Wie schnell sind Fortschritte zu erwarten bei Physiotherapie zur Beugung / Streckung des Handgelenks nach distaler Radiusfraktur?

3 Antworten

Ich würde sagen, es ist normal.

Ich hatte mir vor längerer Zeit mal mein Handgelenk gebrochen, es waren beide Speichen durch. Es wurde damals nur gegipst.

Es hat gedauert, bis ich mein Handgelenk wieder richtig beugen und strecken konnte. Was willst du von einer Woche erwarten? Natürlich tun auch bestimmte Bewegungen weh und ich hing bildlich gesehen oft an der Decke bei der Physio. Es kann Wochen oder sogar Monate dauern.

Dann war immer noch ein Ziehen im Gelenk und Schmerzen bei Wetterumschwüngen und Kraftaufwendung. Einmal hätte ich fast einen Stapel Teller fallen lassen, weil das Gelenk einfach wegkippte.

Richtig gut wurde es erst nach unserem Ungarnurlaub, nach mehrmaligem Besuch von Thermalbädern. Das war fast ein Jahr drauf.

Ich würde dir Schwefelbäder und Bäder mit Eichenrinde empfehlen und Arnika Schmerzsalbe. Arnika immer regelmäßig ins Gelenk reiben, mindestens früh und abends.

Bei den Bädern, das Gelenk mit der anderen Hand umfassen und bewegen und drehen. Dauer 15-20 Minuten mindestens.

Ich wünsche dir gute Besserung und etwas Geduld, man bekommt schneller was, als dass es weggeht!

Vertraue den Therapeuten. Nach einer Woche ist noch nicht viel. Oft, dass du es nicht merkst. Viele Sachen kommen von deinem Gehirn. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun. Jede Bewegung wird vom Gehirn gesteuert. Wenn der Bereich, der sich mit Bewegung im Gehirn befasst, ein Nullraff ist, dauert es länger, da nutzt einem die Intelligenz nach außen nichts. Das war bei meiner Beinoperation genauso. Da nutzt mir meine Fähigkeit nichts aus einer Zahl im Duzentillarden-Bereich die 250. Wurzel zu ziehen. Da wäre mir mehr Unintelligenz lieber gewesen und mehr dass mein Gehirn auf die Therapien mehr reagiert hätte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du hast ein Problem mit dem Begriff  "Fortschritt", - so der Eindruck den Du bei mir erzeugst.

Wenn Du nach bereits einer Woche der Therapie die Finger bewegen kannst und der Faustschluss verbessert ist, dann ist das ein Fortschritt. 

Bei dieser Art der Therapie ist es leider nötig, über die Schmerzgrenze zu gehen, denn sonst ist die Erhöhung der Beweglichkeit nicht möglich. Daher ist die Therapie sehr unangenehm, hat aber mit gewalttätig nichts zu tun.

Es gibt im Körper die sog. funktionalen "Ketten". Das gibt es sowohl am passiven Bewegungsapparat den Knochen, als auch am aktiven Bewegungsapparat, den Muskeln. Bei Dir sind beide Ketten "eingerostet", um es mal bildlich auszudrücken. Also muss therapeutisch beides wieder aktiviert werden. Ein Physio muss also dort die Therapie beginnen, wo es in Deinem Fall noch am einfachsten ist, den Fingern. Er wird eines Tages am Ellenbogengelenk enden. Er arbeitet die Bewegungskette von unten nach oben durch. Daher erst die Finger, dann das Handgelenk.

Natürlich k a n n   es sein, dass der Therapeut etwas falsch macht, denn jeder Mensch der etwas macht, kann dabei etwas falsch machen. Und ganz sicher gibt es keinen Menschen auf dem Globus, der noch nie etwas falsch gemacht hat. Aber Deiner Beschreibung nach zu urteilen, macht der Physio bisher alles richtig.

Das größte Problem ist bei vielen Menschen deren Ungeduld. Gips ab, dann drei-viermal Therapie und gut ist, gibts nicht. Sämtliche Sehnen, Sehnenscheiden, Muskeln, Faszien und deren Sehnenansätze, Schleimbeutel und Gelenkkapseln, einfach alles ist nach drei Wochen Gips plus drei Wochen ohne Therapie ganz einfach eingetrocknet und daher versteift. Daher ist die Therapie genauso langwierig wie schmerzhaft. Wenn Dein Therapeut einen Fehler gemacht hat, dann eventuell den, dass er Dir dies alles nicht ausreichend erklärt und mit Dir besprochen hat.

Daher mein Rat, übe Dich in Geduld, vertrau dem Therapeuten, und mach die Übungen daheim so wie er es vorgegeben hat, - viele Ungeduldige neigen bei den Heimübungen zur Übertreibung. Gute Besserung

mcFragezeichen 
Fragesteller
 23.11.2017, 10:22

Da ich keine Vergleichswerte habe und sehr unterschiedliche Aussagen von Ärzten / Therapeuten bekomme, fällt es mir schwer einzuschätzen, ob mein Therapeut alles richtig macht:

  1. Physiotherapeut im Krankenhaus und alles was ich auf youtube sehe, läuft immer unter dem Motto: "Bewegung bis zur Schmerzgrenze, dort halten, aber nicht darüber hinaus". Laut Aussage eines Telefon-Unfallchirurgen meiner Krankenkasse kann ein Üben in den Schmerz hinein, Symptome von M. Sudeck verschlimmern / Gelenkkapseln oder dem Bewegungsapparat mini-Traumata zufügen, die am Ende eine Kontraktion des Gelenks sogar noch verstärken.
  2. Auf meinen Wunsch hat der Therapeut die letzten 3 Male die Übung mit weniger Gewalt ausgeführt. 5 Tage später (inkl. Wochenende): -> Abnahme der Schwellung des Handgelenks -> Rückgang der Sudeck Symptome (Kribbeln im Daumenballen, Pelziges Fingergefühl, trockene und schwitzige Handinnenfläche) -> Normale Farbe der Hand (statt Blaufärbung)
  3. Seit gestern auf Wunsch des Therapeuten wieder mit mehr Gewalt geübt wurde, wurden die oben genannten Verbesserungen wieder schlechter -> Ich schätze mal ich sollte mit dem Üben mit Gewalt noch etwas warten bis meine Nervenirritationen verschwunden sind.
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