Grundsätzlich gilt wie überall im Leben, die Dosis macht das Gift. In diesem Sinne ist Mischkonsum, aber besonders gefährlich, da zwischen verschiedenen Substanzen nicht berechenbare Wechselwirkungen statt finden und auch dein Körper auf einen einzelnen Wirkstoff anders reagiert, als auf die Mischung.

Oder anders ausgedrückt, die Wirkung von Substanz A und die Wirkung von Substanz B sind bekannt, aber die Mischung kann um ein Vielfaches stärker wirken als die simple Addition von A+B, die man erwarten würde. Oder es kann ein gegenteiliger Effekt auftreten....

Alkohol, Schlafmedikamente, potente Schmerzmittel solltest du niemals kombinieren. Erstens enthemmen die ersteren Beiden, was einen vernünftigen Umgang weiter erschwert. Zweitens drücken alle den Kreislauf, insbesondere die Atmung, führen bei vielen zu Übelkeit, und besitzen ein enormes Abhängigkeitspotential.

So droht nicht nur der Tod durch Atemstillstand, sondern auch durch das Ersticken am eigenen Erbrochenen bei Bewusstlosigkeit. Auch ein Leben mit Substanz-Abhängigkeit wünsche ich dir nicht.

Wenn du deinen Konsum nicht selbst in den Griff bekommst, suche dir Hilfe bevor du ganz tief drinnen steckst.

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Grüß dich!

Ich bin nicht hochsensibel, deshalb wird meine Antwort für dich, oder auch euch beide, vermutlich nicht so sinnvoll und wertvoll sein, weil ich das nicht kenne und mich da einfach nicht so einfühlen kann. Jedoch kenne ich Depressionen und Suizidgedanken über lange Zeiträume leider selbst sehr genau und möchte zumindest dazu etwas schreiben.

Erstens finde ich es eine unfassbar starke Leistung von dir, dass du so lange Zeit mit diesen Gefühlen und Gedanken lebst und trotzdem schreibst, dass du 'versuchst immer positiv zu denken'! Mich hat die Kraft und die Hoffnung leider viel früher verlassen als dich.

Zweitens hast du natürlich in deiner Frage schon eine ganz zentrale Antwort vorweg genommen, du brauchst professionelle Hilfe, auch wenn diese keine Wunder vollbringt und man oft das Gefühl hat, man tritt auf der Stelle. Zumindest ich hatte oft das Gefühl und war dann zusätzlich frustriert. Aber am Ende des Tages hab ich doch die Begleitung gebraucht.

Mein bestes Heilmittel war das Fitnessstudio mit Sauna, natürlich nur wenn ich zu der Zeit nicht ganz am Boden war. Die Bewegung lenkt den Kopf ab, die anschließende Erschöpfung hat mir viel von meiner inneren Anspannung genommen und das leichte Ziehen der Muskulatur hat mir wieder ein Gefühl für meinen Körper gegeben. Und die langfristigen Fortschritte haben mein Selbstwertgefühl wieder aufgebaut.

Ich liebe Tiere, war aber lange Zeit nicht in der Lage, mich verlässlich um ein Haustier zu kümmern. Das örtliche Tierheim bietet die Möglichkeit z.B. mit einem Hund eine Runde zu spazieren. Für den Hund ist es super, die Betreiber des Heims sind froh und ich konnte gemeinsam mit dem Hund spielen, mich bewegen, freuen und aufblühen.

Ein Instrument spielen, in meinem Fall Gitarre, hat mir in manchen schweren Stunden etwas Leichtigkeit gebracht. So wie allgemein das aktive und konzentrierte Hören von Musik viele positive Gefühle in mir hervorruft.

Bei der Bewältigung meiner Vergangenheit hat mir meine Psychotherapeutin sehr geholfen, auch wenn dies weit über ein Jahr gedauert hat, bis echte Fortschritte sichtbar waren. Und du hast mit Sicherheit die schwierigeren Erfahrungen zu verarbeiten. Ich würde dir trotzdem wünschen, dass du eine verständnisvolle Begleitung findest.

Ohne dich persönlich zu kennen, ist es natürlich schwierig individuellen und brauchbaren Rat zu geben, jedoch machst du aus den Zeilen, die wir von dir lesen konnten, den Eindruck eines Mannes mit Anstand und Rückgrat. Darum wollte ich auch noch meine persönlichen Ansätze und Ideen hier beitragen.

Ich verbringe momentan die schönste Zeit meines Lebens und das trotz meiner furchtbaren Vergangenheit, die beinahe mein Leben vorzeitig beendet hat. Und dir wünsche ich von Herzen, dass es dir bald gleich gut ergeht und du deine Hoffnung nie verlierst!

Liebe Grüße, Ratte

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Wie mache ich meiner Mutter klar, dass es mir nicht gut geht?

Schon seit mehreren Monaten habe ich den Verdacht, dass es mir nicht gut geht.

Manchmal Weine ich ohne zu wissen warum und ich sehe einfach keinen Sinn in meinem Leben. Ich denke ständig daran, wie ich nie irgendetwas wirklich wichtiges getan habe und dass es sicher nichts ändern würde wenn ich nie existiert hätte! Ich esse oft zu viel und manchmal vergeht mir auch plötzlich jeglicher Appetit, ich fühle mich oft müde und desinteressiert und ich habe keinerlei Hoffnung für meine Zukunft und ich habe ab und zu auch suizidgedanken und/oder das starke Bedürfnis mich selbst zu verletzen! Darum bin ich mir ziemlich sicher das ich depressiv bin.

Ich möchte eine Therapie machen, aber es gibt ein großes Problem : Ich habe panische Angst davor, mit meiner Mutter zu reden.

Ich kriege Panik, wenn sie Kontakt zu mir sucht und wenn sie sieht dass ich irgendwie ein Problem habe, setzt sie mich immer total unter Druck, bis ich ihr erzähle was los ist. Sie kann es überhaupt nicht ab wenn ich nicht mit ihr reden will.

Der Grund dafür, dass ich nicht mit ihr reden kann ist recht kompliziert :

lmmer wenn wir irgendwie streiten oder ich versuche ihr etwas klar zu machen was mich an ihr stört, stellt sie es immer so da als hätte sie recht und ich liege falsch! Sie denkt überhaupt nicht darüber nach, wie ich die ganze Sache sehe! Nach all dem Jahren bin ich einfach der Überzeugung, dass es einfach sinnlos ist mit ihr zu reden! Egal wie man es dreht und wendet, in ihren Augen bin ich immer die die den Fehler gemacht oder es missverstanden hat! Und ändern tut sich nie etwas! Manchmal macht es alles sogar noch schlimmer, und sie wird so sauer, dass sie mich anschreit, kritisiert und im allerschlimmstenfalle sogar schlägt und mir droht mich rauszuschmeißen!

Eine Zeit lang habe ich ihr Sachen nur in Begleitung einer Mitarbeiterin vom Jugendamt erzählt. Ich fühlte mich einfach sicherer, wenn eine neutrale Person dabei war die zwischen uns vermittelt. Aber irgendwann als wir wieder Streit hatten, hat sie mir unterstellt, ich würde sie beim Jugendamt absichtlich schlecht machen. Seitdem habe ich auch der vom Jugendamt nichts mehr gesagt.

Ich denke in all den Jahren habe ich eine regelrechte Angst davor entwickelt, mit meiner Mutter zu sprechen!

Ich weiß dass ich Hilfe brauche, aber ich kann das meiner Mutter nicht sagen! Ich habe einfach zu große Angst davor! Ich weiß nichtmal was genau es daran ist, dass mir Angst macht! Meine Mutter löst einfach so eine Panik in mir aus!

Ich habe keinerlei Bezugspersonen und weiß einfach nicht weiter.

Wie kann ich ihr meine Probleme klarmachen?

Wie kann ich meiner Mutter klarmachen, dass es mir psychisch nicht gut geht?

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Grüß dich!

Wie ich deine Geschichte gelesen habe, hat es sich größtenteils angefühlt, als hättest du mein Leben beschrieben, einzig, dass ich ein Mann bin und die Probleme mit meinem Vater hatte.

Meine Mutter war früh verstorben und mit meinem Vater zu streiten war sinnlos, genau wie du erzählst: keinerlei Einsicht, nie nachgeben und immer der Versuch alles zu wissen und zu kontrollieren.

Die Gefühle, die du beschreibst, sind definitiv Teil einer Depression oder zumindest einer depressiven Episode und es ist wichtig, dass du Hilfe von außen bekommst.

Ich hatte diese Gefühle über Jahre hinweg, regelmäßig Suizidgedanken, zeitweise selbstverletzendes Verhalten, aber niemanden zum Reden. In Folge waren auch mein Selbstwertgefühl und alle meine zwischenmenschlichen Beziehungen durch meine versteckten Probleme gestört.

Da ich gefühlt nichts zu verlieren hatte, schreckte mich auch der Konsum von Drogen nicht mehr und sie waren sogar kurzfristig eine schöne Ablenkung. Mittelfristig endete es in einer sehr unschönen Abhängigkeit und diese wiederum in einer beinahe tödlichen Überdosis.

Dies war jedoch ein Glücksfall für mich - Ich kam in psychiatrische Behandlung und machte Entzug. Mit der Zeit war es auch möglich die Antidepressiva auszuschleichen und eine begleitende Psychotherapie, bei einer tollen Therapeutin, ermöglicht mir seitdem die schwierigen Zeiten, Erfahrungen und Gefühle aufzuarbeiten.

Ich bin nun in der zweiten Hälfte der 20er angekommen, muss keine Medikamente mehr nehmen und habe ganz viele tolle und wertvolle Beziehungen zu anderen Menschen gewonnen. Meine psychischen Probleme habe ich weitgehend im Griff und wenn es zu schwierig wird, dann bekomme ich die notwendige Hilfe vom Arzt, der Therapeutin und aus dem Freundeskreis. Selbst zu meinem Vater habe ich mittlerweile wieder ein akzeptables Verhältnis.

Dies ist, in diesem Moment, die schönste Zeit meines bisherigen Lebens und ich wünsche dir, dass du auch diesen Moment erreichst! Und ich wünsche dir, dass du nicht so lange leiden musst und meine Fehler alle wiederholst, bis du dein Leben wieder voll genießen kannst.

Bitte wende dich entweder an die Nummer, die in der ersten Antwort gepostet wurde von der Hilfshotline. Oder bei Rat auf Draht kann man dir kostenlos und auch anonym helfen.

Ich glaube es ist wichtig für dich, dass eine Person von außen zwischen dir und deiner Mutter vermittelt. Und ideal wäre, wenn diese Person euch langfristig begleiten kann, also ein Therapeut oder Sozialarbeiter, der euch irgendwann kennt und du eine echte Vertrauensperson gewinnst.

Du darfst dich auch gerne hier bei mir melden, falls du einen Ansprechpartner brauchst. Ich wünsche dir das Allerbeste und verliere nie die Hoffnung!

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