Ärztliches Attest reicht dem Job Center nicht?
Aufgrund meiner starken Probleme in meiner jetzigen Wohnung muss ich dringend und so schnell wie möglich ausziehen. Da es mir jetzt schon deutlich an meine Gesundheit geht hat mir mein Hausarzt ein Schreiben für das Job Center ausgestellt mit folgenden Worten: Meine Patientin wird von ihren Nachbarn beleidigt und bedroht. Sie steht unter massivem psychischen Druck und traut sich mittlerweile nicht mehr in der Wohnung zu schlafen. Ich bitte dringend einem Wohnungsumzug zuzustimmen, um eine psychische Dekompensation zu vermeiden.
Ich bin wirklich am Ende mit meinen Nerven und kann und will nicht mehr in dieser Wohnung mit diesen Nachbarn leben. Meint ihr das Amt stimmt einem Umzug zu ? Ich meine die wollen doch nicht die Verantwortung übernehmen wenn alles nur noch schlimmer wird und ich in die Klinik muss oder ? Das Amt weiß das ich auch schon vor der Nachbar Sache einen Psychologen brauchte und das jetzt macht alles nur noch schlimmer. Was meint ihr dazu ?
13 Antworten
Was die Sachbearbeiter im JC dazu sagen, kannst du nur auf eine Weise rausfinden - ausprobieren
Normalerweise bei Problemen mit Nachbarn wäre die richtige Vorgehensweise ein Protokoll zu führen, bei Bedarf die Polizei zur Hilfe holen, dies mit protokollieren. Das Protokoll dem Vermieter vorlegen. Der kann im schlimmsten Fall wegen Störung des Hausfriedens kündigen.
Wenn andere Nachbarn ähnliche Probleme haben, diese auffordern selbiges zu tun.
Ohne objektive Nachweise liegt die Vermutung nah, dass du überempfindlich bist oder gar Streit provozierst, dann würde auch ein Umzug nichts nutzen.
Ich verstehe absolut, dass einem die falschen Nachbarn mächtigen Ärger einräumen und somit auch gesundheitliche Schäden hervorrufen können. Keine Frage!
Aber …
- der Arzt kann überhaupt nicht beurteilen, ob wirklich das Verhältnis zum Nachbar die Ursache für Deine gesundheitlichen Beschwerden ist.
- somit ist das ärztliche Attest keinen Pfifferling wert und natürlich akzeptiert das Job-Center dieses Schreiben nicht.
- da muss mindestens ein Gutachten erstellt und meiner Meinung nach auch eine Mediation erfolgen.
- wer garantiert bitte, dass Du an einem neuen Wohnraum nicht genauso Probleme mit den Nachbarn bekommst? Wie oft möchtest Du dieses Spiel dann treiben?
- all die Leute in Deutschland, die nicht vom Jobcenter unterstützt werden, müssen solche Probleme ganz alleine ausbaden. Da gibt es keinerlei Hilfe und mal eben eine neue Wohnung, weil einem die alte Wohnung nicht passt. Daher sehe ich keinerlei Grund, wieso Du das mit der anderen Wohnung nicht alleine regeln könntest.
Meiner Meinung nach solltest Du es erst mal mit der Mediation versuchen, denn meistens regeln sich solche Meinungsverschiedenheiten, wenn die Leute sich mal an einen Tisch setzen und die Probleme einzeln erörtern. Da gibt es durchaus Menschen, die das ehrenamtlich machen. Das kostet keinen Cent.
Ich glaube Dir ja, dass es da Probleme gibt (ging mir bis vor kurzem ähnlich). Es kann aber nicht sein, dass andere Leute diese Probleme ausbaden müssen. Das sollte man schon selber machen.
Wenn es denn mit der Mediation nichts bringt, kannst Du immer noch ein Gutachten erstellen lassen (… aber bitte nicht auf Kosten der Steuerzahler). Vielleicht lässt das Job-Center dann ja mit sich reden.
Ich wünsche Dir alles Gute
Ich glaube da müsste ich mehr über die Hintergründe wissen um eine klare Aussage machen zu können über Deinen Nachbarn, Vermieter und Dich.
Nur eines kann ich Dir nahelegen:
Deinen Nachbarn wirst Du nicht ändern können,
allerdings nachdem er Dich stört kannst Du ändern wie Du damit umgehst !
Was ist nämlich, wenn Du dann ausziehst und der nächste Nachbar noch schlimmer ist ?
Um eine kurze Hilfestellung zu geben beschreibe mir doch Bitte,
was das schlimmste wäre was passieren kann bzw. was genau tut er so schlimmes,
das Dich so in Rage bringt ?
Und ich kann es nach fast 5 Jahren nicht mehr in so einer hellhörigen Wohnung mit solchen Horrornachbarn.
Und was bitte hast Du in den letzten 5 Jahren dagegen getan, dass sich etwas ändert? Da hätte ich ja schon vor 4-5 Jahren dafür gesorgt, wieder eine andere Wohnung zu suchen. Ich hätte schon vor 4-5 Jahren medizinische Hilfe in Form von Psychologen und Psychiater gesucht und ich wäre auch schon vor 4-5 Jahren beim Jobcenter gewesen und hätte davon berichtet, dass es da Probleme gibt.
Hellhörig werde ich auch, wenn Du schreibst, dass ja alle Nachbarn um Dich herum laut sind und provozieren. Häufig liegt die Ursache dann nämlich bei dem einen, der mit all den Nachbarn nicht zurecht kommt. Ich will da jetzt wirklich nichts unterstellen, aber seltsam finde ich all das schon.
Schlimmer wird es dann, wenn Du das ganze nicht in Dir selbst löst - nämlich zuerst Deine eigene Sichtweise. Nur dann wird es für Dich besser und das kannst Du sofort ändern !
Darfst Du nämlich laut sein und provozieren ? Die Nachbarn sind bzw. tun es bereits und daran wirst Du nichts ändern können.
Immer wenn "Alle anderen" etwas sind, verbiete ich mir selbst da irgendwas und erfahrungsgemäß als auch Coach bringt ein Ortswechsel dann gar nichts.
Du wirst dann dieselbe Erfahrung halt woanders wieder und wieder machen.
Warum ? Weil das Problem nicht außerhalb von Dir zu suchen ist, sondern immer in Deiner Sichtweise begründet, denn ich könnte jetzt auch frech fragen:
Warum haben alle Nachbarn um Dich herum kein Problem damit laut zu sein und zu provozieren - auch anscheinend untereinander nicht, sondern nur Du ?
Es ist also in Ordnung wenn man von seinen Nachbarn gemobbt wird ? Achso. Ich muss mir also alles gefallen lassen und mich mobben lassen bis ich in der Klinik lande. Ok
Nein, das meine ich nicht.
Was hat laut und provozieren außerdem mit Mobbing zu tun ?
Sorry, aber ich kenne nicht die komplette Story dahinter, deshalb ist das für mich nicht automatisch Mobbing.
Außerdem muss Dir klar sein,
dass Du gar nichts gefallen lassen musst -
nur tust Du es seit anscheinend 5 Jahren - Warum ?
Es kann nur jemand "gemobbt" werden bzw. geärgert oder was auch immer,
wenn dieser darauf anspringt.
Der Punkt ist auch, warum machst Du Dich zum Opfer und schwenkst nicht aktiv aus dieser Rolle aus indem Du auch nicht Täter wirst, sondern dem ganzen bewusst entgegentrittst.
Worte können da stärker sein als manche Taten !
Dies ist der originalgetreue Text des Arztes? Dann würde ich den "Wisch" nicht akzeptieren, der sich sehr sehr stark nach einem Gefälligkeitsgutachten aus!
"Meine Patientin wird von ihren Nachbarn beleidigt und bedroht."
Kann der Arzt doch gar nicht beurteilen, woher soll er das wissen? Er wohnt doch nicht bei dir und ist nicht rund um die Uhr in deiner Nähe. Er kann sagen, dass laut Aussagen des Patienten dieser von seinen Nachbarn bedroht wird und die Krankheit X diagnostiziert wurde. Desweiteren kann er eine Empfehlung aussprechen, ein ein Umzug eine postitiven Verlauf auf die Krankheit haben wird, aber der Arzt wird nicht sagen, dass er Wohnungsumzugsantrag genehmigt werden soll.
Auszug aus deiner allerersten Frage, vor 94 (!) Tagen:
Habe Freitag ein Schreiben von meiner Ärztin bekommen das ein Umzug aus gesundheitlichen Gründen anzuraten ist und sie um schnelle realisierung des Umzuges bittet. [...]
Ich muss jetzt beim Amt einen Antrag auf Umzugsgenehmigung stellen und habe Angst das die sich quer stellen.
Und was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Warst du überhaupt beim Amt und hast gefragt? Hört sich dieser Frage nach nicht danach an.
Wenn du nichts unternimmst, wird sich auch nichts ändern. Du wirst schon deinen Hintern hoch kriegen müssen. Das erledigt niemand anderes für dich.
Es kann gar nicht mehr schlimmer werden weil ich sowas wie in meiner Wohnung noch nie erlebt habe. Das Haus ist 1. extrem hellhörig und dazu sind wirklich alle Nachbarn um mich herum laut und provozieren. Ich kann nicht mehr in dieser Wohnung. Und jedem dem ich das erzähle und Aufnahmen davon zeige sagt mir dasselbe das sie in dieser Wohnung auch nicht leben könnten. Und ich kann es nach fast 5 Jahren nicht mehr in so einer hellhörigen Wohnung mit solchen Horrornachbarn.