Ich habe ein halbes Herz (DILV) - bin ich zu vorsichtig, was meint ihr?

 bin ich zu vorsichtig, was meint ihr?

Du solltest ganz normal Leben, so wie du es in deiner Frage beschrieben hast, dein Körper sagt dir schon wann er nicht mehr kann und sich ausruhen möchte, dein Herz ist ein Muskel und Muskeln müßen Trainiert werden, daher finde ich es nicht zu Vorsichtig oder Unvorsichtig wie du lebst, weil wie gesagt dein Körper dir die Grenzen aufzeigt.
Dein Herz ist ja nicht krank, es fehlt eben nur ein wenig, aber auch damit kannst du Uralt werden.
Mein Herz ist z.B. krank, ich hatte im Alter von 50 Jahren einen schweren Herzinfarkt, seitdem ist mein Herz nicht mehr so Leistungsfähig wie vor dem Infarkt, und das merke ich natürlich wenn ich in Bewegung bin, nach einigen Km Gehen geht nichts mehr und ich muß öfter mal ein Pause einlegen, was ich früher in 1 Stunde erledigt haben, das mache ich heute in 2 Stunden, deshalb mach ich nicht weniger, ich brauche eben nur mehr Zeit.

Ich wünsche dir für die Zukunft alles erdenklich Gute

Ich habe zwar (zum Glück) keine Herzkrankheit, aber eine schwere Magenerkrankung. Und ich würde das Pensum, das du in deiner Frage beschreibst, sicher nicht schaffen. Von daher bist du offenbar sogar fitter als ich. ;-) Und ich würde schätzen, dass du sogar fitter als manche (völlig gesunde) Couch-Potato bist.

Ich kann aber folgende Dinge nicht tun: keinen Extremsport treiben, keine schweren Sachen tragen, nicht zu viel Arbeiten (Nachtschichten sind wohl eher nicht empfehlenswert).

Das sind ja zum Glück alles Dinge, die die Lebensqualität nicht wirklich einschränken.

Ich sage mir immer - und da bekräftigen mich auch meine Ärzte - alles was geht, mache ich auch. Und das scheinst du ja auch so zu machen.

bin ich zu vorsichtig, was meint ihr?

Ob du zu vorsichtig bist oder nicht, können glaube ich außenstehende nur schwer beurteilen, denn es ist ja dein Körper und DU merkst selber, was Du dir zumuten kannst, ob das, was du machst, o.k. ist oder ob du dir vielleicht doch manchmal zu viel zumutest.

Aber ich finde es eben total wichtig, dass man nicht nur in seinem Kämmerlein sitzt und sich sagt "ich bin krank, ich kann das nicht", sondern eben das macht, was geht - oder es zumindest ausprobiert.

Ich bin zwar bei manchen Vorhaben (z.B. 5tägige Chor-Reise nach New York mit Konzert) auch von vielen angesprochen worden, wie ich das denn wohl schaffen wolle, das wäre ja riskant, etc. Aber ich habe es - mit Absprache mit den Ärzten - gewagt und bin mit Infusionen etc. auf die große Reise gegangen. Natürlich ging es mir nach der Reise ca. 1-1,5 Wochen deutlich schlechter, aber das war es mir auch wert. Ich konnte trotz meiner Einschränkungen dabei sein und dieses einmalige Event mit erleben. Und das ist sooo viel wert!

Ich denke mal, das ist bei deinen Reisen ja vermutlich auch so, dass es dir auch mental sehr gut tut. Und deswegen bin ich eben der Meinung - was möglich ist, sollte man auch machen. Und ob was machbar ist, muss halt jeder für sich selber entscheiden. Egal ob mit oder ohne Behinderung.

Zusätzlich wollte ich noch fragen, ob Gesunde ein halbes Herz als Behinderung sehen.

Naja, ich denke mir mal, dass man dir das nicht unbedingt ansieht. Und du wirst es ja sicher auch nicht jedem auf die Nase binden. Von daher kann man dir dann vermutlich keine Behinderung ansehen. Und diejenigen, die wissen, was bei dir los ist, und mit dir zu tun haben, sehen es zwar evtl. als Behinderung (das müsstest du diese Leute fragen), aber Behinderung heißt ja zum Glück nicht immer gleich Einschränkung.

Ich beachte eine Behinderung als Chefin, missachte möglichst die Behinderung im Dasein vom Menschen. Denn der will nicht immer darauf angesprochen werden oder dumm angeguckt werden. Natürlich gibt es Sachen, wo man bestimmte Leute auch Bremsen muss. Aber die sollen natürlich mit uns und unter uns leben. Was du vom Arzt darfst und was du kannst, das musst du entscheiden.