Nicht einfach, denn wie Sie ganz richtig sagen: AuslandsKVen holen sich solche Risiken nicht gern ins Haus (und müssen das auch nicht), und ein Medikamentenversand ist schon zollrechtlich und zolltechnisch schwierig, denn Insulin für ein Jahr ist natürlich kein Reisebedarf. Ich würde wohl einmal folgendes versuchen:

1) Beim Diabetikerbund (www.diabetikerbund.de) nachfragen, was die raten. Da wird das Thema vermutlich öfter auftreten als hier, und vielleicht ergibt sich da etwas.

2) Bei einem freien Versicherungsmakler, der also nicht nur einzelne Gesellschaften vertritt, gezielt nach einer Versicherung suchen lassen, die Ihr Problem löst. Das wird teurer sein als eine Regelversorgung, aber vielleicht ist der Aufpreis erträglich. Und dass mehr Risiko auch mehr kosten muss, ist im Grunde ja nachvollziehbar.

Ich hoffe, das hilft weiter, und Sie werden 2014 an ein tolles Jahr zurückdenken, das Sie "down under" verbracht haben. Unbedingt besuchen sollten Sie übrigens Perth. Das finde ich persönlich schöner als das auch in vieler Hinsicht arg englisch anmutende Melbourne!

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Auch ich rate dringend ab von einem so tiefgehenden Eingriff in Ihre mit Arzt oder Ärztin abgestimmte Insulintherapie. Grund ist die Komplexität der Stoffwechselprozesse, die hier zu überblicken sind und um deren Einstellung es geht. Ohne das hier im einzelnen ausbreiten zu wollen, empfehle ich den Aufruf der Wikipedia-Seiten: Gluconeogenese und Glykogen. Schon daran wird deutlich, dass die Gabe von Basalinsulin, die die Gluconeogenese in den Morgenstunden beeinflusst, ein komplexer Therapieschritt ist.

Und was heisst auch, Ihre Werte würden "nicht viel schlechter" - wieviel denn genau? Auch hier gilt: angesichts möglicher Spätfolgen (auch bei Typ2!) brauchen Sie die besten Werte, die Sie erreichen können. Für Kompromisse ist das ein schlechtes Feld.

Zusammenfassend meine darum auch ich: erst die intensive Abstimmung mit dem diabetologisch geschulten(!) Arzt und frühestens dann Änderungen der Insulintherapie!

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Wo injiziert wird, spielt sehr wohl eine Rolle; sowohl für Qualität und Ablauf der Resorption als auch unter dem Gesichtspunkt des Schutzes anderer Gewebe, va der Muskulatur. Insulin soll subkutan, also ins Unterhautfettgewebe injiziert werden. Darum sind geeignete Körperstellen solche, die erstens Unterhautfettgewebe aufweisen und die zweitens auch gut erreichbar sind. Aus diesem Grund wird in Deutschland von Injektionen in den Oberarm abgeraten. Denn sticht man in die Muskulatur, beschleunigt das die Resorption erheblich, was zu vorzeitigem Unterzucker (Hypoglykämie) führen kann. Nicht injizieren sollte man auch in die Innenseite des Oberschenkels, denn dort verlaufen in geringer Gewebetiefe Blutgefäße und Nerven. Aufgrund seiner ungünstigen Erreichbarkeit wenig geeignet ist auch das Gesäß.

Aus den unterschiedlichen Resorptionscharakteristiken an unterschiedlichen Körperstellen folgt auch, dass man unterschiedliche Insuline an unterschiedlichen Stellen injizieren kann. Damit hier nicht unversehens etwas zu schnell geht, empfiehlt sich insoweit die Besprechung mit einem Diabetologen oder anderweitig diabeteserfahrenen Arzt.

Empfehlenswert für die Injektion von Insulin ist das Bauchfettgewebe, dessen Mächtigkeit (Dicke) nach außen allerdings erheblich abnimmt. Auch zum Nabel sollte man ca. 3cm Abstand halten. Ferner empfiehlt sich (auch hier) ein "Spritzenkalender", um alle Stellen gleichmäßig mit den Einstichen (der sehr dünnen Nadeln) zu belasten.

Mit diesen Grundsätzen sollte Ihr Kumpel aber schon einmal ein Stück weiterkommen!

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Nachdem Sie erkennbar Scheu haben, zum Arzt zu gehen, was Ihnen aus gutem Grund bereits mehrfach geraten worden ist, bleibt als "niederschwelliger" Diagnoseeinstieg noch die Messung Ihres HbA1c-Werts in Ihrer oder einer Apotheke Ihres Vertrauens. Gemessen in Prozent (oder korrekt eigentlich Mol/Hamoglobin)) weist der HbA1c-Wert die Menge des glykierten Hämoglobins, also des Trauebnzuckers nach, die an den roten Blutfarbstoff angelagert ist. Gemessen wird also der Grad der "Verzuckerung" des roten Blutfarbstoffs, wie man manchmal auch lesen kann.

Viele Apotheken bieten diese Leistung an, meist zu einem Preis zwischen 5 und 10 EURO, samt Beratung, was Sie tun sollten, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn Sie erst einmal nicht zum Arzt gehen möchten, ist also auch das eine Möglichkeit, und vielleicht kennt die Apotheke auch einen guten Arzt, wenn Ihr HbA1c-Wert nicht im Normbereich (4,5-6%) liegt. - Viel Erfolg!

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Zunächst einmal rate ich in Fragen der Insulindosierung zur Gelassenheit, weil kurzzeitige(!) Überschreitungen von Zielwerten unschädlich sind; schon ganz und gar angesichts der Risiken durch Unterschreitungen dieser Werte (Hypoglykämien), denn diese Risiken sind deutlich größer. Zweitens ist vor der Gabe von mehr Basalinsulin (Sie sprechen von "Nachtinsulin", was nicht ganz korrekt ist, weil langwirkende Insuline im Grunde als "Basis" (darum der Begriff "Basalinsulin") in allen mir bekannten Fällen auch über den Tag verabreicht werden, abzuklären, welche Kohlehydratmenge Sie sich abends und insbes. vor dem ins Bett gehen noch zuführen. Dass hier drittens weder Chips vor dem Fernseher günstig sind, weil diese den Blutzuckerspiegel auch verzögert erhöhen können, noch alkoholische Getränke, weil Alkohol meist zu einer temporären Blutzuckerabsenkung führt, werden Sie wissen. In summa, und dies ist mein Rat, würde ich mit Ihrer Fachärztin erstens besprechen, ob Sie die Dosis Basalinsulin, mit der Sie in die Nacht gehen, nicht noch weiter steigern sollten - wegen des o. g. Hypoglykämierisikos natürlich nur in kleinen Schritten. Zweitens wäre zu prüfen, ob Sie nicht auch morgens Basalinsulin nehmen sollten. Nicht ganz erklärlich ist auf Basis Ihrer Angaben ein nächtlicher Blutzuckeranstieg unter zwei Insulinen. Entweder Sie haben vom abendlichen Glas Wein o. ä. doch noch nicht berichtet oder Sie nehmen nach wie vor zu wenig Basalinsulin. Seien Sie hier aber mit Dosiserhöhungen vor allem dann vorsichtig, wenn Sie allein schlafen. Nicht jeder wacht nachts auf, wenn er oder sie niedrig wird! - Frohe Ostern, wenn Sie das mit schnellwirkendem Insulin abdecken, durchaus auch einmal mit einem(!) Schokoladenei! Insgesamt ist Ihr Problem keines, das sich nicht lösen ließe. In Fragen der Insulineinstellung braucht man manchmal einen etwas längeren Atem. Diese Zeit können und müssen Sie sich nehmen!

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