Ziehende Schmerzen an der Unterseite der Zunge (Zungenpiercing)?
Hallo, ich habe seit 21 Jahren ein Zungenpiercing und hatte nie Probleme damit. Aber vor 2 Wochen tauchte ein ziehender Schmerz in der Zungenunterseite auf, der vom Stichkanal bis zum Zungenbändchen reicht, wenn ich meine Zunge stark bewege.
Solange ich sie ruhig halte, schmerzt nichts. Sie ist auch nicht entzündet (keine Rötung, keine Schwellung, kein Belag, keine Verhärtung). Sieht alles so aus wie immer.
Ich habe das Piercing natürlich schon desinfiziert bei 230 Grad im Ofen und es auch für 2 Tage rausgenommen. Hab aber Schiss, dass der Stichkanal zuwächst. Hatte nämlich schon nach den (nur!) 2 Tagen Probleme, es wieder rein zu bekommen.
Würde mich über Ideen freuen!
LG Lacruima
1 Antwort
Die einzig sinnvolle Antwort in einem Gesundheitsforum kann nur sein:
Hol das Ding raus und wirf es auf den Müll, dort gehört es hin.
Bei aller Art von Fremdkörpern, die ein Mensch seinem Körper fahrlässig antut, ist es ein völlig normaler Vorgang, dass der Körper versucht den Fremdkörper abzustoßen, oft geht es gut, aber eben nicht immer. Die sich daraus ergebenden gesundheitlichen Probleme, die dann kostenpflichtiger ärztlicher Betreuung bedürfen, werden von den Krankenkassen nicht übernommen und sind somit selbst zu bezahlen, - kann teuer werden.
Daher mein Tipp: Der Piercer sollte sich damit auskennen, wenn er etwas von seinem Fach versteht. Wenn er nicht helfen kann, dann hol den Schrott heraus und hoffe, dass gesundheitlich alles gut geht.
Ja, es ist immer wieder mal sehr erfrischend festzustellen, wie gut manche unserer jungen Mitmenschen gut gemeinte Tipps erfahrener älterer Zeitgenossen annehmen und umsetzen. Aber bitte, sehr gern geschehen, gerne immer wieder.
Soll ich mal nach freien Flügen nach Papua Neuguinea, oder nach Amazonien für Dich schauen?
Ich werde mich nicht impfen lassen, nur um verreisen zu können. Aber sonst nehm ich dein Angebot gerne an 😁👌
Ein Einwand habe ich aber zu einer Aussage von dir: Behandlungskosten, die aus Eigenverschuldung zu stande kommen, müssen nicht selbst gezahlt werden. Das würde ja bedeuten, dass man auch für die ärztliche Versorgung von selbst zugefügten, tiefen Schnittverletzungen aufkommen müsste. Dem ist aber nicht so.
Das ist nur ein Beispiel und da gibts sicher noch tausend andere.
Etwa 10% gehen schief. Davon werden 8 von 10 gut geheilt. Oft liegt es an billigem Material, dass der Körper abstößt. Meine Mutter hatte mal eine 18 jährige in ihrer Praxis behandelt. Sie behandelte aber sehr preiswert. Das waren etwa 90€. Die Kasse zahlt ja nicht. Als Privatpatient wird aber wesentlich teurer abgerechnet, da es keine Kassenleistungen sind. Die können bis zum 12 fachen Regelbetrag auch nehmen. Ein Arzt muss oft 2-3 Personen bezahlen. Das sind bei 20 Minuten 40-60 Minuten. Die Sprechstundenhilfe sitzt meist als Assistentin in der Behandlung dabei. Dann werden Medikamente gebraucht. Lidocain oder Benzocain gespritzt sind fast nur Centbeträge. Teurer ist die Spritze. Das sind schon 10 Minuten bis mal 3. Lasse so ein Zeug weg. Und wenn du es haben willst, dann nehme möglichst reines Gold. Das oxydiert nicht.
So eine Antwort hatte ich mir fast gedacht 😀
Ich staune immer, wie das bei den Urvölkern mit ihren großen Lippentellern klappt oder so vielen anderen Menschen, die weitaus mehr Metall in und an ihrer Haut haben, ganz zu schweigen von Implantaten, die letzen Endes ja auch Fremdkörper darstellen.
Danke Winherby für deine Zeit !