Zweite Meinung bei Psychiater/Psychologen/Psychotherapeuten einholen?
Hallo liebe Community!
Kurz zu mir: ich bin 26 Jahre alt, habe Bildungsforschung studiert und beende gerade nebenbei mein Zweitstudium im Gesundheitsmanagement sowie eine Coaching Ausbildung im psychosozialen Bereich. Man kann also sagen, dass ich mich im psychologischen Bereich ziemlich gut auskenne.
Leider bin ich ein sehr leistungsbezogener Mensch und habe immer die höchsten Erwartungen an mich selbst, in jedem Lebensbereich. Dazu kommt, dass ich immer schon sehr pessimistisch und schwermütig war. Im letzten Jahr habe ich bemerkt, dass ich im Gegensatz zu früher nur mehr sehr schlecht mit Stress zurecht komme und an Schlafstörungen leide. Dazugekommen sind Situationen, in denen sich ein Verhalten gezeigt hat, dass einer Angstattacke ähnlich ist (Straßenbahn, Uni, U-Bahn, Flugzeug) auch wenn ich immer wieder die Kontrolle über mich erlangen konnte und kein Vermeidungsverhalten an den Tag lege - heißt, ich vermeide keine Situationen, ich lebe ganz normal und manchmal passiert das gerade Beschriebene eben.
Dennoch habe ich beschlossen, all jene Sachen meinem Hausarzt anzuvertrauen. Dieser hat mich zu einer Psychiaterin überwiesen, die nach zwei Sätzen von mir sofort eine Diagnose gestellt hat und mir ziemlich heftige Psychopharmaka verschrieben hat. Sie hat nie nach den Ursachen gefragt, was dazu geführt haben könnte, gar nichts, nur dass sich mit dem Medikament alles bessern wird.
Ausgehend von meiner Ausbildung bin ich einer Medikamenteneinnahme gegenüber allerdings in meinem Fall äußerst skeptisch, vor allem, da ich gerne die Ursache bearbeiten würde im Zuge einer Verhaltenstherapie, die Einfluss auf mein Denken, meine Einstellung zu Leistung, etc. nimmt und nicht nur die Symptome unterdrückt - was ein Medikament tun würde. Zudem fühle ich mich nicht so schlecht, dass ich mir jetzt wünschen würde, was dagegen einnehmen zu können.
Nun die Frage - würdet ihr eine zweite Meinung einholen? Evtl. zu einem Psychologen/Therapeuten schauen der eben KEINE Medikamente verschreiben darf? Bin für alle Tipps von euch dankbar. Liebe Grüße.
6 Antworten
Das Problem mit den Psychiatern kenne ich es sind eben dann doch nur Ärzte die Medikamente verordnen und so ihr geld verdienen.
Anders als die Psychotherapeuten sie wollen alles von dir wissen und bearbeiten mit dir deine Probleme der Vergangenheit und zur Zeit.
Ich habe schonmal Verhaltenstherapie gemacht und mache sie jetzt nochmal. Und ich muss sagen ich bin mit beiden sehr zufrieden sie sind verständnis voll und bearbeiten mit dir die Probleme /Ängste die du verbessern möchtest.
Ich rate dir eine Psychotherapie zu machen beziehungsweise ist das ambulant so das du 5 Probestunden machst die auf jedenfall von der Krankenkasse übernommen werden in diesen Stunden entscheiden deine Psychotherapeutin und du ob eine Psychotherapie von nöten ist oder nicht und ob ihr beide euch zusammen eine Therapie vorstellen könnt.
Ich bin auch gegen den willen meines Facharztes jetzt erneut in Psychotherapie gegangen und die Therapeutin meinte das sie es gut findet das ich mir trotzdem hilfe hole. Also trau dich um deine Ängste zu beheben.
Der Arzt verschreibt Medikamente, behandelt also die Symptome.
Dein Anliegen ist jedoch ein anderes. Ursachenforschung ist noch nicht die Lösung. Je nach Therapierichtung gibt es unterschiedliche Annahmen über die Ursache
Suche dir einen Psychotherapeuten/in zu dem du Vertrauen hast und arbeite mit diesem an deiner Problematik.
In schweren Fällen sind bestimmte Medikamente bestimmt sehr hilfreich, aber die können einen auch stark verändern, als auch das alltägliche Leben.
Da du lieber der Ursache auf den Grund gehen möchtest, wäre vielleicht eine Psychotherapie garnicht schlecht. Regelmäßige Gespräche mit einem erfahrenen Psychologen können sehr hilfreich sein.
Hoffe du bekommst diese kleinen Makel in den Griff, gute Besserung...
Du kannst doch zu einem zweiten Psychiater gehen, kein Problem, dann sieht man ja was dieser verschreiben möchte und was er über Deinen Zustand meint.
Ebenso kannst Du ein paar Probestunden bei einem anderen P-Therapeut machen und schauen wie dieser mit dir umgeht.
Psychiater neueren Datums (abhängig vom Abschlussjahrgang) haben auch therapeutisches Hintergrundwissen. Das ist i zwischen Teil des Studiums und kann nicht 'abgewählt' werden. Allerdings ist das nicht zu vergleichen mit der praxisbezogenen Herangehensweise eines genuinen Psychotherapeuten. Die meisten bleiben bei der klassischen Tätigkeit des 'Drogendealers' und meiden die aufwändige Tätigkeit des Therapeuten. Psychiater veranschlagen 10-20 Minuten pro Patient alle vier bis acht Wochen, Therapeuten 45-60 Minuten jede oder jede zweite Woche.
Ja natürlich solltest du das tun. Ein Psychiater war von Anfang an vermutlich der falsche Ansprechpartner, denn du bist kein psychiatrischer Fall. Und die meisten Psychiater sind KEINE Psychotherapeuten. Dafür sind sie nicht ausgebildet.
Such dir einen guten Psychotherapeuten und fang noch mal von vorne an. Ohne Medikamente.
Nein, ein Psychiater ist meist die falsche Ansprechperson. Ein Psychiater ist meist kein Psychotherapeut.