Was bringen diese Übungsbrillen mit Löchern?

2 Antworten

Ich habe mir die Brille gekauft. Das scharfe Sehen durch die Brille ist keine optische Täuschung. Ich kannn ohne Lesebrille die kleinsten Buchstaben lesen. Bei einer "optischen Täuschung" wie ein Unternehmer da schreibt, wäre es nicht möglich. Auf amazon sind übrigens viele Kundenrezensionen. So kann man sich über Erfolge dieser Methode ein eigenes Bild machen.

Auf der Seite optimetrieonline wird sehr gut erklärt, warum eine Rasterbrille/Lochblendenbrille nicht funktionieren kann!

Hier erst einmal ein typischer Werbetext für eine Rasterbrille: *"Fast jeder zweite Mensch hat Augenprobleme, und gerade auch immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Sehstörungen. Die Brille, die Ihnen der Optiker anpaßt, führt zwar dazu, daß sie wieder besser sehen können, in den meisten Fällen kann jedoch die Ursache der Sehschwäche nicht behoben werden. Hierzu bietet die Rasterbrille eine intelligente Alternative! Die Rasterbrille, die auch oft Lochbrille oder Gitterbrille genannt wird, hat lauter kleine Löcher da, wo sonst das Brillenglas zu finden ist. Durch dieses Punktraster der Brille wird der einfallende Lichtstrahl schon vor dem Auge gebündelt und ausgerichtet. Dadurch trifft das Licht direkt auf die Netzhautmitte, die Stelle des schäfsten Sehens (bei Weit- oder Kurzsichtigkeit wird der Lichtstrahl hinter oder vor der Netzhautmitte gebündelt, wodurch das Bild unscharf wird.). Dies kann sich positiv auf das Fokussierungsverhalten Ihres Auges auswirken."

Biologische Grundlagen

Die Sehschwäche, welche durch eine Brille behoben werden kann, basiert immer auf einem Ungleichgewicht der Brechung der Augenmedien zur Baulänge desselben. Mit anderen Worten, die Ursache, die zu der mit einer Brille korrigierbaren Fehlsichtigkeit führt, sind Wachstumsprozesse.

Bei einem myopen Auge ( man benötigt „Minus“ ) spricht man allgemein von einem zu langem Auge, bei einem hyperopem Auge ( man benötigt „Plus“ ) von einem zu kurzen, Die Linse im Auge ist von einem Muskelkranz umgeben, der sie zusammendrücken kann, und auf diese Weise „Plus“ produziert. „Minus“ kann somit nicht erzeugt werden, denn dazu müsste der Muskel die Linse über ihren entspannten Ruhezustand hinaus auseinanderziehen. Das kann jedoch bekannterweise kein Muskel. Der Antagonist des Linsenmuskels ist die Linse selber, die bis in ihren entspannten Zustand zurückkehrt.

Zwischenfolgerungen

  • das Auge kann selbst bis zu einem gewissen Zustand „Plus“ produzieren, um somit eine Fehlsichtigkeit, die nur aus einem „Plusbedarf“ besteht, kompensieren;

  • das Auge kann selbst kein „Minus“ produzieren und ist somit nicht in der Lage, jegliche Komponente dieser Fehlsichtigkeit zu kompensieren.

Physikalische Grundlagen

Die in den Lochbrillen verwendeten Gitter sind Lochgitter, der Strahlenverlauf durch sie hindurch unterliegt dem Effekt der Beugung. Diese Beugung ist allerdings sehr gering, und nachweislich nicht von den Lochpunkten zum Sehzentrum hin gerichtet.Wer sich die Mühe machen will, kann dies gerne berechnen per Gitterkonstante und Wellenlänge. Oder sich einfach bei z. B. Wikipedia die Beugungsmuster an einer Rechtecköffnung ansehen. Es ist sofort ersichtlich, dass hier keine Bündelung stattfindet.

Woher kommt also der Effekt des vermeintlich besseren Sehens mit der Lochbrille?

Das Sehzentrum in unserem Auge ist sehr klein. Wenn man durch das Gitter der Brille schaut, so blickt man automatisch durch eine Öffnung – der umliegende Rand ist so groß, dass dann eine Zone der „nicht Anregung“ um die Netzhautmitte entsteht. Es entsteht eine Strahlenbegrenzung durch das Gitter – diesen Effekt kann jeder erreichen, indem er ein kleines Loch in eine dunkle Fläche macht, und hindurchschaut. Es wird jeweils nur ein kleiner Teil der Umwelt wahrgenommen ( weswegen Lochbrillen auch nicht für den Straßenverkehr zugelassen sind). Der Effekt basiert also auf einer optischen Täuschung.Das Sehvermögen wird durch eine Lochbrille nicht verbessert, sondern eingeschränkt.

An dieser Stelle beginnt die Gefahr des ganzen. Wie jeder weiß, arbeitet unser Gehirn wie alle Körperteile - was nicht gebraucht wird, schaltet sich ab. Jeder kennt das vom Lernen. Lernen trainiert – lange Zeit etwas nicht zu machen, fördert das Vergessen. Der visuelle Cortex, das Sehzentrum im Gehirn, ist da nicht anders. Wenn ihm weniger Informationen geboten werden, hervorgerufen durch eine Fehlsichtigkeit, oder gar eine Fehlsichtigkeit mit Seheinschränkung auf das Sehzentrum im Auge ( das und nichts anderes ist nämlich ein Sehen mit Lochbrille), so passt sich das Gehirn an. Mann nimmt diesen Mangelzustand mehr und mehr als normal an und erliegt so der fehlerhaften Annahme, es würde sich etwas verbessern. Dem ist nicht so! Ganz im Gegenteil. Es verschlechtert sich – zusätzlich zu den fehlerhaften Augen - noch die Schaltzentrale, das Sehzentrum.

Ist dieser Fall erst einmal eingetreten, ist es immer schwieriger, den Patienen noch mit einer Brille zu korrigieren. Denn auch wenn dann das Auge durch die Brille wieder richtig sehen kann, so erfolgt doch im Gehirn noch immer die reduzierte Auswertung.

Zusammenfassung

Kann ich meine Augen trainieren ? - Ja .. allerdings nur dann, wenn ein reiner Bedarf an „Plus“ vorliegt. Sobald eine der Komponenten „Minus“ ist, kann keine Korrektur mehr nur über den Muskel erfolgen. Zu bedenken ist auch, dass eine permanente Anspannung des Augenmuskels negative Folgen hat (wie bei jedem Muskel, der dauerhaft angespannt ist). Die Folgen einer permanenten Muskelanspannung des Augenmuskels können Verspannungen, Kopfschmerzen bis zur Migräne oder sogar Winkelfehlsichtigkeit sein.

Hilft mir die Lochblendenbrille ?

  • Nein, die Lochblendenbrille basiert auf einem optischen Trick, der maximal zur Unterhaltung verwendet werden sollte. Dauerhaftes tragen einer solchen Brille kann nur eine im Ernstfall dauerhafte Schädigung des Sehens hervorrufen.

http://optometrieonline.de/node/2934 .