Blähbauch durch Milch?

6 Antworten

Es ist grundsätzlich möglich, dass du eine Unverträglichkeit gegenüber Milch beziehungsweise Milchzucker hast und dadurch die Verdauungsbeschwerden entstehen. Wesentlich wahrscheinlicher ist es jedoch, dass du schlicht das Müsli selbst nicht verträgst. Müsli ist durch die hohen Anteile an Getreideschalen und je nach Mischung auch durch den hohen Fruchtzuckeranteil (getrocknete Früchte) recht schwer verdaulich. Das kann schonmal zu Blähungen oder anderen Verdauungsproblemen führen.

Ich würde mal versuchen, eine Woche lang auf Müsli zu verzichten und stattdessen etwas leicht Verdauliches zu essen. Das könnten beispielsweise helle Brötchen oder helles Toast sein (kein Vollkorn), mit Belägen oder Aufstrichen je nach Geschmack. Feine Backwaren wie Buttercroissants, Brioche, Schokobrötchen oder dergleichen sind auch in Ordnung, sofern einem das morgens nicht zu gehaltvoll ist. Wenn du lieber Frühstücksflocken statt Backwaren bevorzugst, dann würde ich statt Müsli einfach mal Cornflakes, Cerealien auf Reisbasis oder Ähnliches versuchen (bitte keine Weizenpops, denn die sind wieder Vollkorn und entsprechend schwer verdaulich). Sollten sich die Beschwerden innerhalb einer Woche gebessert haben, dann kann man davon ausgehen, dass du schlicht das Vollkorngetreide nicht gut verträgst. Falls die Probleme weiterhin bestehen sollten, könnte man dann tatsächlich die Milch in Angriff nehmen, also sich beispielsweise beim Arzt auf Laktoseunverträglichkeit testen lassen.

Solltest du am Ende feststellen, dass du Vollkornmüsli nicht gut verträgst, aber möchtest darauf dennoch nicht verzichten, würde ich ein wenig die Produkte vergleichen. Haferflocken gehören noch zu den verhältnismäßig gut verdaulichen Vollkornprodukten, während beispielsweise die oftmals in Fertig-Müslis enthaltenen Weizen- oder Dinkelvollkornflocken besonders schlecht verträglich sind. Ich würde also beim Einkauf gezielt nach Produkten suchen, die im Vollkornanteil ausschließlich Haferflocken enthalten. Cornflakes und Reiscrispies können ruhig enthalten sein, da diese meist keine Vollkornprodukte sind. Ebenso sollte der Fruchtanteil nicht zu extrem hoch sein, also das Müsli nicht zu Hälfte aus Rosinen bestehen. Oder man stellt sich das Müsli selbst zusammen.

Hopsfrosch  04.12.2014, 21:01

Lieber Spike 72, jetzt hast du die soo viel Mühe mit deiner Antwort gegeben... Bei all dem verwirrenden Mist, der als sogenanntes Müsli oder sogenannte Cerealien auf dem Markt sind, fährt sie sicherlich besser, erst mal den einfachem Faktor Laktose-Unverträglichkeit auszuschließen. Dafür das Müsli dann mit Fruschtsaft anrühren.

Du hast recht, rohes Getreide wie in Müsli ist schwer verdaulich, aber egal, ob nun Vollkorn oder nicht. Wobei rohe Haferflocken auch noch einen hohen Gehalt an Phytin haben, der das Calcium in der Milch bindet, wodurch es ungenutzt wieder ausgeschieden wird. Insofern sind Müslis aus rohem Getreide sowieso recht sinnentleert...

Die meisten Menschen essen Müsli ja, um sich gesund zu ernähren, und eben nicht Weißmehlbrötchen. Selbst bei einer plötzlichen Umstellung von Brötchen zurück auf Vollkornprodukte braucht der Darm zwar einige Tage mit blähen und pupsen, aber dann hat er sich umgestellt und Vollkorn an sich stellt auf Dauer nie ein Problem dar! Das fällt aber weg, weil sie ihr Müsli ja schon lange isst.

Fruchtzucker oder getrocknete Früchte sind nicht schwer verdaulich.

Weizenpops sind meist n i c h t Vollkorn, siehe Packungsaufdruck. Es gibt so ne und solche.

Cornflakes hingegen sind i m m e r Vollkorn. Sie sind darum so ballaststoffreich, weil sie aus dem ganzen, gequetschten Maiskorn bestehen.

Es ist halt eine Wissenschaft für sich...

spike72  05.12.2014, 09:34
@Hopsfrosch

Danke für die Korrektur bezüglich der Cornflakes. Da ist mir wohl wirklich ein grober Fehler unterlaufen und die werden tatsächlich aus dem ganzen Maiskorn mit Schale gepresst. Ich habe schon lange keine Frühstücksflocken gegessen, deswegen hatte ich das falsch in Erinnerung. Weizenpops hingegen hatte ich letztens mal wieder bei einem Freund in der Frühstücksschale gesehen und da sieht man recht deutlich die ganzen Schalenanteile außenherum und auch anhand des Ballaststoffanteils in den Nährwertangaben konnte man sehen, dass es sich um Vollkornweizen handelt, auch wenn er nicht als solcher deklariert war. Aber vielleicht gibt es auch Produkte ohne Schalenanteil, also insofern hast du Recht: Man muss immer auf das jeweilige Produkt schauen und herausfinden, was drin ist.

Was die Gesundheits- und Verträglichkeitsdiskussion zwischen Vollkornprodukten und "Weißmehlprodukten" betrifft, gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich denke, man muss das immer individuell für sich herausfinden, was man verträgt und was nicht. Es gibt Menschen, die Vollkornprodukte relativ gut vertragen, aber eben auch sehr viele, bei denen es nicht der Fall ist. Ich kenne leider nicht wenige Menschen in meinem Bekanntenkreis, die sich, in dem Glauben, sich damit etwas Gutes zu tun, möglichst "vollwertig" (Vollkornprodukte, viel Obst und Gemüse, etc.) ernährt haben und das teils auch über längere Zeit hinweg. Am Ende sah es dann so aus, dass sie allesamt mal mehr mehr, mal weniger deutliche Verdauungsbeschwerden hatten. Bei einer Person war es so, dass es am Ende wirklich mehrmals täglich Durchfallattacken gab. Als die besagte Personen dann wieder auf "westliche Normalkost" umgestiegen ist, also beispielsweise wieder helle Brötchen mit Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme statt Müsli und Vollkornbrot zum Frühstück gegessen hat, verschwanden auch die Verdauungsprobleme im Laufe der Wochen wieder.

Ich finde es auch interessant, mal in Richtung Frankreich zu schielen. Das traditionelle Brot ist dort nicht das Vollkornbrot, sondern das Weißbrot. Auch Croissants, Kuchen, Tartes und reichhaltiges Abendessen haben dort eine große Bedeutung. Eigentlich müssten die Franzosen ja nur krank sein, aber im Gegenteil ist die Lebenserwartung dort höher als in Deutschland, also einem Land, in dem Vollkornbrot, Müsli und Rohkostsalat zum guten Ton gehört.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie man die Ernährung gestaltet. Ich finde es jedoch wichtig, auf seine Körpersignale zu hören. Wenn einem etwas nicht schmeckt oder man Verdauungsprobleme von etwas bekommt, könnte es doch sein, dass es einfach nicht gut für einen ist. Ich finde, Essen sollte gut tun, also genussvoll sein und sich gut im Bauch anfühlen. Und was genau gut tut, ist wirklich von Person zu Person unterschiedlich, da es kein einheitliches Verdauungssystem und keinen einheitlichen Stoffwechsel gibt. Insofern finde ich es immer kritisch, wenn man zu sehr starren Ernährungslehren (Vollwertkost, etc.) folgt. Wenn man selbst sehr unsicher ist und es nicht gelernt hat, auf seine Körpersignale zu hören, dann können solche äußeren Richtlinien eine erste Orientierung bieten, aber man sollte auch bereit sein, Anpassungen vorzunehmen, wenn man merkt, dass es einem etwas davon doch nicht so gut bekommt.

Iziee 
Fragesteller
 05.12.2014, 06:43

Vielen Dank für eure Meinung und Empfehlung! :)

Liebe Iziee, natürlich kann es an es an der Milch liegen. Aber das rohe Getreide im Müsli ist auch sehr schwer verdaulich! Außerdem klaut dir das Phytin im rohen Getreide das wertvolle Calcium in der Milch, noch ein Grund, Müsli sein zu lassen.

Falls es nicht an der Laktose liegen sollte, würde ich mir morgens lieber ein englisches Porridge machen, einen gekochten Brei aus Haferflocken und Milch, Butter und Zucker, übergossen mit kühler frischer Milch kurz vorm Servieren. Das enthält viele gesunde, gut verdauliche Inhaltsstoffe und bietet dir einen guten Start in den Tag!

LG, deine Diätassistentin und Ernährungsmedizinische Beraterin

Iziee 
Fragesteller
 05.12.2014, 06:38

Vielen Dank! Probier ich gleich aus :)

Kann schon sein. Milch wird im Magen zu fester Masse und kann schon blähen. Milch ist kein Getränk in dem Sinn sondern ein Nahrungsmittel.

Am besten trinkst Du zum Müsli noch

Iziee 
Fragesteller
 02.12.2014, 19:45

Danke:)

Nein du hast nur zu wenig Müsli gegessen, iss mehr, dann wirst du schlank :-)

LikeTuna  02.12.2014, 19:47

weil müsli ist gesund

ja, kann gut sein. Probier es mal mit laktosefreier Milch und siehe da, das wird aufhoeren.

Iziee 
Fragesteller
 02.12.2014, 19:45

Oke danke :)

Lariissa  02.12.2014, 19:45

die schmeckt aber meiner Meinung nach extrem schei**

Metahawk  02.12.2014, 19:46
@Lariissa

tja, pech gehabt. Dann musste halt n bischen mehr kakaopulver beischuetten oder sowas.