Krankmeldung per Email?

6 Antworten

Bei meinem früheren Chef war es so, dass er eine Krankmeldung per email nicht anerkannte. Man musste telefonisch mit ihm persönlich sprechen. Ein Mitarbeiter hatte damals richtig Ärger bekommen, weil er im Urlaub krank wurde und nur eine Email schickte.
Überleg mal was unangenehmer wäre: Eine Abmahnung riskieren oder eine Frage gestellt bekommen. Bespreche das doch mal mit deinem Therapeuten. Ich meine die Angst vor einer Frage.

LillyCooper  23.05.2023, 23:27

Bei uns ist es genauso.

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Pierceman  02.07.2023, 23:46

Man muss mal unterscheiden was gesetzlich erforderlich ist und was nicht!

Gesetzlich hat der Arbeitgeber Anspruch dass man dem Arbeitgeber sofort nach bekannt werden einer krankschreibung, dass man es meldet und zwar mit voraussichtlicher Dauer. Er kann bereits nach dem ersten Krankheitstag eine AU verlangen, üblich ist am 3. Tag der Krankmeldung.

Rechtlich in Ordnung ist die Zustellung per Mail, per WhatsApp, oder auf postalischem Weg. Eine Anweisung des Chefs auf eine gewünschte Zustellung kann er zwar wünschen aber nicht verlangen. Ebenso hat er kein Anrecht über den Grund und die Diagnose der Krankheit.

Was man auch wissen muss, das Direktionsrecht, die Weisengsbefugnis während einer Arbeitsunfähigkeit, ruht, das heißt in dieser Zeit kann keine Abmahnung ausgesprochen werden und auch darf der Chef nicht verlangen dass man Anrufe tätigt oder Emails ansieht oder gar beantwortet. Somit ist auch das pflegen des Abwesenheitsassistenten ein Wunsch des Chefs aber keine Weisung.

Da mein Chef gerne immer mehr verlangt als es gesetzlich vorgeschrieben und berechtigte Forderungen des Arbeitnehmers ignoriert, muss ich ihm immer wieder vorlegen auf was er Anspruch hat und auf was nicht. Er ist selbst schuld, wenn ich ihm seit Jahren nicht mehr sage was mir fehlt. Mein Kommentar ist immer wenn er fragt was war, jetzt nichts mehr sonst könnte ich nicht arbeiten.

Manche Arbeitgeber haben es nicht verstanden, dass es ein Miteinander auf beiden Seiten ist und dass Einseitigkeit immer ein Ungleichgewicht erzeugt, das keinem gut tut.

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"Ich habe Angst telefonisch [....] die Fragen gestellt zu bekommen warum wieso weshalb, auch wenn...."

Naja, durch diese Angst musst Du halt durch. Da Dir bekannt ist, dass Du keine Diagnose nennen musst, kannst Du die exakte Antwort verweigern, falls der Chef diese (unerlaubte) Frage stellt. Sag einfach wie es ist, "Chef, mir geht es total beschi...., ich bin nicht in der Lage meine Arbeit zu schaffen". Damit muss er sich zufrieden geben. Er darf Dir deswegen auch nicht kündigen und Dich auch nicht abmahnen, - krank ist krank, basta.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Was im Arbeitsvertrag steht ist rechtens und muss von Dir beachtet werden.

Eine Diagnose geht allerdings Deinen Chef überhaupt nichts an : Weder schriftlich noch mündlich !!

wenn es so im Arbeitsvertrag steht

Nun, dann ist es doch eindeutig. Das was im Vertrag steht, gilt.

Rechtlich gesehen wird ein Fax oder eine E-Mail nicht anerkannt. Das Fax, da du die falsche Seite vom Fax einlegen kannst und die Email auch auf ein falsche E-Mail-Konto geschickt werden kann. Darum rufe besser an.

Ich erkenne es aber ohne Probleme an und würde sogar Genesungswünsche als Bestätigung schicken.

LillyCooper  23.05.2023, 23:28

Und WhatsApp auch nicht. Das versuchen manche Leute tatsächlich auch

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kllaura  24.05.2023, 02:17
@LillyCooper

Richtig. Ich akzeptiere zwar die Krankmeldung per Fax und Email, aber rechtlich ist es nicht bindend. Ist jemand nicht dienstfähig und braucht von der Zeit eine Krankschreibung, kommen meine Mitarbeiter in den Dienst und werden zur Betriebsärztin geschickt. Sagt mir meine Mutter, dass einer 5 Tage nicht arbeitsfähig ist, liegt eine Krankmeldung vor. Gründe will ich nicht genannt bekommen. Einzig Krankenhausaufenthalte. Unsere Personalbetreuung macht mit einem Blumenstrauß Krankenbesuche.

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