Sind Suchten "vererbbar"?
Ich (W, 16) habe sozusagen seit ich denken kann passiv geraucht.
Beide meiner Eltern rauchen viel und ich habe oft daneben gestanden.
Seit zwei Jahren, also seitdem ich 14 bin, rauche ich auch selbst manchmal (weniger als ich "gerne" hätte). Bereits jetzt habe ich ein starkes Verlangen danach immer eine Zigarette parat zu haben, wenn ich sie möchte. Wenn ich könnte, würde ich 15-20 Kippen am Tag rauchen, so kommt es mir vor.
Vor 3-4 Jahren habe ich herausgefunden, dass mein Vater Gras raucht. Er tat dies auch bei uns Zuhause, im Garten. Und sonst war er Abends weg, bei Freunden kiffen.
Meine Eltern sind geschieden. Als ich einmal bei meinem Vater zu Besuch war an einem Vaterwochenende erwähnte er das nebenbei:
"Du rauchst doch schon, da ist das Kiffen nicht mehr weit."
Das hat mir Angst gemacht. Ich will nämlich nicht so werden wie er.
Wenn es hier jemanden gibt, der sich damit auskennt, bitte beantworte mir folgende Fragen:
- Sind Suchten vererbbar? Könnte ich wirklich nur schon so süchtig nach Nikotin sein, weil es in meiner Erbinformation liegt?
- Hatte mein Vater Recht? Werde ich wirklich statistisch gesehen bald ans kiffen kommen?
:))
4 Antworten
Vererbbar nicht, aber anerzogen. So wird odt das Rauchen der Kinder geduldet, obwohl diese erst ab 18 Jahre rauchen dürfen. Oder auch der Alkoholkonsum. Teilweise auch Drogen und Medikamente.
Dass es nicht so ist, siehst du, dass die Kinder, wenn die Eltern Betablocker nehmen müssen, diese nicht nehmen. Nach etwa 3 Wochen ist man davon abhängig. Wer es verordnet bekommt, wird, wenn er es absetzt, schrechliches Herzklopfen bekommen. Warum müssen es aber die Kinder nicht haben mit 14-17 Jahte? Dann wäre es auch so.
Nur das Dulden der Giftstoffe führt dazu, dass auch später der Körper danach verlangt.
Ich stimme Laura zu. Nicht ververbbar, sondern anerzogen. Es scheint, dass wir rauchenden Mütter Expertinnen darin sind, unsere Gewohnheit an unsere Kinder weiterzugeben, insbesondere an unsere Töchter. Meine Mutter hat es mit mir gemacht, ich habe es mit meinen beiden Kindern gemacht und meine Schwägerin und ihre Frau haben es mit ihren beiden Töchtern gemacht.
Vererbbar würde ich es nicht nennen. Aber statistisch werden Kinder von Rauchereltern auch oft selbst Raucher. Der Rest ist dann dein Wille.
Eigentlich traurig.
Richtig. Mein Opa musste einen Betablocker nehmen. Die machen ja abhängig.Warum hatte es mein Vater mit 12-18 Jahren nicht gebraucht. Der Betablocker ist eines der Suchtstoffe, die man nicht als solches sehen will. Setzt man es nicht schleichend ab, gibt es schweres Herzstolpern. Wenn eine Anhängigkeit vererbbar wäre, müsste das Kind nach Betablocker auch ein Verlangen bekommen. Man weiß aber dass nicht jeder von bestimmten Stoffen abhängig wird. Aber es ist nicht bestätigt, ob das vererbbar ist.
zu 1 und 2
ein klares NEIN
es liegt an dir mit dem Rauchen aufzuhören und mit dem kiffen erst gar nicht anzufangen.
Ich habe ähnliche Erfahrung wie du gemacht. Aber ich kann dich hoffentlich beruhigen wenn ich dir sage das es keinesfalls vererbbar ist. Natürlich kann man immer durch Gruppenzwang etc daran kommen. Aber das liegt immer an dir und ist deine Entscheidung. Beachten sollte man aber das das Gedächtnis einen des Öfteren austricksen kann weil Man mit Zigaretten rauche in der Wohnung x.B. Aufgewachsen ist und man diese Erinnerung, ich sag mal, hervorrufen möchte aber wie gesagt es liegt an dir. Du kannst auf jeden Fall anders sein als deine Eltern.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen