ADHS Medikamente obwohl ich das nicht möchte?
Ich habe schon seit der Kindheit ADHS und habe früher zur Schulzeit auch Medikinet genommen, so wie auch in der Ausbildung. Nach der Schule wollte ich es bereits nicht mehr aber ohne hätte der Betrieb mich gekündigt. Dann hatte ich nach der Lehre immer mal wieder Medikinet genommen, wenn alles komplett eiskaliert ist und dann einfach selbst abgesetzt, weil ich der Meinung war, das ich das auch ohne packe und es mir gut geht.
Mir wurden nie Therapien angeboten sondern immer direkt ein Rezept in die Hand gedrückt. Ich habe jetzt mit fast 30 endlich eingesehen, dass ich so nicht weiter komme und mich wirklich ändern möchte. Habe eine Therapie angefangen und auch von vorne rein gesagt, das ich eben keine Medikamente möchte und das war am Anfang auch die erste Person, die mich da nicht gedrängt und überredet hat. Jetzt jedoch habe ich den Eindruck gar kein Mitspracherecht mehr zu haben und sie das einfach für mich beschlossen hat.
Ich bin mir bewusst das sie Ahnung hat aber fühle mich überhaupt nicht gehört es gar nicht zu wollen. Erst hier es für die neue Ausbildung wegen der Schule wegen der konzentration, das habe ich auch eingesehen, bin da aber rausgeflogen und deswegen war für mich das Thema entsprechend vom Tisch. Aufeinmal ist es aber irgendwie gar nicht mehr der Grund und auch nicht meine Entscheidung. Der Termin beim Psychiater ist kommende Woche und ich sehe sie davor auch nicht. Ich weiß nicht ob ich in der Therapie auch rausfliege wenn ich einfach nicht zum Arzt gehe. Irgendwas in mir sagt aber auch Nein ich habe mir geschworen kein Medikinet mehr zu nehmen und jetzt lasse ich mich wieder überrumpeln mit dem scheiss. Ich weiß nicht was ich machen soll
4 Antworten
Beim Lesen kommt mir die Frage auf, warum willst Du das Medi nicht mehr nehmen?
Wenn es Dir doch hilft. Wo Du doch merkst, in welche Probleme Du Dich ohne das Medi hinein manovrierst. Wenn die Therapeutin in der Therapie nicht weiterkommt, ist doch klar, dass sie Dir wieder das Medi verabreichen möchte, sie hat ja den Auftrag zu helfen.
Tja, dann weißt Du nicht was Du machen sollst, - ohne Medi läuft alles schei..e, aber einnehmen willst Du es nicht mehr. Da wirst DU DICH entscheiden müssen, welche Variante Dir lieber ist, diese Entscheidung nimmt Dir niemand ab.
Verstehe Dich, doch wenn die Therapie mit Gesprächen nicht (ausreichend) anschlägt, dann bleibt eben nur die medikamentöse Alternative.
Ich denke, dass die Gesellschaft Dich, bzw. Dein Verhalten sehr wohl akzeptieren würde, wenn Dein Verhalten keine negativen Einflüsse auf die Lebensqualität der anderen Menschen ausüben würde, - ich formuliere dies nur unter großem Vorbehalt, da ich Dich ja nicht kenne und nicht weiß, welche Auffälligkeiten Du zeigst.
Klar, dass Du Dich nicht wie Du selbst anfühlst, das Medi senkt ja alle möglichen Neurotransmitter um eben Dich ruhiger zu stellen.
Das mit der Musik hab ich nicht verstanden fürchte ich. Wenn Du musizierst, dann fühlst Du Dich echt an, - oder wie meinst Du das? Das ist verständlich, denn mit Musik kann man seine Gefühle gut ausdrücken. Du könntest genauso gut mit Malen oder als Bildhauer Deine Gefühle ausleben. Dann klappts vielleicht auch ohne Medi zu leben.
Das mit der Musik war so gemeint, als das ich da viel Zeit mit verbringe und da Musik ohne richtige Emotionen (bei Medikinet der Fall) nicht so gut klingt oder eben anders ist auch das für mich ein sehr entscheidender Punkt.
Erst einmal : Kein Therapeut kann Dich zwingen gegen Deinen Willen ein Medikament einzunehmen.
Dann : Du schreibst leider nicht, ob Du irgendwelche positiven Wirkungen der eingenommenen Medikamente hattest oder ob es bei Dir eine Abneigung gegen jedes Medikament ist.
Mein Rat : Warte doch jetzt erst einmal den Termin beim Psychiater ab und sprich mit ihm offen über deine Abneigung .
Letztlich : Bedenke, dass alle Therapeuten Dir helfen und Dir nicht schaden wollen.
Ja stimmt schon, etwas doof formuliert aber Sorge zu haben den Therapieplatz zu verlieren, wenn ich den Arztbesuch nicht wahrnehme ist halt auch nur im entferntesten freiwillig. Ich mag meine Therapeutin und fange gerade an ihr zu vertrauen und bin auch überzeugt, dass sie mir helfen will sonst wäre mir das auch egal gewesen. Die positiven Wirkungen waren, dass ich ruhiger wurde, es weniger streit gab und dadurch etwas besser ernstgenommen wurde aber halt immer nur solange das Medikament wirkt. Nach Stunde x ist man wieder genau derselbe depp. Deswegen würde ich eher sagen es ist insgesamt eine Abneigung.
Also, ich bekomme Elvanse adult 50 mg, das ist schon ein Derivat vom Amphetamin (Lisdexamfetamindimesilat) und wird, anders als Medikinet/Ritalin, nicht erst im Körper zu diesem umgewandelt..wirkt dementsprechend auch anders..vielleicht passt das besser bei dir?
Keiner zwingt dich die Medikamente zu nehmen. Bedenke aber, dass Ärzte nur notwendiges verordnen.
verstehe schon was du meinst.
mich habe mich aber ja gezielt dafür entschieden eine Therapie zu machen um eben nicht ständig auf die Kapseln angewiesen zu sein und mich ohne dem verändere. Hat ja offensichtlich nichts nachhaltig gebracht mit den Medikamenten sonst wäre ich nicht immer noch im selben Teufelskreis wie früher. Mein Hauptgrund ist meine Musik. Da kann ich mich voll reinstürzen mit jeder Emotion und es entsteht immer was. Das ist nicht das dasselbe mit Medikinet. Außerdem gibt ed mir immer das Gefühl nicht richtig zu sein und es löst in mir ein Groll gegen die Gesellschaft aus die mich nur so akzeptiert.