Chef kündigt mich nur, weil ich Diabetes habe und mich gespritzt hatte, wie dagegen vorgehen?
Seit einem Tag würde ich gekündigt, aus der Probezeit, weil ich mich hinsetzte und eine Notfallspritze brauchte. Meine Kollegin machte sich Sorgen und holte den Chef. Also den Geschäftsführer. Dieser meinte, wir können in der Firma leider keine Leute gebrauchen, die kleinere Pausen machen, um sich ihre Diabetesspritze zu setzen. So viel Zeit würde die paar Minuten vergehen. Am selben Tag würde ich fristlos gekuendigt. Ich weinte daheim nur noch. Wie gehe ich rechtlich vor, wer zahlt mir das Erstgespräch beim Anwalt? Muss ich das decken, bis ich vor Gericht im Recht bin?
13 Antworten
Eine fristlose Kündigung von einem Tag auf den andern - auch in der Probezeit - das geht natürlich nicht. Der AG muss die Kündigungsfrist einhalten.
Wie ich unten in den Kommentaren lesen konnte, hast du dem AG auch beim Bewerbungsgespräch gesagt, dass du Diabetiker bist und Insulin spritzen musst.
Dass du nun wegen einer Insulin - Injektion - die nur ein paar Minuten dauert - fristlos gekündigt wirst, ist eine bodenlose Frechheit und Rücksichtslosigkeit sondersgleichen!
Mein Sohn ist auch an Diabetes Typ 1 erkrankt und auch daher weiß ich, dass Injektionen im Notfall nicht bis zu einer regulären Pause aufgeschoben werden können.
Du kannst du gegen diese fristlose Kündigung vorgehen oder du lässt es einfach und suchst dir stattdessen einen neuen Job.
Wie oftmals im Leben, kannst du die ganze Sache auch positiv sehen. Eigentlich kannst du froh sein, dass du noch in der Probezeit warst und noch nicht fest angestellt.
Stell dir vor, du hättest bei diesem AG einen festen Arbeitsvertrag und wegen jeder Insulinspritze würdest du Ärger und Theater bekommen. Vielleicht auch noch zusätzlich, wenn du deinen Blutzucker messen musst, dich wegen zu niedrigem oder hohem Blutzucker nicht richtig konzentrieren kannst, sehr oft zur Toilette musst, etc. Sei froh, dass du da weg bist.
Beim nächsten AG kannst du ja direkt im Bewerbungsgespräch diese Eventualitäten kommunizieren.
Im Übrigen empfehle ich dir eine kontinuierliche Blutzuckermessung mittels Sensor. Das hilft ja auch im üblichen Alltag. Eine Insulinpumpe ist auch sehr empfehlenswert.
Ich wünsche dir zukünftig viel Erfolg und einen guten, verständnisvollen Arbeitgeber. MfG
Die Kündigung ist nicht rechtens, allerdings kann er dich in der Probezeit jederzeit erneut ohne Angaben von Gründen unter Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen. Natürlich hättest du ggf. gute Chancen auch dann gegen die Kündigung vorzugehen wenn dir kurz danach erneut ohne Gründe gekündigt wird (da man davon ausgehen kann dass die Gründe identisch sind).... wobei das ein Anwalt für Arbeitsrecht eher einschätzen kann
korrekt, behauptet ja auch keiner. Für so was hat man optimalerweise eine rechtsschutzversicherung, alternativ beratungsschein.... oder eben selbst zahlen wenn gar nichts geht.
Eine fristlose Kündigung ist hier nicht haltbar. Eine ordentliche (ohne diese Begründung) allerdings schon.
Du wirst dagegen klagen müssen. In der Gewerkschaft bist du wohl nicht?
Du kannst auch ohne Anwalt klagen.
In der Probezeit kann sogar ohne Grund gekündigt werden. Das ist also nicht korrekt, was du schreibst.
Aber doch nicht fristlos!
Doch, leider ist das so.
Es ist korrekt. Lies nochmal richtig.
Fristlose Kündigungen haben mit einer Probezeit nichts zu tun.
Lasse doch diesen Unsinn zu verbreiten. Es ist ja schrecklich. Dir könnte die FS noch Glauben schenken.
Informiere Dich zunächst einmal über den Sinn und die Grundlagen
- einer Probezeit
- einer Kündigungsfrist
- eine "Fristlosen Kündigung"
Du, das habe ich!
du auch?
der Sinn einer Probezeit ist, das AG ubd AN in dieser Zeit testen können, ob es miteinander klappt, und wenn der AG der Meinung ist, das es NICHT funktioniert, kann er das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von 14 Tagen grundlos kündigen!
deshalb bringt ein Widerspruch gegen die fristlose maximal den Lohn für zwei Wochen !
Du verstehst keine Inhalte.
Gegen eine grundlose Kündigung innerhalb der Probezeit, gab es keine Anmerkung.
Den 2. Teil - den der fristlosen Kündigung - , den verstehst Du ganz offensichtlich nicht.
Ich verstehe eins ganz sicher nicht:
wo drin Problem liegt?
die Sache ist mittlerweile mehrfach richtig gesagt worden.., und du drehst dich wie ein Irrwisch im kreis
Ich verstehe eins ganz sicher nicht: wo drin Problem liegt?
In Deinen falschen Bemerkungen / Kommentaren.
z.B.
- auf Antwort von Maximilian112
Antwortvon studiogirl vor 43 Minuten Das Gericht kannst du dafür nicht bemühen, du hattest Probezeit.
usw.
nochmal:
doweit wird es gar nicht kommen weil der Anwalt des AG diesem sofort den Zahn ziehen wird und ihm sagen wird das er die Kündigung in eine fristgerechte umwandeln soll… ubd dann zahlt er die 14 Tage Lohn und fertig!
Deine Fiktionen spielen keine Rolle. Ob die so stattfinden oder nicht beantwortet nicht die Frage des FS.
Du eierst herum. Deine Antwort war schlichtweg falsch.
Antwortvon studiogirl vor 43 Minuten Das Gericht kannst du dafür nicht bemühen, du hattest Probezeit.
Bist Du sicher, dass sich die Klage lohnt? Der FS war erst in der Probezeit.
Das wäre eine andere Frage. Ich würde selbst Klage erheben, oder die Gewerkschaft macht das.
Diese Kü so wie hier geschildert geht nicht durch.
Und vermutlich würde es auch nicht zur Verhandlung kommen.
Ich bin kein Jurist, denke aber, dass man sich den Stress nicht antun sollte, da er nicht zum Ziel führt.
Das wäre schon in Richtung ALG zielführend, falls grundsätzlicher Anspruch besteht.
Es geht lediglich um die 14 Tage Kündigungsfrist Inder Probezeit.,, DIE steht der FS zu … mehr leider nicht
Zuerst einmal solltest du dir einen GdB bestätigen und einen Behindertenausweis ausstellen lassen
Ab einem Behinderungsgrad von 50 kommst du zu einigen gesetzlichen Vorteilen wie erhöhten Urlaubsanspruch, besseren Kündigungsschutz und was da sonst noch zukommt müsstest du erfragen.
Scheue dich nicht, das in Anspruch zu nehmen, denn wenn du dann eine Arbeitsstelle findest, werden die von Anfang an Rücksicht auf deine Erkrankung nehmen. Und du wirst mit Sicherheit nicht wieder an einen solchen "Brüllaffen" als Vorgesetzten geraten.
In was für einem Bereich arbeitest du? Starke körperliche oder psychische Belastung lassen den Zuckerspiegel nämlich gerne mal entgleisen!
Such dir eine Stelle in einer sozialen Einrichtung und schreib deinen GdB direkt mit in die Bewerbung, in solchen Einrichtungen werden Menschen mit Einschränkungen nicht selten bevorzugt eingestellt, vor allem wenn sie nicht gewinnorientiert arbeiten.
https://www.diabetes-news.de/wissen/diabetes-und-soziales/grad-der-behinderung
Ach ja, geh zu einem richtigen Diabetologen, nicht zum Hasuarzt!
Starke körperliche oder psychische Belastung lassen den Zuckerspiegel nämlich gerne mal entgleisen!
Das ist richtig, aber trotzdem arbeiten insulinpflichtige Diabetiker (Typ 1) in allen Berufen mit starker körperlicher oder psychischer Belastung. Will damit sagen, dass das keine Hinderungsgründe für solche Berufe darstellt.
Such dir eine Stelle in einer sozialen Einrichtung und schreib deinen GdB direkt mit in die Bewerbung, in solchen Einrichtungen werden Menschen mit Einschränkungen ……
Diese Empfehlung ist eigentlich schon eine Diskriminierung von Typ 1 Diabetikern und eine Unverschämtheit!
Warum empfiehlst du nicht direkt eine Behindertenwerkstatt, oder meinst du das sogar mit einer „sozialen Einrichtung“?
Einen höheren GdB als 20 bekommen außerdem die allerwenigsten Typ 1 Diabetiker, also auch keinen Behindertenausweis.
Ich meine keine Behindertenwerkstatt. Aber Betriebe einer bestimmten Größe sind z.B. sogar verpflichtet, einen bestimmten Anteil Menschen einzustellen, die eine Einschränkung haben- und da ist Diabetes im Gegensatz zu anderen Einschränkungen vermutlich "ein kleineres Übel".
Allerdings kann man damit wesentlich offensiver umgehen und gleich über die Erkrankung und deren Auswirkungen aufklären, wenn man es schriftlich hat- wir leben hier schließlich in einem "Papierstaat".
Und du darfst nicht vergessen, dass lange nicht alle Menschen über Diabetes aufgeklärt sind. Die Fragestellerin scheint selbst ihre Schwierigkeiten zu haben, ihre Einschränkung anderen Menschen erklärlich zu machen- sonst wäre es seitens der anderen Betriebsangehörigen mit Sicherheit nicht zu einer solchen Eskalation gekommen!
Mein Vater hatte Typ II und meine Schwester war völlig überfordert und panisch als er völlig unterzuckert durch die Wohnung gekrochen ist- mit entsprechender Aufklärung hätte sie ihm Zucker gegeben und die Sache wäre geritzt gewesen.
Ich kenne so einige Diabetiker, und die einen können damit wunderbar umgehen, und können sich selbst und ihren Zuckerspiegel sehr gut einschätzen. Und andere kommen ständig in irgendwelche Grenzsituationen, weil sie sich aus irgendwelchen Gründen erst dann spüren, wenn es kurz vorm kippen steht. Und eine Notfallspritze würde ich als Grenzsituation bezeichnen!
.. deren Auswirkungen aufklären, wenn man es schriftlich hat- wir leben hier schließlich in einem "Papierstaat".
die Auswirkungen kann man auch ohne einen Schwerbehindertenausweis erklären, den man sowieso kaum wegen Typ 1 bekommt. Als schriftlicher Beweis reicht ein Diabetes Pass.
Und eine Notfallspritze würde ich als Grenzsituation bezeichnen!
Das ist eine unglückliche Bezeichnung, da ein Insulinpen gar keine „Notfallspritze“ ist.
Sich Insulin zu spritzen, weil der Blutzucker zu hoch ist, ist KEINE Grenzsituation.
Eine „Grenzsituation“ ist eine schwere Hyperglykämie mit einer Ketoazidose, die wird er wohl kaum gehabt haben. Damit hätte er überhaupt nicht mehr arbeiten können!
Aber wir wissen ja noch nicht einmal, wie hoch der Blutzucker beim FS war….
Am selben Tag würde ich fristlos gekuendigt.
- Fristlos aus diesem Grund, geht überhaupt nicht
- klage gegen diese fristlose Kündigung
- eine fristgerechte wirst Du innerhalb der Probezeit nicht verhindern können
- bei einer fristgerechten Kündigung - zumal aus diesem Grund - wird das Arbeitsamt Dir keine Probleme machen
Und der Chef war böse! Er schrie mich nicht an, aber war laut. Ich dachte gleich schlägt er mir eine.
Hast Du die Kündigung schriftlich erhalten ?
Wenn nein, dann gibt es keine und Du musst/solltest wieder zur Arbeit gehen.
Kündigungen müssen immer schriftlich erfolgen.
Dann sei doch froh, dass Du da weg bist. Ein cholerischer Chef hat keine Mitarbeiter verdient.
Das ist zwar richtig, aber denn kein Grund sich rechtlos zu zeigen.
Ein Anwalt macht das nicht kostenlos. Eine Klage bei Gericht geht auch ohne einen Anwalt.