Das bezeichnet man als PMS-prämenstruelles Syndrom und es ist eine der häufigsten gynäkologischen Beschwerden.
Das Auf und Ab der Hormone während des Zyklus macht vor allem Frauen zwischen 20 und 40 Jahren an den Tagen vor den Tagen das Leben schwer. Ob extreme Zickigkeit, Unterbauchschmerzen oder Müdigkeit – über seelische oder körperliche Veränderungen in der zweiten Zyklushälfte klagen 80 Prozent der Frauen. Treten die Beschwerden regelmäßig auf, spricht man vom Prämenstruellen Syndrom (PMS). 20 bis 30 Prozent der Frauen leiden daran.
Die Behandlung von PMS richtet sich nach den Symptomen. Anhand des PMS-Kalenders lassen sich die auftretenden Beschwerden gut nachvollziehen. Die Therapie behandelt das Symptom, das die Patientin am meisten belastet. „Denn nicht nur das führende Symptom verbessert sich dann, auch die anderen Beschwerden nehmen ab“, erklärt der Gynäkologe Hans Peter Zahradnik. Er empfiehlt seinen Patientinnen davon abgesehen, ihr Leben ein bisschen umzustellen, das heißt, mehr Sport, gesündere Ernährung und nicht rauchen.
Ernährung
Frauen, die unter PMS leiden, sollten weniger koffeinhaltige und alkoholische Getränke trinken und weniger Salz und Schokolade essen. Sie sollten lieber auf vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel zurückgreifen. Auch ungesättigte Fettsäuren (zum Beispiel aus fetten Fischen) können sich positiv auswirken. Eine Studie der University of Massachusetts hat ergeben, dass eine Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist, das PMS-Risiko verringern kann. Die Wissenschaftler verglichen die Ernährung von 3000 Frauen. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmerinnen mit der höchsten Aufnahme von Vitamin D und Kalzium deutlich seltener unter PMS litten. Auch Vitamin B6 lindert bei vielen Frauen die Beschwerden.
Sport
„Sport hilft so gut wie immer und wenn es nur die Ablenkung ist“, sagt Hans Peter Zahradnik. Wasseransammlungen im Körper werden durch Bewegung schneller abgebaut. Bewegung kann auch seelische Beschwerden mildern, denn beim Sport setzt der Körper Endorphine frei, die zu den sogenannten Glückshormonen gehören. Besonders empfehlenswert ist Ausdauersport, beispielsweise Walking, Jogging, Radfahren oder Schwimmen. Kraftsport dagegen kann die Beschwerden verschlimmern. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training können PMS-Symptome lindern.
Medikamente
– Vielen Frauen helfen hormonelle Verhütungsmittel, die den Eisprung verhindern (zum Beispiel die Anti-Baby-Pille)
– Heftige Krämpfe können Schmerzmitteln lindern. Frauen, die zu starken Blutungen neigen, sollten auf Medikamente mit Acetylsalicylsäure verzichten. Da diese das Blut verdünnen, können sie die Blutungen noch verstärken.
– Diuretika, Medikamente zur Entwässerung, können extreme Wassereinlagerungen lindern
– Schlimme psychische Beschwerden können mit Antidepressiva oder anderen stimmungsaufhellenden Medikamenten behandelt werden. Bei starken psychischen Beschwerden ist der Besuch eines Psychotherapeuten oder Psychiaters sinnvoll
– Als hilfreich haben sich auch pflanzliche Präparate erwiesen. So wirken Arzneimittel aus Mönchspfeffer gut gegen Brustspannen. Johanniskraut hilft gegen leichte depressive Verstimmungen und innere Unruhe.
(Quellen: Prof. Dr. med. Hans Peter Zahradnik, Gynäkologe, Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitäts-Frauenklinik, Freiburg/ http://kuerzer.de/fGMY9Yl7D