Kann die Klink einen Alkoholiker der sich selbst einweisen will abweisen?

4 Antworten

Kommt darauf an, was er dort will: eine Entgiftung oder eine Therapie. Entgiftung(en) werden von der Krankenkasse bezahlt. Aber wenn kein Bett frei ist und/oder kein Notfall (Hilflosigkeit/Delririum o.ä. - dann kann die Klinik durchaus jemanden abweisen. Man sollte den schon beschriebenen Weg über den Hausarzt gehen. Und wenn dann ein Termin für die Entgiftung gemacht ist - bis dahin weitertrinken! Auf keinen Fall zu Hause "kalt" entziehen, denn das könnte die endgültige Entgiftung sein! Hört sich brutal an, ist aber so. Ohne ärztliche Aufsicht kann so eine Entgiftung ziemlich gefährlich werden

Therapien sind sehr teuer und müssen daher beantragt werden, um die Bezahlung zu klären. Und ausserdem sind auch Therapieplätze nicht gerade wie Sand am Meer vorhanden. Man muss also meist etwas warten, bis einer frei ist. Hierfür sollte man aber schon eine Entgiftung gemacht haben und mit Hilfe von Selbsthilfegruppen die Zeit bis zum Therapiebeginn überbrücken.

Es kommt immer darauf an was er in einer Klinik will. Wenn er eine Therapie möchte, dann kann er natürlich abgewiesen werden, da es dafür meist Wartelisten gibt und ein "vordrängeln" nicht unbedingt möglich ist.

Geht er in eine Notaufnahme oder eine PIA weil er z.B. absolut nicht mehr zurechnungsfähig ist oder weil es ihm körperlich richtig dreckig geht (wobei das ja die Frage aufwirft, wie er dann dorthin kommt ohne Polizei zum Beispiel...), dann wird er nicht abgewiesen, sondern zumindest solange da behalten bis sein Gesundheitszustand stabil und er wieder nüchtern ist. Vielleicht wird einem dort noch bei der Vermittlung eines Therapieplatzes geholfen und vielleicht kommt man über diesen Weg auch etwas schneller an einen Platz. Verlassen würde ich mich darauf aber nicht.

Hallo CLKBA,

In allen Punkten der vorangegangenen Antworten ist das alles richtig. Der erste Weg, wie schon erwähnt ist der Hausarzt. Jedoch eine Einweisung in eine Suchtklinik ist nur möglich in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und einer Suchtberatung. Wenn der Betroffene bereit ist, einige Gespräche mit dem zuständigen Suchttherapeuten an dem jeweiligen Wohnort zu führen, könnte es zügig vorangehen. Dazu muss der Suchttherapeuten aber erst den Betroffenen im Laufe der Gespräche kennenlernen. Sollte es wirklich erforderlich sein, einen Rehaaufenthalt zu machen, so wird die jeweilige professionelle Stelle einen Antrag beim Kostenträger stellen. Des weiteren sollte der Betroffene bereits eine stationäre Entgiftung im Krankenhaus gemacht haben. Dort werden die zuständigen Fachärzte mit entscheiden, in wie weit ein Rehaaufenthalt sinnvoll erscheint. Das kann unter Umständen je nach Verfassung des Betroffenen auch ganz zügig gehen. Eine direkt stationäre Aufnahme wär als Alternative eine Klinik mit Suchtnotaufnahme. Hat natürlich nicht jede Klinik.

Ich hoffe ich habe Dir etwas weitergeholfen.

Gruss Iwores

Ja solange keine akute Gefahr besteht ist das möglich.

Es ist meist nicht einfach umgehend einen Platz / Bett in einer psychatrischen Anstalt zu bekommen. Man glaubt es kaum aber diese Stationen sind übers Jahr betrachtet oft "ausgebucht".

Normalerweise plant man solche Schritte gemeinsam mit seinem Hausarzt. Somit ist die ärztliche Aufsicht und Akutversorgung gewährleistet. Diese findet dann gemeinsam mit dem Suchtkranken eine passenden Platz für die Entgiftung.

Sollte ein kalter Entzug mit Folgeerscheinung, Delir, Krampfanfälle oder ähnliches Eintreten wird man natürlich ganz normal in jeder Notaufnahme behandelt...