Warum Physiotherapeut werden?
Hallo, ich bin zur Zeit in der Physioausbildung und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Nach dem ersten Praktikum wollte ich die Ausbildung abbrechen, weil es mir im KH überhaupt nicht gefallen hat. Hab dann aber weiter gemacht und das Jahr danach ging dann auch. Jetzt hab ich noch ein Jahr vor mir und ich mach die Ausbildung auch zu ende. Trotzdem weiß ich nicht, ob der Beruf letztendlich was für mich ist. Denke darüber nach noch eine zweite Ausbildung zu machen. Frage an Physiotherapeuten und Physios in Ausbildung: Was findet ihr an eurem Beruf so toll und was findet ihr nicht so toll? Würde mich mal interessieren, LG
2 Antworten
Ich bin kein Physiotherapeut und sehe es nur von der Patientenseite. Der Beruf hat auf jeden Fall Zukunft. Die Menschen werden immer älter und müssen immer länger arbeiten und dafür fit gehalten werden. Ich sehe nur ein Problem darin, die ganzen Zusatzausbildung (Zusatzscheine ?), die man später nach der Ausbildung noch machen und selbst finanzieren muss, um immer konkurrenzfähig zu sein. Viele gehen jetzt in die neurologische Richtung, da das immer mehr verlangt wird und es noch viel zu wenige gibt, die dafür ausgebildet sind.
Ja das mit den Zusatzausbildungen ist auch noch so eine Sache. das meiste muss man ja selber finanzieren und trotzdem wird es von einem verlangt. das jetzt die neuro Richtung mehr verlangt wird höre ich zum ersten mal. diese Richtung finde ich ganz spannend, wäre aber auf dauer auch nichts für mich, weil es körperlich viel zu anstrengend ist finde ich.
Ich bin seit kurzem Physiotherapeutin (Examen war im Sommer), mit gefällt an dem Beruf die Vielfältigkeit, sprich interessiert mich die Psychiatrie z.B. nicht, dann muss ich dort ja auch nicht unbedingt arbeiten. (Klar hat das Grenzen, ich kann natürlich in der Praxis nicht zu einem Hüft TEP Patienten sagen "Sorry Ortho war noch nie mein Ding, ich behandele sie nicht") Den einen spricht auch die Klinik mehr an und den anderen vielleicht die ganz normale kleine Praxis. Es ist aber auch ein idealistischer Beruf, bei dem man statt an der ersten Millionen lieber gleich an der 2. Millionen arbeiten sollte. (Achtung, hier trieft die Ironie^^) Mir gefällt vorallem die Unabhängigkeit, sprich ich bekomme eine Rezept mit z.B. KG und keiner schreibt mit nun direkt vor mit welchen Techniken ich behandele. (Klar gibt es auch hier Grenzen, aber man hat noch einigermaßen Freiheiten) Nicht so toll ist natürlich die Bezahlung und die Tatsache, dass viele Ärzte den Patienten einen Mist erzählen (Im Stil von "Jetzt lassen sie sich mal schön 30 min massieren" und du stehst da und darfst dem Patienten erklären, dass es aber gar keine Massage gibt (denn der Arzt hat vielleicht KG aufgeschrieben)...und schon gar nicht 30 min.