"Hustenstiller" von Ratiopharm als Droge?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

leider ja:

Derzeit ist der Missbrauch freiverkäuflicher dextromethorphanhaltiger Hustenblocker (zum Beispiel Hustenstiller ratiopharm®, Neo Tussan® Wick Formel 44 Hustenstiller®) in Mode. Sowohl die Schweizer Vergiftungszentrale als auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein warnen vor Missbrauch. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) rät ebenfalls davon ab, größere Mengen dieser Arzneimittel abzugeben.

Dextrometorphan (DMX) greift im Hustenzentrum der Medulla oblongata an und dämpft so zentral den Hustenreiz. Verglichen mit Codeinphosphat wirkt DMX stärker auf die Hustenintensität und etwa gleich stark auf die -frequenz. Weiterhin werden dem Pharmakon antikonvulsive und neuroprotektive Effekte bei cerebraler Ischämie zugesprochen, die vermutlich auf Wechselwirkungen mit Opioid-Rezeptoren vom Sigma-Typ beruhen. Zudem wirkt es antagonistisch am NMDA-Rezeptor. Nach oraler Einnahme wird die Substanz rasch resorbiert und in der Leber umgewandelt. Der Hauptmetabolit Dextrophan wirkt stark hustendämpfend. DXM wirkt nicht analgetisch.

Zur Hustenstillung werden täglich drei- bis viermal 30 mg DXM empfohlen. In dieser Dosierung ist die sedierende Wirkung nur schwach ausgeprägt. Der Weg vom Arzneimittel zur psychotropen Substanz ist dosisabhängig. Sowohl die für den Rausch als auch für eine Überdosierung nötige Menge ist individuell sehr unterschiedlich, was auf genetischen Faktoren beruhen könnte.

Nach oraler Einnahme tritt die Wirkung rasch ein. Der Rausch hält bis zu sechs Stunden an. Bei Überdosierung im Rahmen eines Missbrauchs kommt es zu unerwünschten Effekten wie Somnolenz, Verwirrtheit, unkoordinierten Bewegungen, Agitation, Tachykardie und Mydriasis. In schweren Fällen können zusätzlich eine hypertone Krise, Krämpfe, Koma, Muskelschäden und Psychosen auftreten.

Zudem tritt DMX mit zahlreichen zentralwirksamen Stoffen in Wechselwirkung. So verstärken Alkohol oder die gleichzeitige Einnahme von Antihistaminika die Wirkung; die gemeinsame Gabe mit MAO-Hemmern kann ein serotonerges Syndrom auslösen.

Quelle: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=557

Lovethings 
Fragesteller
 27.02.2011, 16:46

Heißt das, das es bei seeeehr hoher Dosierung tödlich ist?! o: Aaaalter. ô.o

Slaenger  27.02.2011, 16:54
@Lovethings

Alles ist irgendwann tödlich...

derdorfbengel  21.04.2011, 02:04
@Lovethings

Heisst es.

Der Ort, wo das Zeug wirkt, die erwähnte Medulla oblongata, steuert auch die Atmung. Auch Husten ist ein Reflex, der im weitesten Sinne zur Atmung gehört, denn mit Husten befreit der Körper die Atemwege, die auch mal verlegt sein können, von Verlegungen.

Man muss daher befürchten, dass grössere Dosen noch weitere Funktionen behindern bzw. lahmlegen. Dann würde das Zeug wie Opiate wirken, die in hohen Dosen deswegen töten, weil man zu atmen aufhört.

Also: Gefahr der Erstickung.

SYLVERSECOND  01.06.2013, 03:35
@derdorfbengel

wow, so nen mist hab ich schon lange nicht mehr gelesen hahahaha

"Dann würde das Zeug wie Opiate wirken, die in hohen Dosen deswegen töten, weil man zu atmen aufhört."

es wurde damals den opiat-rezeptoren zugewiesen, was aber falsch ist, da dxm nicht sonderlich verwandt ist mit opiaten.

ich bin ein "langjähriger konsument" und will an der stelle keine werbung für dxm machen, aber wenn man mal die fakten zwischen alkohol und dxm klar auf den tisch legt, dann sagt jeder sofort: "ja synthetischer giftiger mist".

"Alles ist irgendwann tödlich..." von "slaenger" triffts genau auf den punkt. wenn du zu viel wasser trinkst kann sich sowas auch schädlich auswirken. ich hab in meiner jugend eine menge dxm konsumiert und deshalb für 6 monate einiges an sprachgefühl verloren, aber das hat sich mittlerweile wieder normalisiert. natürlich gibt es, bzw. gab es leute die daran verreckt sind, aber was da meistens ausgelassen wird, ist folgendes: viele dxm präperate sind mit paracetamol oder alkohol gemischt, was gar nicht cool für deine leber kommt (siehe leberversagen). ich persönlich hatte bei hohen dosen noch nie ein atemversagen bemerkt und ich muss es ja wissen, da ich jahre danach diesen text hier verfasse. dxm ähnelt in seiner wirkung mehr pcp und ketamin so am rande. ja das wars auch schon, hoffe die info hilft dir weiter.

Im Hustenstiller von Ratiopharm ist DXM (Dextromethorphan) enthalten.

Die Wirkung ist von der Dosis abhängig. Niedrig dosiert kann es leicht stimulierend wirken, höher dosiert gleicht es ein wenig der Wirkung von Lachgas oder Cannabis. In hohen Dosen kann es zu recht intensiven Halluzinationen und auch zu einem Realitätsverlust kommen.

Todesfälle gibt es, soweit ich weiß, aufgrund der hohen Dosis, die dafür nötig wäre, bislang keine. Nur in Verbindung mit Paracetamol sind welche bekannt.

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DXM wird übrigens oft mit DHM (Diphenhydramin), welches beispielsweise in den Tabletten gegen Reiseübelkeit von Emesan enthalten ist, konsumiert. Das sorgt für ziemlich bizarre Halluzinationen (Solo ist das aber auch der Fall): Krabbelvieh (Spinnen, Ameisen, Skorpione), Menschen, Geräusche.... und auch hier ist ein kompletter Realitätsverlust nicht unwahrscheinlich (Kommt natürlich auf die Dosis an). Soll ein wenig dem Rausch von Nachtschattengewächsen (Engelstrompete, Tollkirsche, Stechapfel..) ähneln.

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Bei LDT kannst du dir ja mal ein paar Tripberichte durchlesen:

http://www.land-der-traeume.de/tripberichte.php?mode=auswahl&filter=drogen

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Ein recht guter Bericht ist beispielsweise:

land-der-traeume.de/trip_lesen.php?id=2416

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Ein kleiner Auszug aus einem anderen Tripbericht (DXM + DHM):

"Ich lag da, die Decke über dem Kopf, ich wollte nicht mitbekommen was da draußen überhaupt los war.

Trotzdem trieb mich die Neugier 3x dazu kurz unter der Decke hervor zu spicken und ja..

Beim 1. Mal: Ich sah als ich die Decke wieder über den Kopf ziehen wollte neben mir auf dem Bett einen menschlichen Kopf “liegen”. Mein Herz kurz vorm Raster.

Beim 2. Mal: Ich hatte die Decke noch nicht komplett über meinen Kopf gezogen da sah ich Schuhe und die Ansätze von Beinen neben mir im Bett stehen welche langsam ins Bett versanken.

Beim 3. Mal: Kurz bevor die Decke komplett über meinem Kopf war sprang mir eine Spinne in Richtung Gesicht, ich hab sie nicht gefühlt oder so aber das war mir dann doch zu viel. "

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Über die Schädlichkeit gibt es noch nicht allzu viele Infos.

Vom Konsum ist also definitiv abzuraten, zumal oft von Nachwirkungen berichtet wird, die teilweise 1-2 Wochen andauern..

Nun, nachdem Du bereits gelesen hast, dass Medikamente durchaus im Sinne von Drogen wirken können, solltest Du auch ein wenig Aufklärung über das BAYER-Produkt Heroin bekommen.

Zitat: >>Heroin wurde in einer massiven Werbekampagne in zwölf Sprachen als ein oral einzunehmendes Schmerz- und Hustenmittel vermarktet. Es fand auch Anwendung bei etwa 40 weiteren Indikationen, wie Bluthochdruck, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, zur Geburts- und Narkoseeinleitung, als „nicht süchtigmachendes Medikament“ gegen die Entzugssymptome des Morphins und Opiums. Als Nebenwirkungen wurden lediglich Verstopfung und leichte sexuelle Lustlosigkeit beschrieben, weshalb das Opioid von der Ärzteschaft sowie von den Patienten zunächst überaus positiv aufgenommen wurde.<<

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heroin

 - (Drogen, Medikamente, Schaden)

Der Fairness halber muss man sagen, dass dieser "Drogenmissbrauch" nicht nur negative Aspekte hat: Mir hat dxm die Augen geöffnet (nachzulesen hier: http://www.land-der-traeume.de/langzeit_lesen.php?id=582 ) und mein Leben dauerhaft zum Positiven gewandelt, was mir jeder aus meinem Umfeld bestätigt. Das ganze ist nun 2,5 jahre her und als Beweis, dass dies keine vorübergehende Einbildung ist: ich habe seit 1,5 jahren kein dxm mehr genommen.

Weder verherrliche ich dieses Zeug, noch verteufle ich es. Jeder sollte selbst wissen, was er seinem Körper zumutet und ob seine Psyche stabil genug für derlei Experimente ist. fakt ist: auch Hustenstiller können ein weg zur Selbsterkenntnis sein!

liebe grüße

DXM ist ein nicht zu verachtender Wirkstoff. Der Wirkungsort ist die medulla oblongata sowie zentralere Regionen des pons und und cerebellums, sowie die Regio hypothalamica ! Die medulla oblongata enthält wieder der vorangegangenen Beiträge KEIN hustenzentrum sondern das atemzentrum ! Dieses regelt auch die Verschaltung des Hustenreizes !!! Schlimmer ist die Regio hypothalamica von der thalamus und hypothalamus "angesteuert" werden ! Diese Zentren im cerebrum sind für ALLE Verschaltungen im Großhirn beeinflussend daher kann eine psychotrope Wirkung immens Ausfallen, daher auch Berichte wie urängste wie arachnophobie in vorangegangenen Beiträgen. Also lasst die Finger von überdosierten Überdosen besonders mit Dimenhydramin oder gar ordinärem vomex (dimenhydrinat) in Kombination