Reagila + AD?

2 Antworten

Bei Schizophrenie besteht häufig eine Negativsymptomatik, zu der Depressionen zählen können. Ursache kann dabei die Krankheit und eine antipsychotische Therapie sein. Dass eine antipsychotische Therapie durch Antidepressiva ergänzt wird, ist durchaus nicht unüblich.

Was speziell deine vorgeschlagene Arzneistoffkombination angeht:

  • Reagila® soll nicht mit starken oder moderarten Hemmstoffen oder Induktoren von CYP3A4 kombiniert werden. Oder anders gesagt: Arzneistoffe, die ein bestimmtes Enzym hemmen oder anregen, dürfen nicht mit Reagila® kombiniert werden, da diese den Stoffwechsel von Reagila® verändern (Abbau beschleunigen oder verlangsamen).
  • Citalopram ist zwar selbst ebenfalls ein Substrat von CYP3A4, wird also (u.a.) vom selben Enzym wie Reagila® verstoffwechselt. Allerdings hat es keinen nennenswerten Einfluss auf die Enzymaktivität. Von daher könnte eine Kombination erfolgen.
  • Das gilt nicht pauschal für alle Antidepressiva. Arzt und Apotheke haben im Einzelfall mit den jeweiligen Wirkstoffen zu prüfen, ob solche Wechselwirkungen vorliegen.
  • Reagila® soll in Kombination mit anderen im Zentralnervensystem wirksamen Arzneimitteln vorsichtig angewandt werden. Grund: zum Beispiel wirken Citalopram und Reagila® beide auf das Serotonin-System; hierüber können Wechselwirkungen nicht ganz ausgeschlossen werden. Du solltest beispielsweise die Anzeichen eines Serotonin-Syndroms kennen, wenn du beide Wirkstoffe einnimmst, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich bei Anwendung nach ärztlicher Anweisung ein Serotonin-Syndrom entwickelt. Hier ist in erster Linie der Arzt gefragt, einzuschätzen, welche Risikofaktoren vorliegen (Nutzen-Risiko-Abwägung) und welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind.
  • Reagila® und Citalopram können als Nebenwirkung beide die Herzphysiologie beeinflussen (das EKG verändern). Ggf. sind regelmäßige EKG-Kontrollen sinnvoll (übrigens auch dann, wenn nur einer der beiden Wirkstoffe eingenommen wird, zumindest einmal alle Jubeljahre; ruhig den Arzt mal danach fragen); wie häufig, muss der Arzt beurteilen.

Ref.:

  • Fachinformation Reagila®
  • SuperCYP-Datenbank der Charité (Link)
Danny4793  19.07.2020, 09:47

Venlafaxin hemmt CYP3A4, jedoch vermutlich nur in geringem Ausmaß.

Da musst du bei (d)einem behandelndem Arzt nachfragen.