Habe Zwänge, bin traurig und irgendwie fern von mir!!! Was kann ich tun?

Hallo liebe Community. Ich hoffe ihr wisst Rat, denn ich weiß nicht mehr weiter! Es fing alles damit an, dass ich an einem schönen Tag durch das Dorf ging. Zeiten zuvor habe ich mich sehr oft mit Gemeinden und derer Grenzen auseinandergesetzt...fand es einfach interessant. Doch an diesem einen Tag schaute ich auf den Wald, wo unsere Gemeinde grenzt und bekam diesen Kloß im Hals. Warum...keine Ahnung...irgendwie beschäftigte es mich, das da eine Grenze ist. Tage darauf wurde ich noch trauriger...ich konnte kaum allein sein, auch konnte ich keine Fotos mehr anschauen, von glücklichen Tagen, wo ich alles genoss. Den Frühling, die ganzen Blüten, die Geräusche und auch die Abendluft, die so schön riecht...all das kann ich nicht mehr genießen. Es baut sich Druck auf..ich bekomme Durchfall und nehme dadurch entsprechend ab. Ich hatte irgendwie immer den Drang, zu dem Wald zu schauen, wo das Dorf grenzt...und wenn ich da war, dann wurd ich nur noch trauriger...es lassen konnt ich aber auch nicht...dann wurde ich zappelig nervös und bekam wieder Durchfall. Eines Tages hielt ich diesen Teufelskreis nicht mehr aus und ich ging zu meinem Psychologen. Er meinte, es hätte was mit meiner Vergangenheit zu tun (dazu später noch was)...es hat mir geholfen und den Druck etwas genommen...ich habe drüber nachgedacht, auch geweint, was befreiend war. Es ging mir immer besser. Ich konnte sogar durch den Wald gehen, allerdings nur, wenn ich irgendein gerät hatte, womit man die stimme aufnehmen kann, sodass ich über die dinge reden kann, die mich belasten und mir auch sachen eingestehe und vor augen führe. Es ging mir schon wieder richtig gut, doch war irgendetwas doch anders. Ich fuhr mit meiner Tante und meinem Onkel nach Sylt, und es war eine sehr tolle Zeit, nur leider beschlich mich im Zug nachhause wieder dieses Traurige gefühl. Es ging zuhause aber wider und ich konnte alles wieder tun, was halt so routine ist, wie zurechtmachen etc. Aber habe ich dann auch wieder etwas anderes gemacht. Ich bin seit 2012 essgestört durch falsche Freunde (ich weiß für Jungen eher untypisch), jedenfalls habe ich kalorien gezählt und versucht abzunehmen. Doch iirgendwann kam der Druck dann wiedetr und ich wurde traurig...wiegesagt machen mich schöne gedanken noch trauriger und lieder sowieso. Ich lebe quasi...in der Gegenwart, bin irgendwie betäubt und frenab von mir. Ich nehm mich selbst nicht mehr wahr, nur noch die Gedanken. Da der Druck so stark war, habe ich nahc beratschlagung mit einer guten Freundin, meinen Psychologen einfach mal gesagt, was los ist. Ich bin seit 2011 bisexuell, finde also an beiden Geschlehtern was tolles, doch wollt ich mir das damals nicht eingestehen..ich habe versucht zwanghaft nur mädchen toll zufinden. Letzendlich habe ich mich auch vor meiner Mutter geoutet, da der Druck nicht weggeht...und diese Stumpfheit auch nicht. Ich habe danach sehr geweint...es war befreiend. Doch die Druckgefühle und der Durchfall sind noch da. Kann man mir noch helfen??

...zum Beitrag

Hey, zuerst mal ist es für mich schwer dir aus der Ferne zu antworten, da ich nur deine Worte zu lesen bekommen, dich aber nicht als Person vor mir stehen habe. Meinem Empfinden nach, geht da ein Großteil an Kommunikation verloren. Das bitte ich dich bei meiner Antwort zu beachten. Es kann also sein, dass ich dich hierdurch nicht hundertprozentig verstehe und eine Antwort schreibe, die demnach auch dir nicht gerecht wird. Es bleibt dir also nichts anderes übrig, als das, was ich dir schreibe, selbst auszutesten und dann zu überprüfen, ob du das auch so siehst oder nicht.

Was du schreibst mit dem neben sich stehen und sich betäubt fühlen, oder diese Stumpfheit.... Ich habe das auch erlebt. Das Problem ist, dass dich die Eltern & die Gesellschaft in ein "Korsett" zwingen. Es gibt also Teile von dir, die akzeptiert werden und andere sollst du verdrängen. Du sollst dich auf eine bestimmte Weise benehmen und alle Reaktionen und Gefühle die dem widersprechen, oder eine Gefahr für die Eltern oder die Gesellschaft darstellen, weil der Ausdruck dieser Gefühle, Grundsätze auf denen die Gesellschaft aufgebaut ist oder die Überzeugungen deiner Eltern in Frage stellen könnten, musst du von dir wegstoßen. Deswegen dieses Gefühl der Taubheit, als ob ein Teil von dir fehlt. Der Teil der fehlt, macht dir Druck, weil er sich dir zeigen will, er will von dir entdeckt und verstanden werden. Und das was du schreibst, dass du nur noch Gedanken hören kannst und das du versuchst zwanghaft nur Mädchen tollzufinden, dass ist der Teil, den du wahrnehmen kannst, weil er von deinen Eltern und der Gesellschaft gestattet wird.

Ich war auch mal bei einem Psychologen. Er kann dir helfen, jedoch nur soweit, wie er sich selbst gegenüber aufgeschlossen ist. Die Teile, die er bei sich selbst abstößt, wird er auch bei dir nicht erlauben oder als "krankhaft" bezeichnen.

Wenn du herausfinden willst, was mit dir los ist, was diese Trauer bedeutet oder dieser Druck, dann ist der einzige Weg, es selbst zu erforschen. Die Gesellschaft und deine Eltern haben kein Interesse daran. Wenn du mit "normalen" Menschen über diese Sachen sprichst, wirst du höchstwahrscheinlich auf Abwehr treffen und ausgegrenzt werden. Du musst also heimlich der Sache nachgehen ;)

Was du mit neben sich stehen und der Trauer erlebst, habe ich letztens mit Wut erlebt. Ich bin dann in den Wald gegangen, wo keiner war und habe dann um mich geschrien und auf einen Boxsack eingeschlagen, den ich mir dorthin mitgenommen habe. Dann habe ich darüber meditiert.

Meditieren hilft mir sehr, vor allem geht es weiter, als das was ein Psychologe dir sagen kann, denn meditieren ist nicht auf den Raum beschränkt, den dir die Eltern, Gesellschaft, Freunde oder der Psychologe erlauben. Mit Meditation kannst du die Sachen erforschen, die sich darüber hinaus befinden. Und du bist von niemandem abhängig, du kannst es selbst machen, dir selber ein Urteil bilden, selbst überprüfen, was du von einer Sache, einer Situation, was auch immer, hälst.

Ich versuche dir Meditation mit Worten zu beschreiben, aber in Worten ist es schwer auszudrücken. Es ist ein beobachten, von dem was im Innern vor sich geht. Gefühle, Gedanken, egal, was auch immer. Ein erforschen deines Inneren. So als ob es noch keinen Menschen gegeben hat, der dir sagt was wie sein soll, wie man sich benehmen soll, was gut oder schlecht ist und so weiter. Meditation ist, als ob du der erste Mensch bist, der diese Sachen erforscht und dann selbst entscheidest, womit du einverstanden bist und womit nicht. Also auch, mit dem, was ich dir schreibe. Ich kann mich ja auch irren. Ich schreibe dir, einfach aus meinem besten Verständnis. Aber du musst selber überprüfen, selber schauen, ob du mit den Dingen, die ich geschrieben habe, einverstanden bist oder nicht. Vielleicht kommst du ja zu einem anderen Verständnis? Vielleicht bist du mit manchen Sachen einverstanden und anderen nicht?

Was ich dir noch sehr empfehlen kann, ist, les mal im Internet über Osho oder schau dir Videos von ihm auf YouTube an. Ich hab noch nie einen Menschen, mit so einer Austrahlung gesehen, oder bin ich so jemandem in meinem Leben begegnet. Kannst ja schaun, ob er was für dich ist. Die englischen Texte von ihm finde besser als die deutschen Übersetzungen, weil er in englischer Sprache geredet hat und ich finde dass durch die Übersetzung was an Ausdruck verloren geht.

Nur Mut und viel Glück!!! yoradem

...zur Antwort