Ketamin gegen Depressionen?
Liebe Community,
ich leide bereits seit viereinhalb Jahren an unipolaren Depressionen, die sich bei mir in einer permanenten Gefühl- und Freudlosigkeit äußern. Meine Wahrnehmung jeglicher Gefühle, ob positiv oder negativ und auch meine Libido sind mittlerweile völlig abgestumpft und ich nehme eine permanente psychische Taubheit wahr, woraus sich erhebliche Beeinträchtigungen in meinem Alltag ergeben.
Seit Februar bin ich bei einem Psychiater und seit einigen Monaten bei einem privaten Therapeuten in Behandlung. Ersterer verschrieb mir diverse Psychopharmaka, von denen kein einziges eine Wirkung zeigte. Auch der gesprächstherapeutische und systemische Ansatz brachte keinerlei Besserung meiner Beschwerden, da mir einerseits die Ursache der Depression unbekannt und mir andererseits alles so gleichgültig erscheint, dass nichts mehr wirklich zu mir vordringt. Auch die Befunde der Bluttests zeigten keinerlei Auffälligkeiten.
Als mein Psychiater mir jedes erdenkliche Antidepressivum aus seinem Lehrbuch verschrieben hatte, fragte er mich allen Ernstes, was wir jetzt machen sollten. Er schlug daraufhin vor, mich stationär einweisen zu lassen, was ich jedoch ablehnte. Im Folgenden betrieb ich ein wenig Eigenrecherche und stieß dabei auf den Wirkstoff Ketamin. Über diesen befragte ich meinen Psychiater, der vorschlug, sich bei seinem alten Arbeitgeber, einer Psychiatrie, zu informieren, ob eine solche Behandlung möglich sei.
Schließlich bejahte man dies und der Psychiater wies mir einen Termin zu. Auf Fragen bezüglich der Wirksamkeit von Ketamin, der Kosten die auf mich zukämen, was mich beim ersten Termin erwartet und viele weitere konnte er mir keine Antwort geben und wies mir auch an, keinesfalls bei der Klinik anzurufen, um ,,der leitenden Oberärztin nicht auf den Keks zu rücken‘‘.
Nun stehe ich völlig perplex und unaufgeklärt vor meinem ersten Termin und weiß nicht einmal, ob ich einen Fahrer brauche oder mir die Therapie überhaupt leisten kann (auf Hilfe meiner Familie brauche ich nicht zu hoffen, die sind allesamt dagegen, dass ich mir Drogen injizieren lasse).
Gibt es jemand, der bereits Erfahrungen mit Ketamintherapien hat und sie mit mir teilen möchte?
Danke im Voraus!
3 Antworten
Ich führe Ketamintherapien ambulant durch. Kosten bei mir keine. Einige Kliniken machen die auch im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.
Ketamin ist übrigens ein Narkosemittel, was von einigen leider auch als Droge missbraucht wird.
Es war vor etwa 12 Jahren ein Zufallsfund, dass es bei einigen auch bei Depressionen hilft. Inzwischen gibt es mehrere Studien dazu
Ich kenne eine, die hat es im Krankenhaus umsonst bekommen. Und die reinen Sachkosten sind bezahlbar.
Hallo. Ich glaube kaum, dass das eine gute Idee ist, ein Narkosemittel zu nehmen. Bitte gehe ambulant zu einem Psychiater oder für 4 bis 6 Wochen in eine psychiatrische Tagesklinik und lasse dich dort psychologisch behandeln und dir Tabletten verordnen. Die Ärzte wissen besser, welches Medikament für dich das richtige wäre, als ich.
Ich habe alle erdenklichen Tabletten durchprobiert, die wirken nicht
Okay………aber in einer psychiatrischen Tagesklinik warst du noch nicht, oder?
Nein, aber wenn sowohl der medikamentöse Ansatz als auch wöchentliche Therapiesitzungen nichts gebracht haben, was soll das Ganze dann bewirken?
Du musst auch mitmachen. Wir haben hier kein Wundermittel für dich.
Ich empfehle aufgrund meiner erfahrungen den Therapeuten zu wechseln. Es gibt sehr unterschiedliche Therapeuten. Ich musste auch mehrere Erfahrungen machen bis ich schließlich bei einer Traumatherapeutin landete, die sehr viel empathischer war als alle anderen, die ich vorher hatte.
Das ist ein Narkosemittel, dass wie viele Rauschgifte auch (zB LSD) , eine starke psychische Nebenwirkung hat, das zu zeitweiser geistiger / mentaler Umstimmung führt. Ist aber, wie zB auch Elektroschocks, ein Therapieansatz, der nicht der Schulmedizin zugerechnet werden kann. Eine Ampulle kostet nur 30 Euro, dazu kommen Behandlungskosten, die vermutlich nicht der offiziellen Gebührenordnung entsprechen.
Dann lohnt es sich ja nicht, haufenweise Geld dafür auszugeben
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Therapiekosten doch nicht, oder?