Bayern - Schulen sollen einen "Aktionstag für das Leben" einmal/Jahr halten / Abtreibungsgegner freuen sich?
Was haltet ihr davon?
"An bayerischen Schulen sollen Aktionstage gegen Abtreibungen stattfinden. Vorangetrieben wurde das von rechten Kreisen."
"An bayerischen Schulen, so eine Richtlinie der Staatskanzlei und des Kultusministeriums, sollen „Aktionstage für das Leben“ stattfinden. Die „Würde des ungeborenen Lebens“ soll herausgestellt, „Verantwortung gegenüber dem ungeborenen Kind“ geweckt und der „Wille zum Schutz des ungeborenen Lebens“ bei den Schüler:innen gestärkt werden."
"Verabschiedet wurde sie 2016, als das Bündnis „Demo für alle“ vor allem in Süddeutschland massiv gegen Sexualaufklärung an Schulen mobil machte. Das Ziel: „Übergriffigen Sex-Unterricht“ stoppen und „Gender-Ideologie“ abschaffen. Im Gespräch mit der taz machte Hedwig von Beverfoerde, ultrakonservativer Kopf der „Demo für alle“, klar, wofür sie kämpft: Sexualität sei geschaffen für die „Fortpflanzung in ihrer naturhaften Anlage“. Die Ehe für alle ein „Etikettenschwindel“. Und Abtreibung die „Tötung eines Menschen“."
"Die „Demo für alle“ pflegt gute Kontakte sowohl zur AfD – deren Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch sagte 2015, dass sie die Demos mitorganisiert – als auch zur internationalen „Lebensschutzgemeinde“."
"Gesponsert wurde sie etwa von einer spanischen Kampagnenorganisation, die ihrerseits für die internationale Rechte lobbyiert und, wie deren Chef sagt, „Krieg“ gegen „radikale Feministen“ und die „Abtreibungsindustrie“ führt."
"2016 also verabschieden der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Kultusminister, der Theologe Ludwig Spaenle (beide CSU), besagte Richtlinie."
"„Die jetzige Richtlinie ist alles andere als zufriedenstellend, aber wohl sogar die entschärfte Variante“, sagt der Geschäftsführer des bayerischen Landesverbands der Deutschen Gesellschaft für Familienplanung und Sexualberatung, Thoralf Fricke. Die selbstbestimmungsfeindliche Gruppe um Beverfoerde „wollte viel mehr, da gab es viele Hinterzimmergespräche. Wir und andere progressive Gruppen haben das damals massiv kritisiert.“"
"Seit der Verabschiedung der Richtlinie, sagt Fricke, beobachte er, dass sowohl christlich-fundamentalistische Gruppen wie auch VertreterInnen der „Lebensschutzgemeinde“ „verstärkt versuchen, in die Schulen zu gehen“.
"Schwangerschaftsabbrüche stehen im Strafgesetzbuch gleich hinter Mord und Totschlag. Und der „Schutz des ungeborenen Lebens“ ist ein zentrales Anliegen nicht nur der AfD, sondern auch der Union. Das ist der Boden, auf dem antifeministische Politik gedeiht. Das ist das Problem, wenn reproduktive Rechte nicht juristisch verankert sind. Und das zeigt, wie konservative und extreme Rechte versuchen, weibliche Körper unter Kontrolle zu bringen."
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
9 Antworten
Wenn eine Frau ihr Kind wirklich abtreiben lässt, dann sicher nicht einfach mal so aus Spaß, sondern sie wird ihre Gründe haben.
Was ist mit denen, die von Vergewaltigern schwanger geworden sind? Wird ihnen dann die Möglichkeit verboten, abzutreiben?
Demos über das Thema und auch aufgeklärter Unterricht sind gut und schön, aber lasst die Schule im Zusammenhang mit einem schwierigen Thema wie diesem bitte raus. Sie hat eine Art Vorbildfunktion und wenn den Kindern immer eingetrichtert wird, dass abtreiben schlecht ist, kann das mal böse enden. Oder auch nicht. Wir wissen es nicht...
Ich finde, man sollte sachlich darüber informieren und sich nicht auf eine Seite schlagen, wenn man damit andere beeinflussen kann.
In der Tat. Bei 100.000 Abtreibungen im Jahr entfallen weniger als 50 auf Vergewaltigungen.
Die Schule soll einen Teil der Aufklärungsarbeit leisten. Genauso wie die Eltern.
Und dabei sollte jungen Menschen jede Option aufgeführt werden, Vorbeugung ungewollter Schwangerschaften durch ordentliche Verhütung, Abbruch, Fortführung, Adoption, welche Hilfen man bekommen kann, wenn man Angst hat, alleine da zu stehen und so weiter. Keine moralische Beeinflussung, denn durch sowas entsteht in der gesellschaft Zwiespalt und letztlich Hass.
Durch einseitige Information und das hat in der Schule nichts zu suchen.
Was für ein Quatsch. Aber wenn die Kinder dann von ihren Mütter schlecht behandelt werden, weil sie Produkte einer misslungenen Partnerschaft oder eines One-Night-Stands sind, schreien auch wieder alle auf, aber abtreiben, das kommt ja nicht in Frage.
ich meine bei fridays for future feiern das doch auch alle wenn sich jemand für das leben von tieren und pflanzen einsetzt aber sobald es um menschen geht ist es antifeministisch verstehe ich nicht ganz
Na, der Fragesteller lässt doch schon klar durchblicken, was er an Antworten will.
Ich fände es gut, wenn sich Schüler mit der Abtreibungsproblematik auseinandersetzen. Gerade sie sind ja oft davon betroffen.
Mir ist es grundsätzlich wurscht, wer einen guten Vorschlag macht. Ich beurteile den Vorschlag, nicht den Vorschlagenden.
Ein Argument, welches die realen Gründe einer Abtreibung nicht hergibt. Ein Scheinargument, ein Totschlagsargument sonst nichts.