Seit ich "Ritz-Verbot" habe, werden meine Phantasien ums Ritzen immer schlimmer und ich beneide andere, die ritzen "dürfen". Wie komme ich davon weg?

3 Antworten

Du kannst Deine Empfindungen gut beschreiben, und deshalb kommt Deine Verzweiflung sehr gut rüber. Ich zweifle auch nicht daran, dass Du Dir unendlich viel Mühe gibst, nicht wieder zu ritzen, weil Du sonst erneut in der Geschlossenen landest.

Sei mir nicht böse, wenn ich das so sage: Deine Therapeutin macht es sich ganz schön einfach! Einschüchterung als Therapie...?! Auch sind die Abstände von Termin zu Termin ganz offensichtlich zu groß gewählt. Warum hast Du eigentlich so eine Abneigung gegen die Geschlossene - wurde Dir dort nicht geholfen? Ein nochmaliger Aufenthalt würde Dich wahrscheinlich weiter bringen als diese "gelegentlichen" Sitzungen, wenn Du dazwischen mit Deinem Problem allein bist!

Ich weiss nicht, ob Du Dir inzwischen bereits über die Gründe klar bist, weshalb Du ritzt. Welche Gefühle verschafft Dir das Ritzen? Was willst Du damit kompensieren?

Ich finde die Geschichte mit Deiner Bekannten recht aufschlussreich! Vordergründig plagt Dich wahrscheinlich schnöder Neid. "Warum darf die, was ich nicht darf???" Aber das wäre zu einfach und würde Dir nicht gerecht werden.

Zumindest bei Deinem Aufenthalt in der Geschlossenen warst Du noch - vereinfacht ausgedrückt - der festen Ansicht, gewisse Gründe rechtfertigten das Ritzen. Ist es nicht noch immer so? Das würde die Gründe erklären, warum Dich das Ritzen Deiner Bekannten derart beschäftigt und solche negativen Gefühle bei Dir auslöst.

Ich bzw. wir hier können Deine Probleme nicht lösen. Eben dafür gibt es die Therapie, und ich kann Dich nur ermutigen, "dran" zu bleiben und weiter nach Deinen Gründen zu fahnden, die ein Ritzen zu rechtfertigen scheinen.

Die Skills kennst Du schon alle, da muss ich mich nicht wiederholen. Aber vielleicht denkst Du doch noch mal über einen stationären Aufenthalt nach? Schau mal hier, ein positiver Eindruck:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,524328,00.html

Ich glaube, dass Du ein kluges und beherrschtes Mädchen bist. Und deshalb glaube ich auch, dass Du es schaffen kannst, eine Lösung finden wirst. Alles Gute für Dich! :o)

Für dich ist Ritzen zu einer Sucht geworden und die Schmerzen, die dabei entstehen eine Befreiung. Nicht deine Therapeutin sollte es dir verbieten, du musst es dir verbieten. Mache dir klar, dass das Ritzen keinerlei Probleme löst, die du anscheinend hast. Gehe deinen Problemen auf den Grund und lass deine Therapeutin dir dabei helfen. Schwinge dich nicht über andere und urteile nicht über sie, sondern befasse dich mit dir und wie du aus diesem Dilemma wieder herauskommst. Wenn du nicht selbst begreifst, was du dir antust und wie du dir schadest und es dir verbietest, kann dir keiner helfen. Die Sucht schwelt weiter und bricht immer wieder durch.

ich würde vllt mal zu einer anderen therapeutin gehen. es ist doch auch nicht gut, wenn sie dir droht! sie ist doch dazu da, dir zu helfen! was ich dir empfehlen kann, rede mal mit richtig guten freunden von dir oder jemandem dem du eben vertraust. ich ritze mich auch und eine gute freundin hat mich darauf angesprochen und ich habe es ihr erzählt, was in mir vorgeht. das hat gutgetan und ich weis jetzt, das ich immer zu ihr gehen kann wenn irgendwas ist. ich habe nicht damit aufgehört, aber ich mache es nicht mehr so oft, bzw ist der schmerz oder eben das leiden/mein problem nicht mehr so stark. ich hoffe du schaffst das!