Hallo zini0815,

die Frage versuche ich gleich so zu beantworten, dass klar wird, worüber man sich in so einem Falle eigentlich Gedanken machen sollte. Zugleich will ich damit auch Antworten zurückweisen, die in die Richtung gehen, es sei eine Frage der Lehrmethode oder dessen, wie ich rechnen muß, damit solche Probleme nicht auftauchen. Also:

Ein Kind kann ganz gut bis 20 rechnen, schreibt aber die Zahlen spiegelverkehrt. Das könnte bedeuten, dass das Kind eigentlich keine Probleme im Rechnen hat, aber eben an einer Verwechselungsproblematik - welcher Art auch immer - leidet. Vielleicht ist es so - Begründung unbekannt! Aus meiner 20-jährigen Erfahrung als Rechenschwächetherapeut habe ich eine alternative Erklärung anzubieten, die in vielen, wenn nicht sogar den meisten ähnlich gelagerten Fällen zutrifft:

Das Kind hat nicht verstanden, was eine Zahl ist. Es hat aber gelernt richtig zu zählen und kann im Zahlenraum bis 20 die richtige Zahl finden, wenn eine Aufgabe gestellt wird, indem es rauf oder runter zählt. Bei zweistelligen Zahlen verwechselt es ständig Einer- und Zehnerziffer, weil es für die Stellen gar kein Kriterium hat - eben gar nicht weiß, was der Wertunterschied zwischen Zehnern und Einern für die Zahl als Ganzes bedeutet. Deshalb ist es für das Kind, von seiner Warte aus betrachtet (es soll ja nur ausrechnen bzw. auszählen) egal, ob es sich bei der einen Ziffer um Zehner und bei der anderen um Einer handelt. Wenn in diesem Fall das so ist, hilft nur eine angemessene Förderung, bei der die fehlenden Wissensanteile nachgelernt werden können - ausgehend vom Verständnisniveau des Kindes in einem kontinuierlichen Arbeitsgespräch, das die Wissensfortschritte des Kindes ständig im Auge behält und an den individuellen Lernschritten anknüpft.

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