Zuckersucht - kalter Entzug?

3 Antworten

Die Gier nach Zucker sitzt unheimlich tief, wenn man vieljährig Zuckerzeug konsumiert hat.

Der Entzug wirft beinahe um, ich habe das auch hinter mir.

Ich rate nicht dazu, das radikal zu machen - der Körper macht da einfach nicht mit.

Ich empfehle sehr das schrittweise Vorgehen.

Die schlimmsten Sünden sind Zuckerlimonade und Zuckerschleckzeug. Das sollte als erstes weg. Prüfe den Zuckergehalt deines grünen Tees, das kann auch zuviel sein. Light-Getränke sind - entgegen Unkenrufen - sehr nützlich für die Übergangszeit.

Ich habe mir in der Übergangszeit von Amazon zuckerfreie Schokolade, zuckerfreie Gummibärchen etc. gekauft, das war hilfreich.

Jetzt brauche ich das schon lange nicht mehr.

Achte auf die vielen anderen Zuckerquellen, die nicht ohne sind. Trockenfrüchte sind Zuckerbomben und auch die Fruktose ist schlecht. Das soll auch abgebaut werden.

Auch das Supermarktobst hat massiv Zucker, nach und nach sollte auch das weniger werden.

Richte dich auf über ein Jahr durchhalten ein. Das optimistische Gerede "nach einen Monat ist es geschafft" stimmt einfach nicht.

Richtig clean ist man erst, wenn man auch Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, sonstiges Gebäck nur noch in kleinen Mengen braucht.

Limonaden oder sowas trinke ich gar nicht, sondern tatsächlich nur Wasser, Kräuter- oder Grünen Tee und Kaffee (aber beides ungesüßt).

Schlimm ist wirklich der Schokoladenkonsum, wobei ich selbst da meist nur dunkle Schokolade esse, weil mir die anderen zu süß sind. Aber das leider definitiv zu viel.

Ich muss gar nicht auf Dauer komplett zuckerfrei werden - prinzipiell wäre ich glücklich, wenn ich mich "normal" ernähren könnte und einfach nur hin und wieder mal ein Stückchen Schoko oder was Süßes esse. Alles mit Maß und Ziel. Nur dort muss man erstmal hinkommen.

Also wäre dein Rat, lieber wirklich mit zuckerfreien Produkten zu ersetzen und nach und nach weniger werden zu lassen?

@sansasan

Ich kenne keine Daten von Dir - Gewicht, Alter, evtl. Blutzuckerwerte, Größe usw.

Grundsätzlich sollte JEDER schon ab 20 mit der Vorsorge gegen Diabetes II beginnen und das ist auch bei dir fällig, da du schon soviel Zucker konsumiert hast.

Mit jedem Tag, wo du zu hohen Blutzucker hast (über 160) und mit jedem Tag, wo du dein Normalgewicht überschreitest, kommst du dem Diabetes II einen Schritt näher und ab 40 hat er die heutigen Wohlstandsmenschen im Griff.

Und Diabetes ist immer noch eine scheußliche Krankheit, meist lebenslang.

Es kann eine gute Hilfe sein, in den Kräutertee einen Spritzer Flüssigsüßstoff reinzutun um das Süßbedürfnis zu befriedigen. Vor allem aber ist viel trinken eine gute Hilfe um nicht zu essen, vor allem keine konzentrierten Kohlenhydrate.

Ich habe mir seit Anfang 2013 strikt alles Zuckerschleckzeug verboten. Mittlerweile bin ich da clean - auch wenn die Schleckereien von anderen herumliegen, komme ich nie in Versuchung.

Seit diesem Schleckverbot habe ich keine Zahnprobleme mehr. Ich muß recht streng sein wegen Diabetes-Beginn. Wenn du da keinerlei Anzeichen hast, kannst du schon etwas lockerer sein. Nur fragt sich, wie lang noch.

200g Brot, die sehr schnell bei einen Frühstück reingegessen sind, füllen dein Blut mit 140 g Glucose. Deshalb muß man sich auch mit dem Thema Stärke befassen, obwohl das gern abgewimmelt wird.

@Bioscience

Meine Blutzuckerwerte kenne ich nicht, jedoch waren meine letzten Blutuntersuchungen alle unauffällig. Sonstige Daten: 28 Jahre, 169 cm, 58 kg - also von Übergewicht bin ich recht weit entfernt. Und Diabetesanzeichen habe ich keine!

Danke dir für die Aufklärung, genau deshalb versuche ich aktuell ja etwas zu ändern. Und wie gesagt, bis auf meinen Schokoladekonsum esse ich wirklich sehr gesund und ausgewogen (überwiegend vegan, ansonsten vegetarisch) und trinken tue ich mehr als genug (durchschnittlich 3 Liter pro Tag).

Mal schauen, wie es sich die nächsten Tage entwickelt. Immerhin hab ich bei so etwas recht viel Durchhaltevermögen und gebe nicht auf, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe.

Sehr gut gegen Süßkramappetit helfen Bitterstoffe - wenn du dich ranwagst. Viele schrecken vor Bitterstoffen zurück, äääxxxx - eeeeklig...., doch eigentlich braucht der Körper diese, damit die Verdauungssekretion gut angeregt wird. Aus natürlich bitterem Gemüse sind die Bitterstoffe leider oft schon herausgekreuzt, wie beim Chicoree oder Radiccio.

Bitterstoffe gibt es aber auch einfach so, als Zusatzstoff; ich kaufe mir immer mal "Bitter Liebe" bei dm. Das sind Tropfen aus bitteren Kräutern und Wurzeln. Die gibt es mit und ohne Alk. und als Kapseln. Ich nehm immer die milden ohne Alk. https://www.dm.de/search?query=bitterliebe&searchType=product

Seitdem habe ich kaum noch Heißhunger auf Süßes, und die Neg, äh Schaumküsse, stehen rum und warten.......

Du kannst dir in der Apotheke auch Wermuttee holen. Da solltest du aber mit einer ganz geringen Dosis beginnen, denn der ist superbitter, dadurch sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit bißchen Training zu schaffen - und bestens geeignet zur Verdauung von Kohlehydraten und Vermeidung von Süßattacken....

Super, vielen Dank für den Tipp! Das schaue ich mir direkt an und wird ausprobiert :)

Schokolade hat eine hohe Kaloriendichte

Das Problem ist, wenn Du Schokolade gewöhnt bist, es gibt kaum ein anderes Nahrungsmittel, das eine vergleichsweise ähnliche und leicht verfügbare Kaloriendichte liefert, wie Schokolade. Mit Schokolade könntest Du quasi zum Mond fliegen oder auch durch die Antarktis wandern. Dir fehlen aber Ballaststoffe und Vitamine. Also an Deiner Stelle würde ich es mit Nüssen oder reichlich Hülsenfrüchten versuchen. Erdnüsse sind auch gut, haben viele pflanzliche Proteine und sind ebenfalls fettreich. Das könntest Du dann auch gut mit Obst und Gemüse kombinieren. So könntest Du dann ganz allmählich von der Schokolade wegkommen, bzw. den Schokoladenkonsum normalisieren und einschränken.