Mein behandelnder Arzt weigert sich den Wundbereich zu rasieren. Haare liegen in der Wunde, reizen diese und lassen diese auch Bluten. Was kann ich machen?

Ich: männlich, 23 Jahre alt, ledig - niemand familiäres Vorhanden Schlechte Behandlung durch den betreuenden Chirurgen und Nichterbringung von heilungsfördernden Leistungen.

Mir wurde ende Juli 2015 eine Steißbeinfistel zusammen mit einem Begleitabszess entfernt. Ich war an diesem Tag morgens noch arbeiten, bin zum Arzt, von da aus direkt ins Krankenhaus und eine Not-OP gehabt. Die Gefahr einer Sepsis war sehr groß.

Die Operation ging schnell und wurde unter Vollnarkose durchgeführt. Nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen und wurde mit Schmerzmitteln gut versorgt (keine Opiate). Ich wurde zur Kontrolle eine Nacht im Krankenhaus behalten und durfte Vormittags gleich wieder zurück nach Hause.

In den ersten zwei Wochen wurde die Wundversorgung im Krankenhaus selber durchgeführt, erst täglich und dann immer alle zwei Tage. Bereits nach 4 Tagen wurde auf die Tamponaden verzichtet und ich trug nur noch eine Einlage in der Unterhose. Lediglich ein dreimal tägliches ausduschen der Wunde musste von meiner Seite aus gemacht werden, welches auch recht angenehm funktionierte.

Nach diesen 2 Wochen bin ich zu einem Chirurgen zur weiteren Wundversorgung gegangen. Bei ihm sah die ganze Sache aber anders aus. Er hat die Wunde nicht gereinigt, sondern immer nur kurz einen Blick darauf geworfen. Im Krankenhaus haben sie mir immer mittels Pinzette und Kompresse etwaige Fremdkörper o.ä. entfernt.

Jetzt bin ich eigentlich kein richtig behaarter Mensch, aber gerade an dieser Stelle wachsen bei mir übermäßig Haare. Diese Haare wachsen relativ schnell und legen sich immer wieder in die Wunde hinein und verhindern so ein zuwachsen. Weiter wird der Fluss des Wundwassers und auch des Blutes dadurch angeregt. Das Ergebnis hier von sehe ich dann immer auf den Einlagen aus der Unterhose.

Besagter Arzt hat mich bis jetzt zweimal an der Wunde rasiert, da die Reizung sehr enorm war. Immer wieder sagte er mir das ich mich dort rasieren solle. Nicht mit einem Nassrasierer, sondern mit Enthaarungscreme.

Ich habe ihn darauf hingewiesen das ich es selber nicht kann, niemanden dafür habe und ich nicht weiß was ich tun soll. Selbst darauf hat er mich letztes mal nicht rasiert, ob wohl die Wunde gereizt war und eine gewisse Blutungsneigung hat.

Also sitze ich jetzt hier weiterhin mit den Haaren am Steißbein/Po, welche die Wunde weiter reizen und den Fluss des Wunderwassers/Blut steigern, und keinerlei Chance dies zu beenden.

Ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Mein Hausarzt macht es auch nicht laut Aussage seiner Empfangsdame, und ein Wechsel des behandelnden Arztes sei nicht ratsam.

Was kann ich machen? An wen kann ich mich wenden? Ambulanter Pflegedienst auf eigene Kosten? Oder riskante Heilung mit Haaren im Narbengewebe?

Helft mir, ich verzweifel langsam :( Ich fühle mich im Vertrauen zum Arzt hintergangen, im Stich gelassen! Eine einfache Leistung wird verweigert!

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Mein Hausarzt hat mir geraten in jedem Falle den behandelnden Chirurgen zu wechseln. Dieser meinte auch das er den Chirurgen nicht nachvollziehen kann, warum er die Wunde nicht fachgerecht pflegt. Die Rasur an so einer Stelle gehört eben dazu, denn nur so ist eine vernünftige und schnelle sekundäre Wundheilung möglich.

An dieser Stelle ist eben halt selber rasieren nicht möglich. 1.Kann man sich ganz schnell die Wunde aufreißen und 2.mit dem Nassrasierer oder der Enthaarungscreme die Wunde versauen, mit weiterreichenden Folgen... -.-

Ich habe nie gesagt das es ein schlechter Arzt ist! Ich habe, bzw unterstelle ihm, geschrieben das er mir eine Leistung verweigert hat bzw die Wundpflege vernachlässigt hat und nicht richtig durchgeführt hat. Das kann auch ein wirklich guter Arzt so herzlos machen. Er ist sich anscheinend einfach zu fein dafür^^

Der neue Chirurg war ganz aufgeschlossen und nett, hat die Wunde sofort von sich aus rasiert, weil er eben meiner Meinung ist. Er meinte nur das es eigenartig sei das die Wunde noch so groß und tief ist. Das sei schon bedenklich, nicht unbedingt auf die Behandlung des vorherigen Chirurgen bezogen. Die Ärzte im Krankenhaus sagten mir ja das es nur 6-8, maximal jedoch 10 Wochen dauern wird, bis es zugewachsen sei. Es ist nun ca ein halbes Jahr her und die Wunde ist immer noch 1,5 bis 2cm tief und blutet beim Toilettengang gerne mal etwas stärker.

Ich merke einfach mittlerweile das diese Wundheilung meinen Körper auszehrt. Bin ständig müde und Schlaf/Urlaub (ausreichend!) scheint kein bisschen zu helfen. Dazu kommt das ich dadurch anscheinend noch infektanfälliger geworden bin.

Mehr oder weniger ein Teufelskreis... Immunsystem ist mit der Wundheilung beschäftigt und anfällig für Krankheitserreger. Muss sich dann in diesem Moment um beides kümmern, verlangsamt die Wundheilung, und dann geht es mit "Glück" danach wieder so weiter...

Ich habe mittlerweile einfach die Schnauze voll, bin voll auf bedient. Jetzt habe ich schon wieder irgendwas unter mir, denn ein paar Lymphknoten sind angeschwollen.

Beim nächsten mal, Gott bewahre..., werde ich mir eine andere OP-Methode aussuchen und mir ein paar Wochen Zeit nehmen zum bedenken.

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