Ist ein Sehtest beim Augenarzt genauer als beim Optiker?

14 Antworten

Meine Erfahrung als langjähriger Träger einer starken Brille ist, daß Optiker wesentlich genauer und ausführlicher die Sehstärke testen. Die meisten Augenärzte verlassen sich sogar darauf, daß der Optiker die Brille optimal anpaßt.

Für einen reinen Sehtest mit der Fragestellung, ob man überhaupt eine Brille braucht oder ob die bestehende Brille noch gutgenug ist, reicht also ein meist kostenloser Besuch beim Optiker völlig aus!

Auf die Antwort von Tofte58 möchte ich mal als Augenoptiker antworten: Die Ausbildung der Ärzte ist eine ärzliche! (Also Augenkrankheiten, resp. Augengesundheit)... Die Refraktion lernen sie am Schluß ihrer Fachärztlichen Ausrichtung im 6-Wochen-Schnellkurs. Die Ausbildung zum Augenoptikermeister umfasst (Vollzeit) 5 Semester, in jedem Semester sind "Theorie der Augenglasbestimmung" und "Praktische Augenglasbestimmung" Hauptfächer und Teil der Meisterprüfung und/oder der staatlichen Prüfung. Wir haben wahrscheinlich die meisten "Spezialfälle" die auftreten können gelernt...

"Naja das im Brillengeschäft sind Optiker und das in der Praxis Augenärzte die das Auge quasi Semester lang "studiert" haben. Ich denke dass der Sehtest beim Augenarzt professioneller ist" ... Ergänzend möchte ich hier anmerken, dass die Optiker in der Weiterbildung zum staatl. gepr. Augenoptiker oder Dipl.-Ing.(FH) Augenoptik ebenso "das Auge Semester lang 'studiert'" haben, da sie in der Fach- bzw. Fachhochschulen waren. Ich bin persönlich beleidigt, wenn ich quasi als "unprofessionell" abgestempelt werde.

Siehe auch die Frage: "Wo lasse ich am Besten meine Augen testen?" Meine Antwort von damals passt auch auf diese Frage hier: Es muss ganz klar unterschieden werden, was genau untersucht werden muss. Handelt es sich um eine Augenkrankheit, so muss in jedem Fall ein Augenarzt oder eine Augenklinik ran. Geht es hingegen "nur" um die Versorgung mit der optimalen Korrektur zum Ausgleich einer Fehlsichtigkeit, so ist auf jeden Fall der Optiker gefragt. Eine Augenglasbestimmung darf dort nur ein Meister oder Diplom-Ingenieur durchführen, so dass man dort im Regelfall in guten Händen ist. Stellt der Optiker bei der Refraktion (=Augenglasbestimmung) fest, daß evtl. medizinisch etwas am Auge nicht stimmen könnte, so verweist er im Normalfall dann an den Augenarzt.

Ich denke, wenn man keine Augenkrankheit oder seltenes Augenleiden hat, reicht der Optiker - meiner ist super und die Brillen sind wirklich sehr gut eingerichtet.

Wer aber eine Augenkrankheit hat, starke Sehprobleme oder so etwas wie Diabetes hat, sollte regelmäßig (auch) zum Augenarzt gehen, im eigenen Interesse.