Wird man beim Zahnarzt bei einer Vollnarkose intubiert?

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Wird man beim Zahnarzt bei einer Vollnarkose intubiert?

Ja, generell gilt: Keine Vollnarkose ohne Intubation. Bei einer Vollnarkose wirst du mit Hilfe sehr starker Medikamente künstlich in einen Tiefschlaf versetzt. Diese Medikamente führen zu einer vollständigen Muskelerschlaffung und zum Verlust jeglicher Schutzreflexe des Körpers. Deshalb kannst du unter Vollnarkose auch nicht selbstständig atmen und musst in weiterer Folge künstlich beatmet werden.

Einzige Ausnahme ist die sogenannte Maskennarkose, eine spezielle Form der Vollnarkose. Hierbei kann auf eine Intubation verzichtet werden. Sie ist allerdings nur für sehr kurze Operationen (OP-Zeit bis 15 min) geeignet und bei Eingriffen im Kiefer- und Mundbereich kann sie, allein schon aus Platzgründen, nicht verwendet werden.

Also ist auch bei einer Vollnarkose beim Zahnarzt eine Intubation zwingend erforderlich. Aber wie du schon richtig erkannt hast, behindert bei Eingriffen im Kiefer- und Mundbereich ein Tubus im Mund die OP. Deshalb wird hier meistens durch die Nase intubiert. Intubationen durch die Nase sind für den Anästhesisten immer komplizierter und umständlicher, daher wird nur durch die Nase intubiert, wenn es durch den Mund nicht möglich ist oder im Mundbereich operiert wird.

Die Intubation durch die Nase funktioniert nach demselben Prinzip wie die Intubation durch den Mund, nur das der Tubus nicht über den Mund eingeführt wird und dann weiter in den Rachen verläuft, sondern, dass der Tubus durch ein Nasenloch eingeführt wird und dann durch die Nasenhöhle weiter in den Rachen verläuft.

Meistens muss bevor der Tubus durch die Nase eingeführt werden kann, die Nasenlöcher und das „Naseninnere“ des Patienten zuerst mit Gleitgel „eingeschmiert“ werden. Der Tubus wird natürlich auch vor dem Einführen mit Gleitgel eingeschmiert. Klingt ekelig, muss aber meistens gemacht werden und als Patient bekommst du von all dem sowieso schon längst nichts mehr mit. In manchen Fällen kann es notwendig sein vor der Narkose noch zusätzlich Nasentropfen zur Abschwellung der Nasenschleimhäute zu verabreichen.


Was muss man bei einer Vollnarkose beim Zahnarzt ausziehen?

Was du ausziehen musst hängt vor allem davon ab, ob du im Krankenhaus oder in der Zahnarztpraxis operiert wirst.

Wenn die Vollnarkose in der Zahnarztpraxis stattfindet und der Anästhesist in die Praxis kommt, musst du in der Regel nichts ausziehen. Vielleicht wirst du gebeten die Schuhe auszuziehen, das ist aber nur aus Bequemlichkeit für dich. Es empfiehlt sich daher lockere, bequeme Kleidung, mit der man auch gut liegen kann, zu tragen. Auf jeden Fall sollte man ein T-Shirt oder ein ähnliches Kleidungsstück tragen, das man leicht herunterziehen kann, damit das EKG leicht an der Brust angebracht werden kann. Im schlimmsten Fall muss man das T-Shirt ausziehen. Weibliche Patienten dürfen den BH natürlich anlassen.

Findet die Vollnarkose in einem Krankenhaus oder in einer Klink statt, kommt es vor allem auf die Hygienebestimmungen an und wie streng diese eingehalten werden. Da die OP dann aber in einem sterilen OP-Raum stattfindet, hat man in der Regel keine Chancen auf eigene Kleidung.

In der Regel heißt das: Bis auf die Unterhose ausziehen, dann bekommt man ein Flügelhemdchen (die „typischen“ Krankenhaushemden, die hinten offen sind) angezogen und ein Haarnetz über die Haare. Entweder darf man seine eigene Unterhose anlassen oder man bekommt eine vom Krankenhaus. Weibliche Patienten müssen den BH meistens auch ausziehen.

In manchen Kliniken muss man die Unterhose aber auch gleich ausziehen und bekommt nur ein Hemdchen und ein Haarnetz. Was dann weiter mit der OP-Kleidung geschieht bzw. ob dir das Hemdchen und/oder die Unterhose dann am OP-Tisch ausgezogen werden, hängt vom Krankenhaus ab.

In jedem Fall kannst du aber deinen Anästhesisten im Vorgespräch fragen, was du wann genau ausziehen musst.


Werden einem unter Vollnarkose die Augen „zugeklebt“?

Wie oben bereits beschrieben verliert der Körper bei einer Vollnarkose jegliche Schutzreflexe, darunter auch den Blinkreflex (Lidschlussreflex). Dieser Reflex schützt das Auge durch regelmäßiges Blinzeln vor dem Austrocknen. Funktioniert er nicht mehr, bleibt das Auge die ganze Zeit „geöffnet“ und trocknet in weiterer Folge aus.

Vor allem bei längeren OPs ist es daher notwendig, dass die Augen zusätzlich vor dem Austrockenen geschützt werden. Dazu können entweder die Augenlider mit speziellen Pflastern „zusammengeklebt“ werden oder mit Hilfe einer speziellen Augensalbe geschützt werden. Manchmal wird auch beides gemacht, also Augensalbe und zukleben.

Ob und wie die Augen geschützt werden hängt vom Anästhesisten ab, manche schützten die Augen auch bei kurzen OPs, manche nicht. Genaueres kannst du aber beim Vorgespräch erfragen. Das Ganze ist überhaupt nicht unangenehm, denn davon bekommst du überhaupt nichts mit.

erstmal danke für die antwort

Im fernsehen sieht man auch manchmal das die leute am op tisch überall festgeschnallt werden. das hab ich irgendwann mal bei einer krankenhaus serie bei einer dicken frau geshen die eine fettabsaugung hatte. stimmt das etwa auch?

und noch eine andere frage: wird man denn vor ops rasiert? Ich hab mal gehört das das bei blinddarmops so gemacht wird?

@missesratlos123

Freut mich, dass ich dir helfen konnte!

Wird man bei einer OP am OP-Tisch festgeschnallt?

Der Begriff „festgeschnallt“ klingt ein bisschen hart. Deshalb denken die meisten Leute wenn sie das hören, dass man quasi auf den OP-Tisch mit Gurten gefesselt wird, damit man nicht weglaufen oder sich wehren kann. Das stimmt aber so nicht.

Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, es stimmt: Im Krankenhaus wird der Patient im Normalfall am OP-Tisch festgeschnallt. Man wird aber weder an den OP-Tisch „gefesselt“, noch wird man am OP-Tisch festgeschnallt damit man nicht weglaufen oder sich wehren kann.

In vielen Fällen ist es allein schon wegen der Lagerung erforderlich den Patienten mit Gurten am OP-Tisch zu fixieren. Hier ein Beispiel: Nehmen wir mal an, ein Patient wird zum Beispiel für eine Nierenoperation seitlich gelagert und nicht mit Gurten fixiert. Während der OP kommt es zu einem unwillkürlichen Muskelzucken (ist wenn moderne Medikamente zur Muskelerschlaffung verwendet werden fast „unmöglich“, kann aber nie ganz ausgeschlossen werden) oder zu einem versehentlichen „Anstoßen“ des Patienten durch den Chirurgen (sollte natürlich auch nicht passieren, aber Patienten unter Vollnarkose lassen sich wegen der Muskelerschlaffung sehr leicht bewegen, deshalb muss es gar kein „richtiges“ Anstoßen sein). Im besten Fall bleibt der Patient in seiner Position liegen, im schlimmsten Fall fällt der Patient vom OP-Tisch, was fatale Folgen hätte.

Das waren jetzt nur zwei von vielen Gründen warum der Patient am OP-Tisch festgeschnallt wird. Besonders wichtig ist das natürlich bei übergewichtigen Personen, da diese in solchen Positionen noch leichter zu „unerwünschten“ Bewegungen neigen.

Die Art der Betäubung spielt übrigens keine Rolle ob man festgeschnallt wird oder nicht. Man wird nicht nur bei einer Vollnarkose am OP-Tisch festgeschnallt, sondern in der Regel auch bei einer örtlichen Betäubung oder Sedierung.

Falls du die Frage auch in Bezug auf die Vollnarkose in einer Zahnarztpraxis gestellt hast: Bei einer Vollnarkose in einer Zahnarztpraxis wird der Patient in der Regel nicht am Zahnarztstuhl/OP-Tisch festgeschnallt.


Wird man vor einer OP rasiert?

Nein, im Normalfall ist eine Rasur vor einer OP nicht notwendig! Rasuren sollten vor Operationen sogar vermieden werden, da durch Rasuren mit einem konventionellen Rasieren zwangsläufig kleine Hautläsionen entstehen. Dadurch steigt das Risiko einer Infektion.

Liegt der Operationsbereich allerdings an oder in unmittelbarer Nähe einer behaarten Stelle, ist es notwendig den OP-Bereich großflächig zu rasieren, da die Haare unter anderem den Chirurgen behindern. Ist eine Rasur notwendig, sollte diese erst unmittelbar vor der OP stattfinden, da dann das Infektionsrisiko geringer ist.

Bei einer Blinddarmoperation (Appendektomie) kommt es auf die Art des Zugangs an. Bei einem offenen Zugang (= konventionelle Methode mit ca. 4 cm langem Hautschnitt, wird heute fast nicht mehr angewandt) ist eine Rasur des Intimbereich zwingend erforderlich. Bei einem laparoskopischen Zugang (= moderne Methode mit nur 3 winzigen Schnitten) ist theoretisch keine Intimrasur erforderlich.

In den meisten Fällen wird der Intimbereich aber auch bei einem laparoskopischen Zugang vor der Operation großflächig rasiert.


Falls du noch Fragen hast frag einfach. Und denk dran: Die Ärzte und Schwestern wollen dir nichts Böses tun, indem sie dich am OP-Tisch festschnallen, dir den Intimbereich rasieren oder dir die Augen zukleben. Das ist alles nur zu deinem Wohlergehen.

Bei uns (Ausland, aber bestimmt auch in deutschland) wird eine zahnaerztliche OP mit Vollnarkose nur im KH gemacht, es muss ja ein Anaesthisist dabei sein. Aber normalerweise gibts es fuer die Weisheitszahn OP eine oertliche Betaeubung, das wird dann beim Zahnarzt gemacht.

Wie soll das denn gehen ? Mit einem Tubus im Mund kann der Arzt dich nicht behandeln.

Wenn du eine Vollnarkose bekommst, musst du auch deine eigenen Sachen ausziehen bis auf die Unterwäsche und belkommst Krankenhaus Klamotten an. Und eine Haube auf den Kopf. Und dann wirst du eine Kanüle in den Arm oder die Hand bekommen und wirst in Narkose gelegt. Ob sie die Augen zukleben weiß ich nicht, bekommst du aber auch gar nicht mit, wenn es so ist, weil du dann bereits schläfst.