Herbst-Apparatur als Erwachsener, Erfahrungen?
Hallo zusammen,
ich (26) bin kurz davor, mir eine Herbst-Apparatur "einbauen" zu lassen, da ich einen relativ großen Überbiss habe. Habe nun schon sehr viele verschiedene Meinungen im Internet gelesen und auch schon verschiedene Kieferorthopäden und Zahnärzte nach ihrer Meinung gefragt. Leider kam ich immer zu einem zwiespältigen Ergebnis, der eine meinte, als ausgewachsene Person bringt die Herbst-Apparatur nichts mehr, nur noch eine chirurgische Unterkiefervorverlagerung, andere meinen man könne bis zum 30. Lebensjahr noch versuchen, ohne OP mit der Apparatur den Unterkiefer nach vorne zu bringen.
Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen im Erwachsenenalter, es heißt ja auch, dass die Herbst-Apparatur nach einigen Jahren rezidiv sein könnte, aber ich will sie trotzdem auf jeden Fall ausprobieren, soo teuer wie alle im Internet behaupten ist sie auch nicht, eine OP kostet nämlich das dreifache (auch wenn die Kasse den gesetzlich vorgeschriebenden Anteil übernimmt) und wenn dann aus Versehen ein Nerv getroffen wird und eine Gesichtshälfte für immer gelähmt ist, hat man dann den Salat.
Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren in kieferorthopädischer Behandlung bei einer Kieferorthopädin, die sogar meinte, diese Gummis zum Einhängen würden genügen, den Unterkiefer nach vorne zu bringen, wenn sich mein Kiefer aber nachts beim Schlafen entspannt, klappt er eh wieder zurück in die "falsche Positon" und das ist ja auf Dauer sehr schädlich für den Diskus/das Kiefergelenk.
Bei der Herbst-Apparatur würde der Unterkiefer ja immer in der richtigen Position bleiben, und was ich in den letzten zwei Jahren für Schmerzen ertragen musste bei meiner bisherigen Kieferorthopädin (ich wechsle jetzt zu einer anderen) in Punkto Zahnfleischbluten aufgrund unfähiger s. g. "Helferinnen" in der Praxis, die sich entweder mit ihrem ganzen Körpergewicht auf meinen Unterkiefer gestützt haben um einen Bogen neu einzufädeln (Muskelkater im Kiefer am nächsten Tag inklusive), oder zigmal schon meine Lippe eingequetscht haben beim Zuziehen des Bogens oder auch abermals schon mit irgendwelchen Zangen in meinem Mundraum abgerutscht sind und ich daraufhin dann starkes Zahnfleischbluten hatte, dann wird mir diese Herbst-Apparatur bei der neuen Kieferorthopädin wohl auch nicht mehr so viel ausmachen, oder was meint ihr?
1 Antwort
Bis 30 kann's mit dem Herbstscharnier noch super funktionieren, man ist aber relativ lange dran (je nach Strecke auch deutlich mehr als ein Jahr) und es kann sein, dass alles umsonst war, weil sich mit der festen Spange dann alles zurückschiebt. Die Gummis führen viel weniger zu einem "knöchernen Umbau", sondern verschieben im Prinzip einfach das Kiefergelenk, das ist vielleicht für die Ästhetik förderlich, bei einem grossen Überbiss aber wahrscheinlich nicht die schlauste Lösung.
Einen Versuch ist das Herbstscharnier denk ich sicher wert - wenn's nicht funktioniert, kann man's immer noch mit einer Operation angehen (oder man macht eine Kombibehandlung). Lass dich doch mal von einem anderen KFO genau beraten.
Hallo, erstmal danke für deine Antwort, nunja ich habe seit zweieinhalb Jahren jetzt schon eine feste Zahnspange, daher sind meine beiden Kiefer schon sehr gut ausgeformt, fehlt nur noch die Korrektur des Überbisses.
Ich habe mir jetzt zwei weitere Mainungen von KFOs angehört, da ich die Kompetenz meiner aktuellen Kieferorthopädin, die es nur mit Gummis versucht, stark anzweifle, hätte die mir vor zweieinhalb Jahren schon die Herbstapparatur eingebaut, wäre ich ja erst 24 gewesen und somit wären meine Chancen vielleicht noch nen Tick besser gewesen als jetzt.
Ich probiere es jetzt trotzdem mit der Herbst-Apparatur, du hast Recht, die OP kann ich dann immer noch machen wenn die Apparatur nichts bringt.