig.

Erst weiter unten in einem Kommentar habe ich den genauen Grund für deine Arbeitsunfähigkeit erfahren. Ich habe eine ganz einfache Frage: Weiß die Krankenkasse überhaupt davon?? Wenn nicht, dann ruf einfach an und erkläre die Situation.

Ein erster Schritt die Krankenkasse zufrieden zu stellen, wäre eine genauere Diagnose. "Depression" kann so vieles heißen. Ist sie leicht, mittelgradig oder schwer? Das sind gewaltige Unterschiede. Sprich mit deinem Hausarzt darüber.

Als Versicherte im Krankengeldbezug hast du der Krankenkasse gegenüber Mitwirkungspflichten. Das heißt, du musst alles tun, um möglichst schnell wieder gesund zu werden. Deshalb verlangen sie von dir die Vorstellung beim Facharzt. Ich weiß, dass die Wartezeiten sehr lang sind. Aber ein erster Schritt ist, dass man sich genau auf diese Wartelisten setzten lässt.

Du kannst auch bei der Krankenkasse um Hilfe fragen. Vielleicht hat die Krankenkasse eine Gesundheitshotline. Dort kann einem bei der Vermittlung eines Termins beim Facharzt geholfen werden. Sie können dir auch eine Liste mit Psychologen in deiner Nähe schicken.

Alles Gute