Ich will nicht mehr Leben, was soll ich tun?

Hallo an die, die dies gerade Lesen.

Ich bin 15 Jahre alt & ich möchte nicht mehr leben. Ich sage es nicht einfach so, ich fühle es so. Alles was mir freude gemacht hat wurde mir weggenommen. Ich hab keine Freunde, werde nur Gemobbt in der Schule und wohne weder bei meiner Mutter noch bei meinem Vater. Meine Eltern sind getrennt, meine Mutter bin ich egal und bei meinem Vater hasst mich die Stiefmutter und macht mich runter. So lebe ich bei meinem Onkel der auch kaum da ist. Als ich von Magdeburg nach Hessen ziehen musste weil meine Mutter ihren Freund mit jemanden in der Reha betrogen hatte und zu ihm gezogen ist. 2020 Hat sie den, den sie in Hessen kennen gelernt hat, hat sie ebenso mit Ihrem Ex Freund betrogen mit dem sie jetzt wieder zusammen ist. Ich musste wieder zurück nach Magdeburg. Meine Freunde in Hessen zurück lassen sowie meine Katzen. Ich vermisse sie heute noch. Alles tut so weh, meine Eltern sehen mich nicht als Transsexuell an, meine Mutter sagt immer wieder es sei eine Phase und mein Vater ignoriert es. Dabei fühl ich mich schon seit 4 Jahren so unwohl. Ich bin ein junge.. Ich habe kurze Haare auch, dafür werd ich gemobbt in der Schule, sie sagen immer ich sei lesbisch. Ich verbrenne mir selber mein Handgelenk damit es dort weh tut und nicht im Herzen..

Ich kann das alles echt nicht mehr, und ich will auch nicht mehr.. Ich fühle mich dick, ich wiege 54 Kilos mit 1.62m groß. Jedesmal wenn ich etwas gegessen hab oder getrunken hab außer Wasser. Zwinge ich mich selber dazu es wieder auszukotzen. Ich kann nicht mehr so Leben

Ich will gerne Sterben

-Kim

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Hallo Kim, ich verstehe dich sehr gut, auch wenn meine Probleme woanders liegen weiß ich sehr genau wie es sich anfühlt nicht mehr Leben zu wollen. Wie schlimm und unaushaltbar sich alles anfühlt und man den körperlichen Schmerz braucht um den im Herzen nicht mehr zu fühlen. Ich bin 27 und suchte täglich nach Möglichkeiten aus diesem Loch rauszukommen. Die Traurigkeit war zwar ein ständiger Begleiter seitdem ich klein bin aber ich kann dich beruhigen, dass immer wieder Zeiten kommen, die dir den Mut geben weiterzumachen und auch Zeiten die unfassbar schön waren. Ich wünschte ich könnte dir deinen Schmerz sofort nehmen aber da das nicht geht, versuche ich dir ein paar Tipps zu geben, die mir hätten helfen können, hätte es mir jemand ans Herz gelegt.

Zu deiner familiären Situation; ich will mir gar nicht vorstellen wie schlimm das für dich sein muss und es erschreckt mich immer wieder wie egozentrisch Eltern sein können, obwohl all ihre Liebe und Zuwendung dem Kind zustehen würde. Du bekommst etwas sehr toxisches mit und machst es womöglich zu deinem Weltbild, doch suche die Fehler niemals! bei dir. Meine Eltern waren beide selber psychisch krank und konnten weder Liebe noch Zuneigung oder Unterstüzung bieten, weshalb ich mich selbst ritzte. Ich dachte früher es wäre meine Schuld, mein Versagen, dabei war es Ihres! Heute, nach 15 Jahren wünschte ich, ich hätte es mir selber nie angetan. Habe gemerkt dass es weder etwas gebracht (nur für den Moment) hat, noch dass sie es als Grund genommen hätten zu begreifen. Meine Arme sehen schrecklich aus und die Menschen stecken mich in Schubladen, halten mich für schwach etc. Tu es deiner Seele und deinem Körper nicht an. Denn auch der Körper bzw die Seele speichert die Selbstverletzung ab und macht dich später krank.

Zu deinem Gewicht; es ist absolut nicht schlimm in dem Alter ein paar pfunde zu viel zu haben. (wobei ich das bei dir nicht sehe) Bei mir legte es sich mit 17 und der Babyspeck verschwand. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass sie an meinem Gewicht je was ändern könnte. Bulimie wird dich nicht weiterbringen, glaube mir. Ich habe auch 1000 Diäten, Hungern etc durch aber alles hat mich noch unglücklicher gemacht. Tu deinem Körper was gutes und iss worauf du lust hast, nur vielleicht weniger. Mehr Gemüse und Bewegung in Form eines Hobbys. Mir hilft es ungemein Kraftsport zu machen, weil ich den Frust und die Wut so gut rauslassen kann. Fürs Joggen oder zuhause trainieren, hab ich mich nie aufgerafft bekommen. (vllt ja was für dich)

Und zu dem letzten Punkt; DU bist was du bist, es ist egal ob deine Eltern das für richtig oder falsch halten denn es ist deine Empfindung und nicht ihre. Ich rate immer das Gespräch zu suchen aber wenn sie dich nicht unterstützen versuche dich liebevoll mental (ich weiß dass es sehr schwer ist) zu lösen. Geh in Foren wo du Menschen triffst die dir ähnlich sind oder lade dir vllt eine App herunter wo du ein paar Leute kennenlernen kannst. Ich hab es einige Male gemacht und so den ein oder anderen tollen Menschen gefunden. Und du bist nicht allein...trotz so vieler Menschen sind die meißten einsam und sehnen sich nach einem Seelenverwandten. Wenn du an deinem Leben festhälst, kannst du diesen auch noch finden.

Kopf hoch! liebe grüße

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