Hallo saskiaaa,

schlechte Noten sind einfach nur ein schulisches Bewertungsraster. Damit werden Kinder verglichen. Wenn ein Kind in der Grundschule permanent schlechte Noten in Mathe hat und dabei zum Rechnen ständig zählt, sich Technikregeln merken muss, bei Sachaufgaben die Bedeutungen nicht versteht und daher die Mathematisierung der Aufgabenstellung eher zufällig als mit Überlegung hinbekommt, dann sollte man eine individuelle mathematische Lernstandsanalyse machen lassen. Vielleicht gibt es einen Sonderschullehrer, der mit der Grundschule zusammenarbeitet, der so etwas kann. Wenn niemand innerhalb der Schule sich dafür zuständig erklärt, solltest Du einen spezialisierten Privattherapeuten für Rechenschwächetherapie darum bitten eine solche Diagnose zu machen (kostet etwa 200 bis 400 Euro, je nach dem wieviel an Untersuchung, Beratung, Gutachtenschreiben geleistet wird). Man erfährt dadurch wo genau die Probleme liegen und wo man dann idealwerweise anfangen sollte mit dem Kind Schritt für Schritt das mathematische Denken aufzubauen. Dies sollte dann durch ein kontinuierliches Arbeitsgespräch gemacht werden, nicht durch üben und wiederholen von Aufgaben. Durch letzteres wird das Kind nur wieder frustriert und überfordert. Erst wenn sichergestellt ist, dass eine Verstädnnisgrundlage da ist, macht es Sinn zu üben, Hausaufgaben zu machen und wieder an Klassenarbeiten teilzunehmen. Die Mathe-Note sollte solange ausgesetzt werden.

Artikel dazu: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/resi.html

Konzentrationsprobleme haben rechenschwache Kinder immer dadurch, dass sie sich bis an den Rand des erträglichen konzentrieren müssen, wenn sie soviel zählen und aufpassen müssen. Denn Zählen ist mit Abstand die unsicherste und aufwendigste Methode um um beim Rechnen ein richtiges Ergebnis zu erzielen - je größer die Zahlen, desto unmöglicher! Kein Wunder, wenn die Konzentration dann irgendwann zusammenbricht. Wer Mathe kann, braucht sich eigentlich gar nicht mehr großartig zu konzentrieren. Mit gutem Grundlagenverständnis geht sozusagen alles wie von selbst.

Gruß yacofred

P.S.: Holundersaft, Tees, Kügelchen und Gymnastikübungen können natürlich nicht schaden, vermute ich ...

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Zur Dyskalkulie gibt es einen Knol-Google-Artikel: http://knol.google.com/k/rechenschw%C3%A4che-informationen-und-hinweise-zur-sogenannten-dyskalkulie#

Gruß yacofred

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Zunächst mein Hinweis: Fast die gleiche Frage habe ich schon mal hier im Forum beantwortet (mal unter "Rechenschwäche" suchen). Aber es kann nicht schaden, wenn man sich eine neue Formulierung einer solchen Antwort einfallen lassen muss.

Rechenschwäche/Dyskalkulie ist keine Krankheit ! Alle diesbezüglichen Behauptungen beruhen auf einer interessierten Betrachtung der Probleme, die solche Kinder/Menschen haben. Sei es als Rechtfertigung oder als "genetische" Schuldzuweisung. Herausfinden, was derjenige oder diejenige für Probleme mit den mathematischen Begriffen haben, kann man nur über eine individuelle mathematische Untersuchung in Form eines diagnostischen Interviews. Nur so finde ich konkrete Wissenslücken oder Irrwege heraus. Intelligenztests mit mathematischen Aufgaben, für die dann Punkte vergeben werden und am Ende zusammengezählt werden, können höchstens feststellen, dass man aus der Norm fällt. Das erklärt nichts und hilft auch nicht bei der Behebung der Probleme.

Für ausführliche spezielle Hinweise empfehle ich den Artikel: "Rechenschwäche verstehen" - online unter: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/resi.html

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Hallo daninani,

bei der Trigger-Osteopraktik erfolgt zunächst eine sorgfältige Diagnostik, bei der Fehlstellungen, Muskelschwächen, Entzündungen, Verkrampfungen, Triggerpunkte u.a. festgestellt werden. Dann wird der Therapeut durch Drücken einzelner Triggerpunkte versuchen die durch die Trigger aufrechterhaltenen Spannungen zu lösen. Der Muskel wird gewaltsam zusammengedrückt bis er nachgibt. Dasselbe passiert bei der Anwendung der Stoßwelle. Was jeweils zuerst und bei welchen Punkten zur Anwendung kommt, ist eine Frage der Zweckmäßigkeit. Die auftretenden Schmerzen sind zwar stark, aber nicht so unangenehm, dass man Angst haben müßte. Sie lassen während der Behandlung langsam nach, was ein Zeichen dafür ist, dass der Muskel nachgegeben (aufgegeben) hat. Eine nachhaltige Wirkung der Triggerbehandlung (egal ob Stoßwelle oder Massage) erhält man nur, wenn man parallel dazu die empfohlenen täglichen Dehnübungen und wöchentlichen Muskelaufbauprogramme durchführt. Außerdem müssen massive Fehlstellungen der Knochengerüsts möglichst sofort behoben oder nach und nach beseitigt werden. Die Anfangserfolge sind verblüffend, aber nicht garantiert haltbar. Bei mir hat es nach ca. einem halben Jahr Behandlung und Training zu relativer Schmerzfreiheit mit weiterhin guter Tendenz geführt. Ich gaube wirklich ich werde jetzt die ganze Problematik nach und nach komplett los - nach 30 Jahren Rücken/ISG-Elend mit nur wenig diffuser Besserung (inkl. Rückfälle) durch Chirotherapie, Osteopathie und diverse tägliche Übungsprogramme. Bisher zahlt die gesetzliche Kasse die Behandlung nicht. Eine Triggerbehandlungssitzung mit Stoßwelle kostet bei meinem Arzt 135,-- Euro. Auskünfte über Behandler erhät man bei der IGTM (Internationale Gesellschaft für Trigger Medizin).

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Hallo zini0815,

die Frage versuche ich gleich so zu beantworten, dass klar wird, worüber man sich in so einem Falle eigentlich Gedanken machen sollte. Zugleich will ich damit auch Antworten zurückweisen, die in die Richtung gehen, es sei eine Frage der Lehrmethode oder dessen, wie ich rechnen muß, damit solche Probleme nicht auftauchen. Also:

Ein Kind kann ganz gut bis 20 rechnen, schreibt aber die Zahlen spiegelverkehrt. Das könnte bedeuten, dass das Kind eigentlich keine Probleme im Rechnen hat, aber eben an einer Verwechselungsproblematik - welcher Art auch immer - leidet. Vielleicht ist es so - Begründung unbekannt! Aus meiner 20-jährigen Erfahrung als Rechenschwächetherapeut habe ich eine alternative Erklärung anzubieten, die in vielen, wenn nicht sogar den meisten ähnlich gelagerten Fällen zutrifft:

Das Kind hat nicht verstanden, was eine Zahl ist. Es hat aber gelernt richtig zu zählen und kann im Zahlenraum bis 20 die richtige Zahl finden, wenn eine Aufgabe gestellt wird, indem es rauf oder runter zählt. Bei zweistelligen Zahlen verwechselt es ständig Einer- und Zehnerziffer, weil es für die Stellen gar kein Kriterium hat - eben gar nicht weiß, was der Wertunterschied zwischen Zehnern und Einern für die Zahl als Ganzes bedeutet. Deshalb ist es für das Kind, von seiner Warte aus betrachtet (es soll ja nur ausrechnen bzw. auszählen) egal, ob es sich bei der einen Ziffer um Zehner und bei der anderen um Einer handelt. Wenn in diesem Fall das so ist, hilft nur eine angemessene Förderung, bei der die fehlenden Wissensanteile nachgelernt werden können - ausgehend vom Verständnisniveau des Kindes in einem kontinuierlichen Arbeitsgespräch, das die Wissensfortschritte des Kindes ständig im Auge behält und an den individuellen Lernschritten anknüpft.

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Hallo,

damits wirklich nützlich wird, muß ich erst mal ein wenig Verwirrung stiften:

  1. Dyskalkulie ist keine Krankheit und muß deshalb auch nicht im medizinischen Sinne behandelt werden.

  2. Dyskalkulie heißt, dass die Kinder (oder Erwachsenen) grundlegene Begriffe des mathematischen Denkens in ihrer Kindheit und Jugend nie oder nicht richtig oder nur fragmentarisch entwickelt haben.

  3. Deshalb heißt Behandlung bei Dyskalkulie auch nichts anderes als: Mathematik nochmal von vorne und zwar richtig an den individuellen Problemen des Betroffenen entlang in seinem Tempo unter permanenter diagnostischer Kontrolle neu aufbauen. Insofern gibt es auch keine Methode, die unabhängig davon (s.o.) angewendet werden kann. Man muß also einen guten Rechenschwächetherapeuten finden, der sich strikt an diese ganz banalen Lern-/Lehrprinzipien hält, selbst genug Ahnung von der Grundlagenmathematik und Kindern mit diesbezüglichen Problemen hat. Dann wird ein Schuh draus.

  4. Alle Methoden, die meinen sie hätten einen besonderen Dreh gefunden oder einen Trick oder ein Anschauungsmaterial oder eine Übungsanordnung mit der die Dyskalkulie verschwindet, sind nichts als windige Geldmacherei.

  5. Als Einstieg in eine zweckmäßige Beratung empfehle ich meinen Artikel: "Mein Kind ist vielleicht rechenschwach - was nun ?" online unter: http://rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/eltern.html

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Hallo Lena101,

das ursprüngliche Original des Artikels steht unter: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/tagder.html Der Artikel stammt von mir selbst. Ich benutze ihn öfter, um schnell und umfassend auf Fragen, wie die von KleineMaya antworten zu können. Es gibt aber auch speziellere Antworten von mir, wenn die Frage dies erfordert. Wenn in der Antwort Fehler enthalten sein sollten, bitte ich um Kritik.

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Hallo KleineMaja,

als langjähriger Rechenschwächetherapeut kann ich Folgendes dazu sagen:

Was ist Rechenschwäche? Was ist sie nicht?

Rechenschwäche ist der Zustand, in den Kinder nach und nach geraten, wenn sie mit ihrem vorschulischen Wissen und Verständnis für Zahlen auf einen Unterricht treffen, den sie nicht verstehen. In der Grundschule werden Kinder mit ungenügendem Grundwissen oft mit Anforderungen konfrontiert, denen sie bereits anfangs und auch im weiteren Fortgang der Schulzeit nicht gewachsen sind. Die Kinder versuchen mit Regeln lernen, Technik üben und auswendig lernen verzweifelt die geforderten Leistungen zu erbringen. Solche "Defizite" der Kinder werden leider meistens als "intellektueller Mangel" der jeweiligen Individuen betrachtet, weshalb Förderunterricht in der Regel nicht am tatsächlichen individuellen Lernstand der Kinder anknüpft. Die bereits bestehende Überforderung wird durch weiteres Üben von unverstandenem Stoff perpetuiert. Am Ende der Grundschulzeit weiß niemand mehr so recht, wie es dazu kommen konnte – nur die Rechenschwäche ist nun zum "Merkmal des Kindes" geworden.

Wie wird Rechenschwäche festgestellt? Wie geht das nicht?

Die individuelle Rechenschwäche wird in einem ausführlichen diagnostischen Arbeitsgespräch mit dem betroffenen Kind untersucht. Entscheidend ist, dass der Diagnostiker in der Arbeit mit dem Kind, dessen individuelle Vorstellungen, Irrtümer, Fehler und auch richtigen Ansätze seines mathematischen Denkens so thematisiert, dass es möglich wird diese Gedanken offenzulegen. Die Ergebnisse der Untersuchung ermöglichen es dem versierten Diagnostiker, alle die Gedanken des Kindes über Mengen, Zahlen und Rechnen in der Elternberatung und in einer schriftlichen Zusammenfassung verständlich zu präsentieren. Eltern, LehrerInnen und/oder andere Fachleute sollen in der Folge das mathematische Denken des Kindes nachvollziehen und anschließend die richtigen Maßnahmen in die Wege leiten können, um dem Kind zu helfen. Intelligenztests mögen vielleicht amtlichen Bedürfnissen und Richtlinien entsprechen, lassen jedoch keine Schlußfolgerungen auf konkrete Hilfen für rechenschwache Kinder zu. Kinder- und Jugendpsychiater sind meistens nicht dafür ausgebildet, Kinder mit Rechenschwäche förderdiagnostisch zu beurteilen und/oder ihnen therapeutisch zu helfen.

Wie wird Rechenschwäche in der Schule bemerkt bzw. wie wird damit umgegangen? Was ist falsche Förderung oder Therapie?

In der Schule wird Rechenschwäche daran bemerkt, dass Kinder gängige mathematische Anforderungen nicht erfüllen können, wobei der LehrerIn in der Regel aufgefallen ist, dass entscheidende Grundbegriffe fehlen. Üblicherweise führt dies dazu, dass Eltern aufgefordert werden mit den Kindern intensiver zu üben. Bestenfalls wird (in Rheinland-Pfalz) der "Fördererlaß" (von 1993) angewendet, der besagt, dass Kinder aus dem klassenniveaubezogenen Anforderungen in Mathematik herausgenommen werden und in Fördergruppen unterrichtet werden, sofern dafür Personal bereitsteht. Führt das nicht zu den gewünschten Fortschritten, kann ein sonderpädagogisches Gutachten vorgeschlagen oder angeordnet werden. Schulisches Mittel bei Rechenschwierigkeiten – auch bei Schulen, die eigene Förderung anbieten - sind leider allzu oft unspezifische Übungen, Rechnen mit Anschauungsmaterial, Auswendiglernen, Techniken aneignen. So bleiben Grundbegriffe und Voraussetzungen des mathematischen Denkens aus dem Förderunterricht ausgeschlossen. Wissensbereiche wie Mengenbildung, Mengenauffassung, Anzahlvergleiche, Unterschiedsbestimmungen, Zahlzerlegungen usw. bleiben dem zufälligen Entstehen von abstrakten Einsichten während diesbezüglicher Übungen überlassen. Eine Förderung ohne vorherige individuelle förderdiagnostische Untersuchung kann aber nicht zu einer gezielten individuellen Förderung führen. Gleiches gilt für die Rechenschwächetherapie! Auch ausgeklügelte therapeutische Konzepte führen zu nichts, wenn sie nicht das Primat der mathematischen Lernstandsdiagnostik beachten!

Wie sollte innerhalb und außerhalb der Schule mit Rechenschwäche umgegangen werden? Welche Möglichkeiten hat die Schule wirklich? Was sollten Eltern beachten?

Durch eine individuelle mathematische Lernstandsdiagnostik sollte geklärt werden, wie das Kind mathematisch verfasst ist. In individueller Förderung sollten die diagnostisch erkannten fehlenden Grundlagen neu aufgebaut werden. Dabei sollte dementsprechend bei Verdacht auf Rechenschwäche die LehrerIn die Anforderungen an das Kind in allen mathematisch relevanten Lernbereichen heruntersetzen oder vorübergehend ganz aussetzen. Bewertungen sollen parallel dazu ebenfalls ausgesetzt werden. Eine spätere Integration in den Mathematikunterricht ist von dem erreichten Wissensstand abhängig zu machen. Die rheinland-pfälzischen Schulgesetze bieten zumindest formal die Möglichkeit all dies umzusetzen. Was nicht verboten ist, ist erlaubt – auch in der weiterführenden Schule! Jede formaljuristische Argumentation hat sich einer belegbaren pädagogischen Argumentation im Interesse der einzelnen Kinder unterzuordnen und anzupassen. Grenzen für gezielte mathematische Förderung sind in der Ausbildung der LehrerInnen und den zur Verfügung stehenden zeitlichen Kontingenten zu sehen. Eltern sollten mit rechenschwachen Kindern keine Hausaufgaben machen. Sie sollten in der Zusammenarbeit mit der Schule die Interessen ihres Kindes vertreten und nicht Druck auf das Kind ausüben.

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