Ja, ist schon paradox, das finde ich auch. Hier gibt es trotzdem ein paar Anregungen dafür: http://www.mensch-vital.com/entspannung-gegen-stress/.
Klar, das ist so, Stress schwächt das Immunsystem.
Die Sache aber mit dem Begriff «Stress» abzuhaken, greift aber, finde ich, deutlich zu kurz. Wir sprechen ja über den sogenannten Disstress, den «negativen» Stress, der eine Anpassungsreaktion fordert, mit der man sich nicht anfreunden kann.
Unter Disstress wird man innerlich zerrissen, mit ihm werden grundlegende Bedürfnisse sowohl auf körperlicher, geistiger und psychischer Ebene missachtet.
In diesem Zustand wird vom Nervensystem ein Cocktail von neuroplastischen Botenstoffen ausgeschüttet, der das Gleichgewicht des Organismus in Richtung Beschwerde und am Ende Krankheit verschiebt.
Das beginnt mit der Schwächung des Immunsystems, ist damit aber längst nicht zu Ende.
Es gilt also, eine innere Haltung zu gewinnen, bei der wir Anforderungen von außen mit unseren innersten Bedürfnissen so abstimmen, dass unsere Balance nicht gestört wird.
Mit anderen Worten: Ein gestörtes Immunsystem lässt sich nicht durch Pillen, Säften und äußeren Methoden allein regulieren. Der Boss im System ist der Geist. Es führt also kein Weg daran vorbei, sich mehr Klarheit über sich selbst zu verschaffen, um mit Disstress gelassen umgehen zu können.
Kondition stärken? Kommt darauf an.
Der heute sehr verbreitete Stil des Taijiquan ist der Yang-Stil. Diese Art des Taijiquan hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einer meditativen Körperkunst entwickelt; so habe ich sie kennengelernt und so praktiziere ich sie.
Es gibt aber einen weiteren Stil - neben einigen anderen, bei dem mit Betonung auf das Körperliche trainiert wird, das ist der Chen-Stil. Finde ich auch sehr interessant.
Dieser Stil war der erste Stil des Taijiquan überhaupt, er entstand im 17. Jahrhundert aus der Kombination der alten, überflüssig gewordenen körperlichen Kriegstechniken und der Jahrtausende alten Energiekunst Qigong.
Diese Art des Taijiquan ist gewiss zur Steigerung der Kondition geeignet, auch wenn er nicht die gnadenlose Leistungssteigerung wie beim Sport anstrebt.
Leistung ist im Übrigen ein Begriff, der in jedem Stil des Taijiquan fehl am Platz ist. Denn es geht um Ganzheitlichkeit unter Führung des Geistes.
Selbstheilung ist das ganz natürliche Wesen unseres Organismus. Selbstheiulung passiert jeden Tag und jede Minute. So ist unser Organismus gestrickt, er schickt mit jedem neuen Atemzug einen Cocktail von selbstheilenden Stoffen durch unseren Körper, so dass die Zellen 1:1 ersetzt werden - ungefähr 30 Milliarden täglich.
Wenn wir allerdings schlechte Stimmungen zulassen oder Denkmuster und Glaubenssätze pflegen, dann sieht dieser Cocktail ganz anders aus, dann heilt er nicht mehr, sondern sorgt für Beschwerden, die wir am Ende als Krankheit wahrnehmen.
Selbstheilungskräfte zu stärken ist also gleichbedeutend mit einer positiven, konstruktiven Lebensweise.
Du hast nach Selbstheilung der Schilddrüse gefragt, und Selbstheilung bedeutet in erster Linie einen Wandel der inneren Haltung.
Die Schilddrüse wird in der archaischen chinesischen Medizin und auch in der TCM mit dem Dreifachen Erwärmer in Zusammenhang gebracht. In unserer westlichen traditionellen Medizin gilt ein energetischer Archetyp als zuständig, dessen Energie sich zwischen Einengen und Entgrenzen bewegt.
Soviel ich darüber weiß, geht es physiologisch immer um ein dynamisches Gleichgewicht, etwa bei der Ausschüttung von Neurotransmittern für die Muskelaktivierung oder bei Gefäßspannungen beim Blutdruck. Symptome einer solchen gestörten Energie könnten sein: Sehstörungen, Wadenkrämpfe, Fersenprobleme, Blutbildung. Betrachte die bitte als Aussagen eines medizinischen Laien.
Im Fall einer Überfunktion wäre das eine Energie, die sich in einer inneren Haltung äußert, die auf Entgrenzen zielt. In der Praxis geht es um Einfallsreichtum, Kreativität, Originalität, Entdeckungen, Experimentierfreude u. ä., alles in übertriebener Weise. Man ist dann leicht ablenkbar, manchmal dünnhäutig, leicht nervös, häufig unausgeglichen etc. Für Selbstheilung gilt es, an solchen Themenbereichen innerlich zu arbeiten.
"Von selber", wie Du schreibst, geht garnix.
Ja, kann man. Das funktioniert mit einem Lehrer, der Taijiquan weitergibt, indem er die «Form» des Taijiquan mit der Körperenergie verbindet.
Dies ist die traditionelle Art, Taijiquan auszuüben. Als Taijiquan entstand, wurden nämlich Positionen aus der Kampfkunst mit der Kunst der Energieführung (Qigong. Qi = Lebensenergie, Atem plus Gong = Fähigkeit, Bemühung, Arbeit) verknüpft.
Mit diesem traditionellen Taijiquan (leider heute durchaus nicht mehr üblich bei manchen niveaulosen Unterrichtsformen) sorgst Du für einen ausgeglichenen Energiefluss im gesamten Organismus. Mit Organismus sind hierbei die verschiedenen Bereiche gemeint: Körper, Seele (Psyche) und Geist (Mentales).
Jede Methode, die Dich mehr in Dein Inneres führt, ist geeignet, die Grundlagen für Selbstheilung zu schaffen, aber keine davon ist Selbstheilung an sich. Solche Methoden sind z. B. Qigong, Taijiquan, Yoga, Meditation, Reiki oder ähnliche. Aber die Methode ist nur die Verpackung, es kommt darauf an, was drin ist.
Auf mensch-vital.de wird viel über die Bedeutung und die Voraussetzungen von Selbstheilung geschrieben, das ist der Schwerpunkt dort. Es schreiben bekannte Autoren wie z. B. Gerald Hüther, Shai Tubali, Ursula v. Maltzahn u. a.
Ich selbst habe mich von einer schweren Krankheit selbst geheilt und glaube, dass für Selbstheilung eine grundlegende innere Wandlung nötig ist. Ich wusste vorher auch nicht, was genau damit gemeint sein könnte. Jetzt würde ich es umschreiben mit Demut, Dankbarkeit, Liebe und mehr solcher Tugenden.
Eines ist aber sicher: Selbstheilung ist nicht Technik allein, es sind nicht Methoden allein. So wird es zwar meist «verkauft», aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Selbstheilung so nicht funktioniert.