Fatiguesprechstunde kostet Geld?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also da passt es etwas nicht!
Wenn Dein Hausarzt Dich bisher als normale Kassenpatientin behandelt hat und jetzt bei Dir eine Sprechstunde privat abrechnen möchte, dann möchte er Geld verdienen und aus der Not eine Tugend machen!
Bei einer begründeten Diagnosestellung kann Dein Hausarzt auch Blutwerte abnehmen, die außerhalb der Norm sind, es kostet ihn allerdings sein Budget (bei der Krankenkasse) und das möchte er vermutlich vermeiden und es Dir „privat“ in Rechnung stellen.

Aber mal davon abgesehen, würde ich mich bei solch einer möglichen Diagnose nicht auf den Hausarzt verlassen, ich würde mir, vor jeglicher Art der Behandlung und Bezahlung, eine Zweitmeinung in einer Spezialsprechstunde, in einer Ambulanz einer Klinik einholen.

Es macht, ohne Deinen Hausarzt zu kennen, den Eindruck, als möchte er Dir einen „gesicherte“ Diagnose geben, um Dich „zufrieden zu stellen“, um nun an Dir zusätzliches Geld zu verdienen.

gesundheit12605 
Fragesteller
 05.10.2023, 20:08

Wow! Klare Worte! Vielen Dank! Ich werde mich morgen mal erkundigen, ob unsere Unikliniken eine spezielle Sprechstunde haben! Echt gut!

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Charlie69  05.10.2023, 20:42
@gesundheit12605

Bedenke vor allen Dingen, wenn dieser Hausarzt für die Besprechung Deiner Laborwerte und seine „spezielle“ Fatiguesprechstunde“ privat abrechnen möchte, wird er hundertprozentig auch alle nachfolgenden Behandlungen, dieser Diagnose, privat abrechnen (wollen).
Vermutlich wirst Du das dann nicht mehr bezahlen (wollen), sodass Dir die Bezahlung der Anfangstermine dann auch nicht mehr weiterhelfen würde.

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gesundheit12605 
Fragesteller
 05.10.2023, 20:52
@Charlie69

Ja, das hatte ich auch schon befürchtet... Er ist bekannt für Vitamininfusionen.

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gesundheit12605 
Fragesteller
 06.10.2023, 10:05

Krass! Ich habe gerade erfahren, dass CFS keine Diagnose ist! Die Kasse zahlt nur kleines und großes Blutbild, aber für CFS gibts keine kassenärztliche Behandlung, sagt die Arzthelferin. Ich fasse es nicht - wenn das stimmt, sollte man das unbedingt ändern. Denn es kann ja wohl nicht sein, dass man schwer kranke Menschen, viele sind bettlägerig, nicht behandelt, weil das keine Diagnose ist... Ich dachte, das hier wäre immernoch Deutschland...

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Wer es sich leisten kann, der bezahlt die 100€.

Aber was ich nicht verstehen kann, wieso kostet eine Untersuchung/ein Gespräch überhaupt Geld? Ist das ein privater Arzt? Da wäre ich sehr vorsichtig, ich glaub ich würde an Deiner Stelle nicht zahlen.

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Ich habe nun mal die Suchmaschine bemüht, das wirst Du sicher auch getan haben, aber vielleicht habe ich Seiten gefunden, die Dir noch unbekannt sind.

Hier im ersten Link kannst Du Infos von der Charité lesen, die ein eig. CFS-Centrum betreibt. Auf deren Seiten habe ich nicht einen einzigen Hinweis auf die Kostenpflicht für Patienten gesehen. https://cfc.charite.de/fuer_patienten/mecfs_sprechstunde/

Im nächsten Link siehst Du eine Seite auf der spezialisierte CFS-Kliniken gelistet sind, dort kannst Du entweder nach Wohnort oder nach Bewertung eine Klinik finden, die Dir liegt. Auch auf diesen Seiten habe ich beim Durchforsten keinen Hinweis auf die Kostenpflicht gefunden.: https://www.qualitaetskliniken.de/reha/rehakliniken/chronisches-erschoepfungssyndrom

Zum selben Ergebnis komme ich auf den Seiten einer KK, hier die TK. Kein Wort aus dem hervorgeht, dass die Sprechstunde oder eine der Therapien vom Pat. selbst getragen werden sollen/müssen. Hast Du die diesbzgl. Seite Deiner KK mal angeschaut? https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/neurologische-einschraenkungen/me-cfs-mehr-als-nur-erschoepfung-2016418?tkcm=ab

Daher kann mein Rat jetzt nur lauten, Achtung vor Nepper, Schlepper, Bauernfänger, - das war der Rat eines ehemaligen TV-Formats, die Älteren werden sich gut erinnern.

Woher ich das weiß:Recherche
gesundheit12605 
Fragesteller
 05.10.2023, 20:04

Wow, vielen lieben Dank!! Das ist mal wieder megagut recherchiert!!

Das ist eine spezielle Privatsprechstunde für Fatigue. Weil es an meinem Wohnort ist und ich mir sehr viel Stress ersparen kann, werde ich das Angebot wohl nutzen, aber nur einmal. Und ich werde vorher nochmal genau nachfragen, warum mich das was kostet, wenn er u.a. auch Befunde von Laborwerten besprechen will, die die Kasse zahlt. Das darf er nämlich lt. meiner Krankenkasse gar nicht...

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Fatigue nach Virus Erkrankungen oder Post / Long COVID wird von niedergelassenen Ärzten behandelt. Das zahlt deine Krankenkasse.

gesundheit12605 
Fragesteller
 06.10.2023, 10:07

Nein, das stimmt leider nicht. Ich habe gerade nochmal gefragt in der Praxis und auch bei meiner Krankenkasse gestern. CFS ist keine Diagnose (gehört wohl zur Umweltmedizin) und ohne Diagnose keine Behandlung (lt. Praxis). An der Uniklinik suchen sie jetzt nach nem Ansprechpartner. Keiner wusste, wer das macht. Ich bin echt entsetzt darüber.

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Da bin ich aber froh, dass Du meiner Empfehlung folgend am Ball geblieben bist.

Wie kommst Du auf die Idee, dass Du die Kosten für die abgelaufene Diagnostik und die bevorstehende Therapie die Kosten übernehmen müsstest ???

Fatigue ist eine anerkannte Erkrankung für deren Diagnostik und Therapie Deine Krankenkasse selbstverständlich die Kosten übernehmen muss.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – langjährige Berufserfahrung in der Medizin
gesundheit12605 
Fragesteller
 05.10.2023, 19:57

Mein Hausarzt hat mir gestern per Mailbox mitgeteilt, dass ich das CFS habe, weil alle nötigen Kriterien erfüllt sind und es jetzt also weitergeht. Er nannte Laborparameter, die teilweise nicht von der Kasse getragen werden sowie eine spezielle Fatiguesprechstunde, die 30 min. gehen würde. Auch die würde ich selbst bezahlen müssen. Ich habe mich inzwischen bei meiner Krankenkasse erkundigt und sie sagt, dass er das machen kann, wenn es eine Privatsprechstunde ist, aber nicht, wenn er in dieser die Befunde der Kasse besprechen will. Die Welt ist kompliziert. Es wäre wohl seine Sache, ob er über die Karte abrechnet oder nicht.

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Dein Arzt will dich abkassieren mit IGeL-Leistungen. Ich würde mir eine Zweitmeinung holen, ideal absprechen mit einer Uniklinik. Sicher gibt es notwendige Leistungen, die empfohlen werden. Aber die Krankenkasse zahlt normal alle notwendigen Behandlungen.