Milcheiweiß-Allergie?
Hallo! Ich war in letzter Zeit häufig beim Arzt (Gastroenterologe & Internist), weil ich oft nach dem Essen starke Übelkeit, Aufstoßen / Sodbrennen und manchmal Magenschmerzen habe. Neben einiger anderer Tests und Untersuchungen, wurde mir auch Blut abgenommen. Meine organischen und anderen Werte scheinen ganz in Ordnung zu sein, allerdings wurden bei mir Imunoglobuline im Blut festgestellt, die auf eine Lebensmittelunverträglichkeit hinweisen. Das wurde dann nochmal genauer untersucht und laut Arzt lässt sich im Blut eine eindeutige Allergie auf Milcheiweiß feststellen. Jetzt meine Fragen: wieso habe ich diese Allergie erst jetzt bekommen bzw. wieso wurde sie erst jetzt festgestellt? Ich hab seit etwa 1-2 Jahren Probleme mit dem Magen, davor aber eigentlich nicht (meint meine Mutter auch). Haben aber nicht Babys diese Milcheiweiß-Allergie, die dann später verschwindet, wenn sie älter werden? Ich bin jetzt 16 und als Baby hatte ich das nicht. Ich finde das alles sehr verwirrend. Außerdem weiß ich jetzt nicht genau, wie ich mich ernähren soll. Bei Lactose kann man ja zumindest auf Lactose-Freie Produkte umsteigen, das Milcheiweiß ist aber überall enthalten, wo Milch enthalten ist. Das heißt ich muss laut Arzt alle Produkte mit Milch vermeiden (Schokolade :( ). Nur bin ich zusätzlich auch noch Vegetariern und hab jetzt Angst vor Mängeln, die dadurch entstehen könnten..
Ich hoffe, ihr könnt mir etwas Klarheit verschaffen!
3 Antworten
Es kommt vor, das sich eine Allergie erst später entwickelt.
Auch kann man eine Allergie nicht immer gleich testen.
Ich glaube du solltest dich erst einmal grundlegend mit dem Thema Milcheiweiß auseinander setzen.
Schau mal:
AllgemeinesMilcheiweiß besteht aus verschiedenen Fraktionen. Die Allergene liegen als ein Komplex aus 5 Einzelantigenen vor (die Milchproteine a-Lactalbumin, b-Lactoglobulin, Casein, Lipoproteine und Albumosen-Peptongemische), und besitzen unterschiedliche physikalische Eigenschaften (Hitzestabilität, Denaturierbarkeit). Vereinfacht ausgedrückt kann man das Milcheiweiß in das schwerlösliche und hitzestabile Casein und das leichtlösliche, hitzeempfindliche Molkeneiweiß (Albumine und Globuline) einteilen.
Das gesamte Milcheiweiß ist in der Trinkmilch, Buttermilch, Sauermilch, Joghurt und Kefir enthalten, wohingegen Quark oder Käse fast nur Casein enthalten. Während der Käseherstellung wird das Casein zum Gerinnen gebracht, das Molkeneiweiß verbleibt in der Molke und wird abgetrennt.
MolkeneiweißDas Molkeneiweiß ist kuhmilchspezifisch, d.h. eine allergische Reaktion auf Molkeneiweiß ist auf Kuhmilch begrenzt. Der Allergiker hat daher die Möglichkeit, aufZiegen-, Schaf- oder Stutenmilch auszuweichen.
CaseinCasein ist nicht tierartspezifisch. Wenn also eine Allergie gegen Casein vorliegt, müssenalle Milcharten vermieden werden.
Das a-Lactalbumin ist bei den meisten Milchallergien als Antigen beteiligt. Da es hitzelabil ist, muss der Genuss von abgekochter Milch aus diesem Grund bei einer isolierten a-Lactalbumin - Sensibilisierung keine Symptome hervorrufen, während bei einer Casein-Allergie rohe und gekochte Milch Beschwerden verursacht.
Gelegentlich wird Rohmilch vertragen, während erhitzte Milch allergische Symptome verursacht. Als Allergene wirken hier Melanoidine, die durch Erhitzen aus Zuckern und Aminosäuren entstehen. Sterilmillch und ultrahocherhitze Milch enthalten mehr Melanoidine als pasteurisierte Milch. Bei Milchallergie sollten nicht nur Milch und Milchprodukte gemieden werden, sondern alle Nahrungsmittel, in denen sie enthalten sind.
Verträglichkeiten / Alternative Lebensmittel Butter und SahneViele Milcheiweißallergiker können Butter oder Sahne vertragen, da der Eiweißanteil in diesen Produkten sehr gering ist. Der Einsatz in der Küche erweist sich als überaus leicht: Sahne kann mit Wasser verdünnt werden, und ist so genauso gut einsetzbar wie Milch, auch geschmacklich kommt es kaum zu Einbußen.
ReismilchWenn jedoch auch Butter oder Sahne nicht vertragen wird (von sehr sensiblen Milchallergikern) kann als Ersatz Reismilch empfohlen werden. Allerdings muss man anmerken, dass Reismilch von der Nährstoffzusammensetzung nicht mit der Kuhmilch vergleichbar ist, sie ist mineralstoffärmer und eiweißärmer.
SojagetränkeSojagetränke können nicht unbedingt empfohlen werden, da nachgewiesen wurde, dass bei einem Drittel bis zur Hälfte der Milcheiweißallergiker eine Sensibilisierung auf Soja beobachtet wurde, nach dem Kuhmilchprodukte durch Sojagetränke und Tofu ersetzt wurden.
Nährstoffbetrachtung EiweißAls Eiweißquellen in unserer täglichen Ernährung werden vor allem Fleisch, Milch, Eier und Fisch herangezogen. Muss nun Milch vom Speiseplan gestrichen werden, kann die Eiweißversorgung durch Fleisch, Fisch und Ei trotzdem als gesichert angesehen werden.
CalciumAls eine der besten Calciumquellen gilt immer noch Kuhmilch, Schaf- und Ziegenmilch, da hier das Calcium in einer gut resorbierbaren Form vorliegt. Um den Calciumbedarf aber trotzdem zu decken, kann der Allergiker auf calciumhaltiges Mineralwasser oder Leitungswasser ausweichen. Ein Mineralwasser darf die Bezeichnung "calciumhaltig" tragen, wenn es mind. 150mg Calcium pro Liter enthält. Auch Gemüsesorten, die viel Calcium enthalten wie z.B. Broccoli und Grünkohl stellen eine Alternative dar.
LG Pummelweib :-)
Quelle: http://www.ernaehrung.de/tipps/nahrungsmittelallergien/allergie13.php
Danke fürs Sternchen freu :-)
Ist dir auch bekannt, dass viele Mediziner diese Bluttests zum Nachweiss von Nahrungsunmittelverträglichkeiten als unsinnig einstufen, und ablehnen ?
wieso habe ich diese Allergie erst jetzt bekommen
Das solltest Du den Arzt fragen.
Eines meiner Kinder hatte das in der Tat als Baby - es hat sich verwachsen. Ich hab halt alles mit Babysan gemacht, was mit Milch zu hatte.
Du musst evt. auf Sojamilch ausweichen? Keine Ahnung. Auch das sollte der Arzt beantwprten können.
...hier findest du noch eine liste: http://www.ernaehrung.de/tipps/nahrungsmittelallergien/allergie13.php ...LG Pummelweib :-)