Liebe Magdalena,
ohje, Migräne und Kopfschmerzen sind höchst unangenehm, aber es gibt viele Ansätze, die Attacken zu mildern und die Häufigkeit zu verringern. Ich kann mich einigen Vorredner(inne)n anschließen:
Lass erstmal eine gründliche Ausschlussdiagnostik machen, um sicherzugehen, dass es Migräne und Spannungskopfschmerz ist und nichts anderes hinter der Symptomatik steht. Dazu zählt Ausschluss von orthopädischen Ursachen Deiner Beschwerden, ein EEG, CT des Kopfes, etc. Also mal beim Neurologen und beim Orthopäden vorbeischauen.
Klick Dich unbedingt mal in die Website der Schmerzklinik Kiel ein - hier findest Du viele sehr hilfreiche Informationen! Du kannst hier auch die Adressen von Ärzten suchen, die mit der Schmerzklinik Kiel kooperieren und sich auf Migräne und andere Kopfschmerzarten spezialisiert haben. Auch fand ich das Buch (für Patienten) von Prof. Göbel sehr interessant und hilfreich. Hab den genauen Titel gerade nicht parat. Googel mal dazu.
Googel weiterhin mal nach Migräne-Tagebuch oder Kopfschmerz-Tagebuch bzw. frag dann Deinen spezialisierten Arzt danach oder führe einfach erstmal so eines. Es gibt auch Apps dafür. Dies hilft Dir, Deine ganz persönlichen Auslöser zu finden. Und es hilft dem Arzt bei der Anamnese/ Beratung / Therapie-Empfehlung.
An den Triggern kannst Du ein wenig arbeiten, aber ja, nicht alles lässt sich beeinflussen. Die zwei weiteren Baustellen sind, eine für Dich passende Akut-Medikation zu finden, beispielsweise ein Triptan. Die Triptane wirken auch unterschiedlich bzgl. Wirkdauer / wie schnell die Wirkung einsetzt / Darreichungsform. Auch da kannst Du ggf. verschiedenes testen in Absprache mit dem Arzt.
Die andere Baustelle wäre Langzeitprophylaxe, etwa medikamentös mit ausgewählten Antidepressiva, Neuroleptika oder Betablockern. Dies würde ich (nach meiner persönlichen Meinung) nur ausprobieren, wenn Du einen subjektiv hohen Leidensdruck hast und mögliche Nebenwirkungen der Medis für Dich das kleinere Übel wären. Und Du nicht gerade in der Familienplanung bist aktuell und/oder bestimmte Wirkstoffe bei Dir kontraindiziert sind. Aber lass Dich da von einem erfahrenen Schmerz-Arzt umfassend (!) beraten. Leider haben viele Hausärzte wenig tieferes und aktuelles Wissen meiner eigenen Erfahrung nach.
Und ja, werde zur Expertin Deiner Migräne. Informiere Dich, probiere aus und tausche Dich mit anderen Betroffenen aus.
Längerfristig könntest Du überlegen, eine Kur/ambulante Therapie in einer spezialisierten Einrichtung zu machen, etwa Kiel, Königstein, Essen, ... etc. Dazu müsstest Du aber erstmal eine umfassende Diagnostik hinter Dich bringen, wie anfangs ja schon angeraten.
Übrigens: Es sind neue Wirkstoffe in der Pipeline - wir dürfen gespannt sein, wie gut und nützlich diese sein werden.
Alles Liebe und Gute für Dich!