Sind die Bungalows/Fertighäuser von der Baufirma Nordhaus aus 1978 mit Schadstoffen belastet?

3 Antworten

Ich weiß, dass mein Opa sich in den 70ern für ein solches Fertighaus interessiert hat & da aus dem Grund nicht eingezogen ist, weil es nach Formaldehyd gerochen habe & der Gestank im neu erbauten Haus unerträglich gewesen sein muss. Davon hat er noch lang erzählt.

Ich kenne dieses Haus & auch die Familie, die anstelle meinen Großeltern damals eingezogen ist. Die hatten soweit ich weiß keine Probleme mit Schadstoffen, wobei ich nicht sagen kann, ob die das nachgeprüft hatten. (mein Opa war sehr anspruchsvoll).

Es war/ist ein Bungalow an einer Hanglage mit ausgebautem Keller, der von den heutigen Eigentümern als Einliegerwohnung genutzt wird, als mein Opa dort einziehen wollte, war es zwischen 1975 und 1980.

In der angeführten Bauzeit wurden, dem damaligen Stand der Technik durchaus entsprechend, in den meisten Fertighäusern sowohl

x formaldehydbelastete Spanplatten

x inzwischen längst verbotene Holzschutzmittel eingesetzt.

Darüberhinaus kann es zu Chloranisolbelastungen (extrem unangenehmer Geruch) kommen.

Das führt dazu, dass sehr viele dieser Häuser - in sehr unterschiedlicher Intensität - nach wie vor belastet sind. Wir empfehlen daher grundsätzlich vor dem Kauf einer solchen Immobilie eine wirklich umfassende Schadstoffprüfung durch ein entsprechendes qualifiziertes (!) Institut in Ihrer Region. HInweise zu Schadstoffprüfungen allgemein: http://www.eggbi.eu/beratung/schadstoffarm-hauskauf-mehrkosten/#c386

Eine Beurteilung nur auf Grund einer eigenen "Geruchsprüfung" wäre uns zu wenig aussagekräftig, da bekanntlich vor einer Besichtigung seitens des "Verkäufers" sicherlich umfassend gelüftet wird - zudem die Belastungen je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr unterschiedlich ausfallen können. Bei der Wahl eines Baubiologen ist darauf zu achten, dass der Begriff nicht als Berufsbezeichnung geschützt ist und nur Mitglieder entsprechender Berufsverbände mit Qualitätsrichtlinien bzw. akkreditierte Prüfinstitute beauftragt werden sollten.

Man kann davon ausgehen, dass die Häuser aus dieser Zeit mit den damaligen Materialen die eingesetzt wurden, schadstoffbelastet sind.

Vorallem was Formaldehyd angeht. Auch das Holz welches für den Dachstuhl verwendet wurde, wurde zuvor mit Flüssigkeiten imprägniert, die heute verboten sind.

Selbst die Holzschutzlasur der Fenster war schadstoffbelastet.

Das entsprach eben den technischen Gegebenheiten der damaligen Zeit.

Auch Kleber die für die Verlegung von Fussböden zum Einsatz kamen, waren extrem schädlich. Z. B. für PVC Fussbodenbeläge ( Neoprenekleber). Die Dämpfe die bei der Verlegung entstanden waren in höchstem Masse gesundheitsschädlich.

Heute sind all diese Stoffe nicht mehr erlaubt. Es gibt dafür Ersatzstoffe die auch ihre Tücken haben, aber dem heutigen Stand eben entsprechen und zum Einsatz kommen dürfen.

Wer hat sich früher Gedanken über Asbest gemacht ? Wieviele Materialien aus Asbest wurden verarbeitet .Asbest wird zwar erst dann gefährlich, wenn durch die Verarbeitung Asbeststäube entstehen die lungengängig sind.

Von eingebauten Asbestmaterialien gehen normalerweise keine Gefahren aus, solange daran nicht gearbeitet wird und Stäube entstehen. Das kann man mittels Messungen der Raumluft nachweisen.

Auch heute werden noch Materialien verwendet die bei Brand extrem hohe Schadstoffwerte abgeben. Styropor oder andere Hartschaumplatten wären da zu nennen. Die dürfen zwar keine Flammen mehr erzeugen, sondern beim Brand nur abtropfen. Dennoch entstehen dabei Dämpfe die der Gesundheit sicher nicht zuträglich sind.

In 20 oder 30 Jahren werden die dann sagen, wie konnten die damals solche Platten verarbeiten, wie das heute bei Asbest argumentiert wird.

Ich hatte einen Bauherr, der liess sich über alle Materialien die in seinem Haus verarbeitet wurden einen Nachweis darüber vorlegen, dass all diese Materialien nicht von Schadstoffen belastet sind. Das verlängerte die Bauzeit enorm und oft musste man erst suchen um fündig zu werden, um diese Materialien mit den Nachweisen zu bekommen.