Brauche eine Ausrede für meine Eltern?

Gerne

Was will er denn machen er kann sich zwar aufregen aber mehr als sich mit dem Gedanken anfreunden kann er auch nicht machen

Immer wenn ich etwas tue das ihm nicht gefällt nimmt er mir mein Handy weg, erteilt mir Hausarest (ist das deutsch?) und er schreit mich gefühlte 10 min lang an.

Naja wenn er in dem Fall dir dein Handy abnimmt etc, kannst du dich ans Jugendamt wenden, dann erklären ihm Fachkräfte was deine Rechte sind und wo seine Rechte aufhören

Ja die Empfehlung ist bestens, denn sie richtet sich nach den in Deutschland geltenden Gesetzen. An diese ist der Vater gebunden und jedes Kind hat das Recht darauf das die eigenen gesetzlichen Rechte gewahrt werden.

Alles klar und ziemlich unrealistisch. Paragrafen- Reiter erklären hier, dass Väter hier mit dem Gesetzbuch unter dem Arm erziehen sollen. Lebenserfahrung hast du nicht.

Auf Grund meiner Lebenserfahrung erziehe ich sogar fremde Kinder mit (beruflich) und bei meinen eigenen scheine ich nicht all zu grobe Fehler gemacht zu haben aus beiden sind anständige Menschen geworden.

Na, dann ist ja alles gut. Zum letzten Teil: Ich auch. Mich wundern nur deine unrealistischen Ratschläge hier.

ach Gott ein Lehrer - naja das erklärt einiges.

Sorry du bekommst das jetzt vielleicht ungerechtfertigter Weise ab aber ich erlebe hier öfter mal ehemalige Lehrer in deren Köpfen noch Vorstellungen des Schulsystems und der Moral der frühen 60er Jahre steckt. So nach dem Motto Kinder müssen funktionieren und wehe sie weichen von der Norm ab, dann am besten mitm Hammer wieder auf Spur bringen.

Deine Argumentation, so klingt es zu mindestens, beruht auf Kleinbei geben auf Papa hören nur keine Eigeninitiative oder gar freies Denken an den Tag legen. Nachher könnte ja tatsächlich noch ein Freidenker aus dem Kind werden und es eventuell andere Maßstäbe für sein Leben definieren als Papa und Mama geplant haben.

Ich sehe es so die Pubertät ist dazu da sich auszuprobieren und da gibt es natürlich auch mal Gerangel um die Rechte des Kindes welche mit den Ansichten der Eltern kollidieren. Und vernünftige Eltern, so zu mindestens meine feste Überzeugung müssen sich auch dem aktuell gegebenem Zeitgeist anpassen und auch an den Wert- und Weltvorstellungen des Kindes reifen. Glaub mir ich war bei weitem nicht davon begeistert als mein Sohnemann sagte so ich habs Studium fertig und statt jetzt ordentlich mir eine wirtschaftliche Basis zu schaffen verziehe ich mich in den Jemen und leiste da faste zum 0 Tarif humanitäre Hilfe. Also nicht nur der 0 Tarif störte mich dran sondern auch der Ort ist ja nicht unbedingt sicher da unten. Aber statt auf Konfrontation zu gehen war ich jetzt selbst paar Wochen da unten und hab mi angepackt. Und was sehe ich mein Sohn geht darin vollkommen auf und hat da weit mehr als nur einen Beruf gefunden sondern eine Berufung. Das ist jetzt natürlich nicht mit dem Fall des FS direkt vergleichbar auf den ersten Blick aber im Grundsatz geht es um einen gemeinsamen Nenner, als Elternteil möchte ich, dass mein Kind glücklich ist. Auch wenn es dadurch dem Risiko ausgesetzt ist von Zeit zu Zeit auf die Nase zu fallen, dann muss es halt lernen wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen.

Du darfst mich gerne berichtigen wenn ich dich da falsch einschätze

"Ein Lehrer" erklärt gar nichts. Es gibt wie in jedem Beruf solche und solche. Ich wiederum sehe "Psychologie". Das erklärt mir alles. Ich wüsste nicht, was am Schulsystem und der Moral der 60er Jahre falsch gewesen sein soll. Dagegen ist der Werteverfall heutzutage nur erschreckend. Davon liest man täglich in der Zeitung. Unsere Kinder wollten so schnell wie möglich finanziell auf eigenen Beinen stehen und fingen mit der Ausbildung an.

"Dagegen ist der Werteverfall heutzutage nur erschreckend."

Wenn das tatsächlich deine Ansicht ist, bestätigst du damit mein Befürchtung. Und dann muss ich dir als ausgebildete Pädagogen wohl mal erklären, dass es sowas wie einen "Werteverfall" nicht gibt. Werte bzw Wertungen von Ethik und Moral können sich ändern aber nicht gänzlich verfallen. Heut zu Tage wird sowas auch im Pädagogikstudium gelehrt und auch bei Aufbauseminaren und Fortbildungen vielleicht solltest du mal an sowas teilnehmen, also nur insofern du noch aktiv unterrichten solltest.

Diese Ansichten finde ich auf jeden Fall erschreckend und so absolut Weltfremd, mir fehlen da echt die Worte und das ist sehr selten, dass mir die Worte fehlen. Vielleicht mal anders die Sache angehen. Die Zeiten haben sich geändert. In den 60er Jahren hat man nach der Schulzeit save eine Ausbildung oder Studienplatz bekommen - selbst der größte Depp fand eine Lehre. Heute sieht die Lage anders, selbst wenn jeder jede Tätigkeit ausüben könnte gäbe es schlicht nicht ausreichend Arbeitsstellen. Davon abgesehen ist der Konkurrenzkampf selbst wenn man eine Lehrstelle hat noch sehr viel größer als Früher. Naja irgendwie driften wir vom Thema ab...

Zurück zum Anfang hier geht es um ein gesetzliches Recht eines jeden Kindes. Ob es dir gefällt oder nicht wie bei jedem anderem Gesetz bist du bzw der Vater des VS dazu verpflichtet dich dran zu halten. Und da du ja von Wertverfall sprichst, sich nicht an die Gesetze dieses Landes zu halten wäre dann ja auch sowas wie ein Werteverfall nur halt diesmal nicht in der jüngeren Generation sondern in der älteren. Also wie fühlt man sich dabei wenn man selbst Schuld am Werteverfall trägt?

Ich habe keine Lust, hier Abhandlungen zu lesen. Eins ist klar: Hier wird der Spieß umgedreht und demjenigen die Schuld zugeschoben, der an den traditionellen Werten festhält. So einfach geht das. Ich kenne niemanden, der mit dem Gesetzbuch unter dem Arm Kinder erzieht. Kinder sollen Rechte haben. Klar: Die Eltern haben nur Pflichten. Hier müssten dann in jede Familie Jugendämter und Polizei kommen: "Erzieht ihr gesetzeskonform."? Ziemlich intolerante Haltung, die keine andere Meinung gelten lässt. Da fehlen dir dann die Worte. Mir auch.

wir reden hier nicht davon, dass jeder Jura studiert haben muss aber die Grundrechte eines Menschen sollte jeder Bundesbürger kennen auch ohne Studium. Und das ist auch nicht intolerant sondern das sind die Eckpfeiler unserer Gesellschaft eben jener demokratischen weltoffenen Gesellschaft in der du und ich leben. Also wäre es sehr praktisch für dich auch in dieser mal gedanklich anzukommen

Kein Problem damit. Bin ich schon lange. Werbe immer dafür, wählen zu gehen.