Es ärgert mich jedes Mal, wenn so eine Frage mit "Geh' mal zum Psychiater; Du bist ja krank & Suizid ist KEINE Lösung (grr, unmöglichr Aussage!!!)" abgetan wird! Ich bin 33 Jahre alt, bin seit 16 Jahren in psychiatrischer Behandlung, habe x Psychiatrie-Aufenthalte hinter mir (offen wie geschlossen) und nehme jeden Morgen diverse Psychopharmaka. Zwei fast geglückte Suizidversuche (Pulsadern aufgeschnitten und das Auto mit ordentlich Gas an einen Baum gesetzt) wurden durch (es war natürlich erfolgsversprechend durchdacht) 'ausnahmsweise mal zufällig' in sonst menschenleerem Gebiet zugegener Personen mit letztendlich geschlossener Psychiatrie 'belohnt'. Dieses Thema ist nun schon seit Jahren ein (fast) ständiger Begleiter für mich. Es gibt mir das Gefühl in dieser schrecklichen Welt immer noch eine Option zur Verfügung zu haben; es hilft mir, etwas ~ gelassener dem alltäglichen Elend entgegenzutreten (weil: schlimmstenfalls habe ich ja noch einen Ausweg!!!). Seit einigen Wochen beschäftige ich mich täglich wieder intensiv mit der Thematik (auf welchem Wege komme ich endlich zum rettenden Ziel?). In die ärztlichen Gespräche bringe ich es nicht ein; dies würde es alles wieder (Aufenthalt in der Psychiatrie) hinausschieben. Sorry, dass jetzt soviel in eigener Sache kam; möchte niemanden langweilen! Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann diesen Wunsch wirklich nachvollziehen. Die Menschen, die hier fassungslos, teilweise ja sogar aggressiv, die Meinung vertreten, mit so einer Einstellung hat man sich gefälligst an sonstwen zu wenden (weil es gegen die gesellschaftlich Normen verstößt???) haben einfach keine Ahnung, wie es ist, so etwas in sich zu tragen. Seit eh und je gibt es Menschen, die den Freitod wählen, weil verdammtnochmal, die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Es darf nur keine Kurzschlussreaktion sein; ein länger andauernder Prozess des Für und Wieder sollte zuvor in einem stattfinden. Die Sache mit der Trauer der Hinterbliebenen war für mich meist der einzige Grund, die Zähne zusammenbeißend, mich durchs Leben zu quälen. Doch irgendwann könnte/kann der Punkt kommen, an dem man soweit ist, das eigene Wohlergehen endlich auch mal an erste Stelle zu platzieren (und nicht nur der Anderen zuliebe sinnlos dahinzuvegetieren).